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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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auf morbide Weise fasziniert. Außerdem weiß ich schon, was Sie meinen.«
    »Oho! Hab schon von Ihrem hübschen kleinen
    Zimmergenossen gehört«, meinte Patsy augenzwinkernd. Sie knuffte Channa mit dem Ellenbogen.
    Channa räusperte sich, steckte den Lichtgriffel hinter ein Ohr und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Gräßlich, dachte sie.
    Patsy stellte sich auf die Zehenspitzen und schlug die Hacken ein paarmal zusammen. »Ich finde Simeon-Arnos sexy«, sagte sie neckend.
    »Im Augenblick würden Sie sogar ein Karamelbonbon sexy finden«, erwiderte Channa abweisend.
    »Na klar, das kann man auch in die Länge ziehen…«
    »Patsy!«
    »Nun seien Sie doch nicht so verkniffen, Mädchen! Sonst fallen Ihnen noch die Haare aus. Wissen Sie das denn nicht?«
    Sie grinste und winkte, als sie auf ihrem Deck ausstieg.
    »Verdammt«, sagte Channa und lehnte sich gegen die Wand.
    »Es ist eindeutig viel zu lange her, seit ich das letztemal mit einem solchen Lächeln zur Arbeit gegangen bin.«
     
    »Großer Gebieter, wir können nicht feststellen, ob das Fahrzeug, das wir verfolgen, das Gebiet der Station verlassen hat oder nicht«, sagte Baila.
    Belazir strich sich nachdenklich über das Kinn. »Weshalb nicht?« fragte er in mildem Ton.
    Die technische Offizierin schluckte. »Es herrscht hier zuviel Verkehr, Gebieter. Da gehen die individuellen Spuren im Hintergrundgeräusch unter.«
    Belazir hob die Augenbrauen, es war das einzige äußere Anzeichen der eisigen Sorge, die ihn gepackt hatte. Ihren allerbesten Berechnungen zufolge hätte das fliehende Schiff bei seiner Überbelastung der Triebwerke schon längst in einem Ball aus Plasma und Trümmern aufgehen müssen. Selbst wenn man einräumen mußte, daß die Schiffe früher wesentlich haltbarer konstruiert wurden… wenn die Flüchtigen durch irgendein nicht vorauszusehendes Glück tatsächlich noch vorher in eine dichtbereiste Zone gelangt sein sollten, könnte auch das Undenkbare geschehen. Dann stünde der Klan in Gefahr. Und er selbst stünde in noch größerer Gefahr –
    nämlich vor dem Rest des Klans.
    »Computer«, sagte mit einer Kommandostimme, die die
    Aufmerksamkeit des Rechners an ihn band. »Extrapolation: Flugvektor der Beute in Abgleich mit ihrer letzten definitiven Lokalisation und ihren möglichen Zielen, unter
    Berücksichtigung der durch die Kartendateien des gekaperten Händlerschiffs auf den neuesten Stand gebrachten Daten.«
    Ein Sprühwerk von Möglichkeiten flackerte im 3-D-Tank
    auf. »Und jetzt eliminiere alle, die vom letzten bekannten Aufenthaltsort weiter als vier Tagesreisen entfernt liegen.«
    Alle verblaßten – bis auf eine. »Aha, diese Station«, sagte er.
    Das war ohnehin das allerwahrscheinlichste Ziel. »Wir müssen die Verfolgung fortsetzen. Bemerkungen?« fragte er die Gesichter der anderen Kapitäne. Sie waren per Holo anwesend, ein gespensterhafter Ring aus Gesichtern auf den beschatteten Kommandoliegen ihrer jeweiligen Brücken, die jener der Braut glichen.
    Aragiz t’Varak von der Zeitalter der Finsternis; Zhengir t’Marid von der Rumal – in der alten Sprache Würger; Pol t’Veng auf der Hai, alt und narbenübersät und die einzige Frau unter ihnen, ja überhaupt die einzige mit einem unabhängigen Kommando innerhalb der Klanflotte. Feinde und Rivalen; seine Fähigkeit, sie dazu zu bringen, einmütig zu handeln, war eine weitere Prüfung, die ihm von den Klanvätern auferlegt wurde. Was uns nicht umbringt, macht uns stark, gemahnte er sich selbst.
    »Kapitäne und Verwandte«, sagte Belazir. »Ihr habt die Daten. Wir müssen beschließen, ob wir die Verfolgung
    fortsetzen oder abbrechen. Ich empfehle die Fortsetzung.«
    Aragiz’ Gesicht schob sich vor, verspannte sich wie ein Adler, der durch eine Kette an ein feindliches Handgelenk geschmiedet war. »Wenn du nicht haltgemacht hättest, um zu plündern, wären wir der Beute jetzt dichter auf den Fersen«, sagte er scharf.
    Pol schnitt ihm mit einem Schnauben das Wort ab.
    »Irrelevant. Wir müssen die Mission fortsetzen.«
    Belazir nickte ihr zu.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Pol in ihrem gutturalen Rumpeln. Sie war als gerissene und umsichtige Kommandantin bekannt. »Irgend etwas ist hier nicht ganz in Ordnung.« Sie machte eine schaukelnde Bewegung mit ihrer von Klauen
    zernarbten Hand.
    Belazir dachte über ihre Bemerkung nach. Wie hatte jener Händler – einer von jenen, denen der Klan gelegentlich Beute verhökerte – einmal gesagt? »Es gibt kühne

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