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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wurde. Es ist nicht sonderlich viel.
    Ein Planet namens Kolnar, der vor langer, langer, langer Zeit besiedelt wurde. Ganz hübsches Stück von hier entfernt.
    Ungefähr vierzigmal soweit entfernt wie die Sonne Safran, spiralarmeinwärts.«
    Channa runzelte die Stirn. »Das ist aber wirklich draußen im Busch, muß mit der zweiten oder dritten Welle besiedelt worden sein.«
    »Nein. Es war die erste Welle.«
    Sie schürzte die Lippen zu einem stummen Pfiff. »Gleich zu Beginn der interstellaren Kolonisation.«
    Er fuhr fort. »Unfreiwillige
    Kolonisation.
    Übersetzungsprogramm läuft… Also schön, ein ganzer Trupp von fiesen Gruppen: die Khimir Rotgesichtkosmetik, die Großen Gestreiften Katzen von Temil, die Menschen des Neuen Rats, die Wiederbelebte Arisch-Germanische
    Staatsweite Firmenarbeiterpartei, die Söhne Chakas, der Leuchtende Gehweg, die Darwin-Wilson Gesellschaft, die… «
    »Was ist denn daran so amüsant?« fragte sie, als sie das Lachen in seiner Stimme beben hörte.
    »Dazu mußt du schon Historikerin sein, um das zu
    verstehen«, sagte er fröhlich. »Jedenfalls haben sie den Aufzeichnungen zufolge ungefähr zehntausend von diesen Pennern losgeschickt, und ungefähr dreitausend haben ihr Ziel auch tatsächlich erreicht.«
    »Schlimme Reise?«
    »Zank und Streit in den Frachträumen«, widersprach Simeon.
    »Mit Fäusten und Zähnen und Plastikbechern, da sie sonst nichts zur Verfügung hatten. Als sie dann ankamen, wurde ihnen klar, daß sie auf Inzucht angewiesen waren, ob es ihnen paßte oder nicht.«
    »Was ist denn Kolnar überhaupt für ein Planet?«
    »Sein Spitzname lautete ›Höllentor‹. Den haben sie
    ausgewählt, weil es für zimperliche Gemüter etwas leichter kam. Dann konnte die Gesellschaft nämlich so tun, als würde der Planet die Sträflinge umbringen, die es verdient hatten, so steht es jedenfalls in den Aufzeichnungen. 1,6 g, heiße Sonne, gewaltige Schwermetallkonzentrationen, dichte Luft mit niedrigem Sauerstoffanteil, überaktive und größtenteils giftige Biosphäre. Keine Ozonschicht. Vulkanismus, unberechenbare Klimaschwankungen… wie aus dem Bilderbuch! Wurde
    seitdem nicht mehr allzuoft besucht. Als einige Jahrhunderte später die Leute von der Großen Vermessung dort
    vorbeikamen, wurden sie beschossen. Offensichtlich
    veranstalten die Einheimischen ungefähr alle vierzig Jahre einen Atomkrieg, und das Schiff ist in einen davon geraten.
    Ihre Beschreibung des physischen Typs paßt zu dem, was Arnos und die anderen erzählen. Seitdem hat es einigen Kontakt zu ihnen gegeben. Der Vorfall mit den Vermessern scheint sie daran erinnert zu haben, daß das Universum immer noch da war – leider.«
    »Leider?«
    »Na ja, ich habe hier weiterführende Stichwortverweise unter Piraterie, Brigantentum, Polizeiaktionen, Kriegsverbrechen und
    Aggression.
    Außerdem Eintragungen in den
    anthropologischen Dateien unter Völkermord, Sklaverei, Kulturpathologie, Xenophobie
    und
    Gesellschaftsverfall.
    Heutzutage sind anscheinend kleinere Gruppen der
    Abkömmlinge dieser ursprünglichen gesellschaftlichen
    Abweichler über eine ganze Reihe von Sonnensystemen in dem Gebiet versprengt. Kleine Asteroidenkolonien,
    Freibeuternester, unerschlossene Welten.«
    »Charakteristika?«
    »Die dunkle Haut ist eine Anpassung an das Klima – bei soviel UV-Bestrahlung –, und die Haar-und Augenfarbe genetisch verschoben, wie man es bei einer kleinen
    Urbevölkerung auch erwarten würde. Allerdings pflanzen die sich fort wie die… Karnickel. Pubertät mit acht, alle Kinder Zwillinge oder Drillinge. Insgesamt scheint die Subrasse von Kolnari ein sehr wirkungsvolles Immunsystem zu besitzen. Sie sind extrem stark und schnell. Auf einem derartigen Planeten erwartet man auch gute Reflexe – wer schlechte hatte, hat auch nicht überlebt. Sie können im Dunkeln sehen wie die Katzen, und sie haben eine erstaunliche Toleranzschwelle gegenüber ionisierter Strahlung. Auf Kolnar gibt es soviel Fallout und natürliche Hintergrundstrahlung, daß sie sich genetisch daran angepaßt haben. Die Wissenschaftler scheinen sich nicht einig zu sein, ob ihre Paranoia angeboren oder nur kulturell bedingt ist.«
    »Wahrscheinlich schwer loszuwerden, stelle ich mir vor.«
    »Wie die Kakerlaken«, erwiderte Simeon und mißverstand sie dabei absichtlich. »Vor einigen Generationen hat mal so ein Typ von der Raummarine gesagt, daß sich das Problem
    Kolnari nur lösen ließe, indem man aus dem Orbit
    Antimateriebomben

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