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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Piraten, und es gibt alte Piraten, aber es gibt keine alten kühnen Piraten.«
    »Trotzdem«, fuhr sie fort, »sind die Risiken deutlich zu bestimmen. Wir müssen wissen, ob die Beute diese Station erreicht hat. Dazu müssen wir sie erst packen.«
    »Und wenn sie es getan hat?« fragte Aragiz.
    »Wir töten, senden einen Nachrichtentorpedo zurück zur Flotte und verschwinden«, antwortete Pol. »Mit nur einer einzigen Woche Vorsprung können wir die Marine zwischen den Sternen und dem Staub abhängen. So geht nichts verloren außer Zeit.«
    »Und der Aufwand, den wir betrieben haben, um Bethel zu unterwerfen!« bellte Aragiz. »Wegen dieses Handelsschiffs anzuhalten…«
    »War irrelevant und hat keine signifikante Verzögerung gekostet!« warf Belazir ein. »Davon abgesehen besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß an Bord des Beuteschiffs
    niemand mehr am Leben gewesen sein dürfte, bis es diese Station erreichte. Sofern es sie erreichte. Und in diesem Fall ist da noch die Station selbst.«
    »Ah«, sagte Zhengir Er war ein enger Blutsverwandter und kein Mann von vielen Worten. »Ein Ziel mit großen
    Möglichkeiten.«
    »Riskant«, meinte Pol und rieb sich das Kinn.
    »Wir kommen schnell heran, dicht an der Leistungsgrenze ihrer Sensoren, und feuern überschnelle Antiradarraketen, um ihr Kommunikationsnetz auszuschalten«, erklärte Belazir.
    »Wir pulsieren unsere Triebwerke, um den Subraum für die erforderliche Zeit zu blockieren. Für die Leute, die später die Untersuchung führen, wird es ganz natürlich aussehen. Ein verdampfendes schwarzes Loch oder so etwas.«
    »Ach ja.«
    Pol fuhr sich scharrend mit der Hand über die scheußlichen Keloidnarben, die eine Gesichtshälfte durchfurchten. Da eine kosmetische Operation leicht genug zu bekommen war, hegte Belazir den Verdacht, daß sie sich damit zieren wollte. Doch angesichts dieser Narben vergaßen selbst die Arrogantesten meistens, daß Pol eine Frau war. Diese Furchen stammten von den Klauen eines Tiers, das Pol mit bloßen Händen erwürgt hatte. Sie trug seine gegerbte Haut um die Schultern.
    »Ach ja«, sagte sie wieder. »Das wäre eine
    Niedrigstrisikostrategie. Allerdings können wir nicht
    feststellen, ob die Beute die Station erreichte, wenn wir die Station selbst auslöschen. Wir müssen sicher sein können, daß sie nicht vorgewarnt wurden. Andererseits könnten wir durch einen schnellen Überfall, der sie unvorbereitet trifft, die Wahrheit feststellen und dementsprechend weiterverfahren.«
    »Und mitnehmen, was die Station birgt«, ergänzte Belazir und grinste habgierig. Die Gier war schnell entfacht, da jedermann wußte, was das Händlerschiff hergegeben hatte: ein bloßer Tropfen im Vergleich zu dem, was eine ganze Station erst zu bieten haben würde. »Abhängig davon, was wir
    vorfinden, haben wir möglicherweise sogar noch Zeit, die Transporter des Klans zu rufen, um die Beute abzuschleppen.
    Aber selbst wenn wir nur unsere Fregatten beladen könnten, würde das den Überfall schon mehr als lohnenswert machen.«
    Zustimmung machte die Runde, die einzige Ausnahme blieb Aragiz. Belazir sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
    Nachdem er seinen Kommandanten erst wegen nachlässiger Trägheit kritisiert hatte, konnte er nun keinen Rückzieher mehr machen.
    »Also dann, Angriff«, schloß Belazir. Die anderen nickten.
    »Taktische Anweisungen folgen. Empfang ist zu bestätigen.«
     
    Einige von Simeon-Arnos’ Instrukteuren waren weiblich.
    Uff, dachte Simeon. Die dürre, unscheinbare und streng asketische, in ihren mittleren Jahren stehende Flimma Torkin blühte sichtlich auf, als Simeon-Arnos sich über ihrer Hand verneigte.
    Ihr Lächeln erstarb schon wenige Minuten später. Er schien zwar aufmerksam herumzustehen, aber…
    »Mister Sierra Nueva…«
    »Simeon-Arnos«, berichtigte er.
    »Hätten Sie bitte die Güte, mir zuzuhören? Als Stationschef sollten Sie wenigstens etwas darüber wissen, wie unser Kommunikationssystem funktioniert.«
    »Es tut mir leid«, sagte er kleinlaut.
    Das dürfte interessant werden, überlegte Simeon. Der Rest der Sitzung verlief sehr viel glatter, obwohl Arnos die Kommunikationschefin gelegentlich zerstreut nama nannte.
    Nichtstandard. Simeon aktivierte den Computer mit einem Gedanken. Wenige Nanos später lieferte er ihm eine
    wahrscheinliche Ableitung auf der Grundlage anderer
    Sprachen als Standard, die unter den ersten Siedlern von Bethel verbreitet gewesen waren, sowie der Beobachtung der

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