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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verlockend?« fragte der Kommodore an Channa gewandt.
    »Es ist immer noch eine schöne Welt«, meinte sie mit leisem Kopfschütteln. »Aber nicht mein Heim.« Sie griff nach Joat, berührte das Gesicht des Mädchens mit ihren Fingerspitzen und verspürte den allerleisesten Widerstand gegen ein solches Streicheln. Zu lernen, zu vertrauen und ein Mensch zu sein, das war nichts, was schnell oder leicht kam. Aber irgendwo mußte man damit anfangen, sonst gelangte man nie ans Ziel.
    »Außerdem ist Joat auch meine Tochter. Und ich habe Freunde hier, die besten, die es gibt.«
    Questar-Benn hob die Hände. »Simeon, Sie werden uns ja noch sehr lange erhalten bleiben. Das Angebot steht. Ich werde es aktenkundig machen.«
    »He, Paps«, sagte Joat, und ihre Stimme klang trotz des etwas frechen Tons noch ein wenig unsicher. »Ich meine dich, Simeon.«
    »Gütiger Ghu! Kannst denn ausgerechnet du von allen
    Leuten dir nicht einen angemesseneren Titel als ›Paps‹
    ausdenken, mit dem du mich anreden kannst?« wollte Simeon wissen, doch hätte er sich auch mit allem anderen abgefunden, was aus Joats Mund nach Familie klang.
    »Klar, aber ich glaube kaum, daß du die gern hören
    würdest!« Sie grinste sein Abbild spitzbübisch an. »Außerdem bin ich in ein paar Jahren sechzehn Standardjahre alt.
    Meldealter. Und ich möchte nicht, daß du mir die Schuld zuschiebst, ich hätte deine Karrierepläne
    durcheinandergebracht. Ich… würde gern verhindern, daß das jemand anderem passiert, verstehst du?« Sie wandte sich an die Admiralin. »Denkst du, diese Lamettafritzen… Generalstypen hätten Verwendung für mich?«
    Questar-Benn erschauerte. »Wahrscheinlich beschwöre ich damit das Grauen auf das Haupt irgendeines nichtsahnenden Kommandeurs herab, der in Zukunft mit dir zu tun bekommt, junge Dame, aber ich wäre sehr überrascht, wenn wir nicht für alle hier Verwendung fänden.« Sie ließ ihren stechenden Blick über die Anwesenden schweifen.
    »Dann kommen wir ja vielleicht auf Ihr Angebot zurück«, meinte Simeon. Obwohl er viel zu erschöpft war, um
    Rachegedanken zu genießen, konnte nichts die Notwendigkeit überdecken, etwas gegen die Kolnari zu unternehmen. Nächste Woche, vielleicht. »Aber im Augenblick würde ich die
    Dankbarkeit gern für einen Gefallen in Anspruch nehmen, wenn Sie nichts dagegen hätten, Admiralin«, fügte er hinzu.
    »Gefallen? Für wen?«
    »Einen Freund«, erklärte er. Vor ihnen entstand ein Holo, es zeigte einen Jungen, der ungefähr in Joats Alter war.
    Joat zuckte heftig zusammen. »Seld! Die haben mich nicht zu dir gelassen, haben gesagt, du wärst krank!«
    Die Gestalt nickte. »Das wußtest du ja. Du weißt doch, daß ich schön sehr lange krank bin, Joat«, erklärte er mit der unglaublichen Geduld des chronischen Invaliden. »Nur daß es dann außer Kontrolle geraten ist. Ich kann das hier zwar sehen«, und er blickte an seinem zerbrechlichen, schlaffen Körper herab, der in aufrechter Stellung ans Bett geschnallt war, »aber ich kann nichts mehr spüren oder bewegen, ja eigentlich überhaupt nichts mehr tun.«
    »Au, verdammt!« Joat schob eine Hand durch das Holo, als könnte sie den Schaden irgendwie rückgängig machen.
    »Die Marineärzte haben mich an einen Nervenspleißmonitor angeschlossen, damit mein Herz weitermacht. Simeon hackt sich ganz persönlich dort hinein.« Jetzt gelang ihm sogar ein stolzes Grinsen.
    Joat blinzelte. »Das tut mir leid«, sagte sie kleinlaut. »Ich hätte dich nicht Jammerlappen nennen dürfen. Habe selbst danach meine Kekse wieder von mir gegeben. Ist wohl mein Fehler, wie? Weil ich von dir erwartet habe, daß du mehr tust, als du eigentlich konntest!«
    »Nö«, meinte Seld im Holo. »Ich war dumm, weißt du. Du konntest so viele Sachen machen, die ich nicht konnte, und ich war… Mist, Joat, ich wäre doch früher oder später ohnehin so geendet. Ich wußte es, und Paps wußte es auch. Ich habe viel Zeit gehabt, um darüber nachzudenken.«
    Joat nickte, dann verengte sie die Augen. »Diese Kapseln waren der letzte Anstoß, nicht? Warum hast du denn dann eine davon benutzt?«
    »Weil ich soviel Angst davor hatte, sehen zu müssen, wie du umgebracht wirst, Joat. Du bist meine beste Freundin.
    Außerdem«, fuhr er fort, »hat mich dieser Kolnari-Gebieter wirklich hart geschlagen. Und dann… ich sage dir, das war wirklich ultimoriesig, als er mich geküßt hat, da wollte ich es ihm doch heimzahlen.«
    »Ja.« Joat nickte zustimmend. »Das kann

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