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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Inzucht-Hochfamilien, ja jetzt endlich mal den Daumen aus dem Arsch und lassen uns wegen Kolnar und seiner ganzen kleinen Zweigfirmen etwas unternehmen.«
    »Madam«, sagte Tellin-Makie warnend.
    »Ich bin nicht scharf auf einen weiteren Stern, Eddin«, antwortete sie. »Ich kann es mir leisten, die Wahrheit zu sagen, ohne erst einen Eimer Sirup darüber zu kippen.« Sie sah auf und blickte die Stationsbewohner an. »Wir möchten, daß Sie folgendes tun«, setzte sie forsch hinzu.
    Gott, dachte Arnos. Danke. Für den Sieg und dafür, daß ihm zur Abwechslung mal jemand anders sagte, was zu tun war.
    Führung konnte sehr ermüdend sein. Er hegte den Verdacht, daß das Schicksal für ihn noch mehr davon bereithalten könnte. Die Aussicht darauf erschien ihm nicht mehr so verlockend wie früher.

KAPITEL 23
    »Früher habe ich nie verstanden, was er gemeint hat«, sagte Simeon, als er auf die riesige Andockkabine blickte, die nun nur noch die Toten aufbewahrte. »Ich glaubte es zwar, aber das stimmte nicht.«
    Die Sanitäter und ihre Patienten waren fort, entweder in den Lazaretten oder den Notambulanzen der Kriegsschiffe. Ebenso stumm waren die bewegungslosen Marineposten, die mit
    umgedrehten Waffen vor den toten Marinesoldaten standen.
    Der Trupp an der Andockluftschleuse nahm bei jedem
    verhüllten Leichnam Haltung an. Die Zivilisten, die unter den Stationstoten nach Freunden und Verwandten suchten, waren fast ebenso stumm, nur einige wenige schluchzten leise.
    »Was hast du verstanden, was wer gemeint hat?« fragte
    Channa und blinzelte hinter der dunklen Brille, die ihre Bandagen verbarg. Sie wirkte distanziert, fast unnahbar, genau wie die beiden Marinebefehlshaber, die zusammen mit der kleinen Gruppe von Stationsbewohnern neben ihr standen.
    »Wellington«, erklärte Simeon. ›»Ich weiß nicht, was es heißt, eine Schlacht zu verlieren; aber gewiß kann nichts schmerzvoller sein, als eine um den Preis des Verlusts so vieler Freunde zu gewinnen. ‹ Das hat er nach Waterloo gesagt.«
    Die Admiralin nickte. »Ich kann mich noch daran erinnern, als ich das herausfinden mußte«, sagte sie sehr leise. »Und wenn man nur einen Funken Verstand hat, vergißt man es nie wieder.«
    »Wenn das nicht wahr ist!« warf Patsy Sue Coburn ein.
    Neben ihr legte Florian Gusky seinen synthogeschienten Arm freundschaftlich um ihre Schultern. Sie versteifte sich erst, dann zwang sie sich dazu, eine Hand zu heben und ihn zu streicheln. »Vergessen tut man überhaupt nichts. Aber man lernt, damit zu leben. Komm schon, Gus. Ich finde wirklich, daß du mir einen Drink schuldig bist.«
    Channa wandte den Kopf um. »Ja«, sagte sie mit bitterem Lächeln. »Wir lernen, damit zu leben. Wenn das Heldentum sein soll, warum fühle ich mich dann so miserabel?«
    »Weil Sie hier sind«, entgegnete Questar-Benn. »Heldentum ist etwas, das jemand anders ganz weit weg tut. Persönlich betrachtet, ist es eine Tragödie.« Ihre Stimme wurde schärfer.
    »Und es hätte schlimmer, sehr viel schlimmer kommen
    können, wenn Sie nicht gewesen wären. Wir haben gesiegt. Sie sind nun einmal hier. Und außerdem«, fuhr sie etwas heiterer fort, »sind Sie alle nun wenigstens Medienhelden. Was
    nebenbei bemerkt bedeutet, daß Sie sich ihre eigenen
    Fahrkarten schreiben können.«
    »Fahrkarten?« fragte Simeon.
    »Sie wollten doch immer einen Posten auf einem
    Kriegsschiff, nicht?« antwortete sie. »Nachdem Sie das hier alles vorzuweisen haben…«
    Simeon zögerte. Joat hatte an Channas Seite gestanden, still und innerlich distanziert. Nun begann sie langsam
    zurückzuweichen.
    Alle haben sie immer verlassen oder betrogen oder
    geschunden, dachte Simeon.
    »Da bin ich mir nicht mehr so sicher«, sagte er laut, »daß ich mir wirklich noch eine Militärkarriere wünsche.«
    Die Admiralin Questar-Benn nickte heftig. »Das qualifiziert sie um so mehr. Ruhmsüchtige spucken sie bei der Akademie im Dutzend billiger aus, und wir müssen dann Jahre darauf verschwenden, ihnen diesen Blödsinn wieder auszutreiben.«
    »Außerdem habe ich eine Tochter«, und sein sofortiger Lohn war das Aufleuchten der Hoffnung in Joats Gesicht. »Aber vielen Dank. Eines Tages vielleicht.« Manche Träume lassen sich nicht allzugut in die Wirklichkeit übersetzen, sagte er sich.
    Er sah, wie sich Joats Brust beim Atmen schwer hob und senkte, und sie nicht mehr nach einer Möglichkeit suchte, sich vor ihm zu verstecken.
    »Und erscheint Ihnen Senalgal inzwischen auch nicht mehr so

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