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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sie stand auf und sagte: »Ich möchte mir jetzt meine Unterkunft anschauen.«
    »Na klar… äh.« Simeon ließ die Tür zur Partnerunterkunft aufgleiten. »Machen Sie es sich erst einmal gemütlich. Wir bekommen die Sache schon hin, Miss Hap – das werden Sie noch sehen. Ich bin nicht so schlimm, wie Sie anscheinend glauben. Ich werde Ihre Behauptungen überprüfen und
    schauen, ob ich die Sache wieder hinbiegen kann. In
    Ordnung?«
    Sie ließ den Blick erst zur Türöffnung und dann wieder zu Simeon schweifen. Schließlich seufzte sie, während sie auf die Tür zuging. »Nein, ich glaube, es wäre das beste, wenn Sie die Sache für eine Weile einfach auf sich beruhen ließen.«
    »Miss Hap«, rief Simeon. Sie drehte sich um. »Wenn ein neuer Partner an Bord kommt, empfiehlt das Stationsprotokoll ein kleines, formloses Beisammensein der Abteilungsleiter. Ich habe ein solches für heute abend um 20:00 Uhr arrangiert.
    Sofern Ihnen das recht sein sollte?«
    Channa nickte lächelnd. »Das halte ich für eine
    hervorragende Idee.« Hinter ihr schloß sich gleitend die Tür.

KAPITEL 2
    »Ich kann sie nicht geradehalten! Ich kann sie nicht
    geradehalten!«
    Arnos ben Sierra Nueva beugte sich vor, packte den Rand der Konsole, als wollte er sich mit schierer Willenskraft das Comlink unterwerfen und den Strahl auf den beschädigten Transporter lenken.
    »Keine Panik, Shintev«, sagte er fest, aber gelassen. »Du bist schon zu nahe am Ziel, um jetzt noch in Panik zu geraten.«
    Panik schien überall angesagt zu sein. Die Kommandobrücke der Exodus – eines seit dreihundert Jahren in Betrieb befindlichen Kontrollzentrums einer Substation – war ein einziges Durcheinander, während die geflohenen Techniker sich abmühten, Geräte zu aktivieren und zu improvisieren. An der Stelle, wo sie ein Stahlrohr durch die Druckhülle getrieben hatten, um Guiyons Hülle mit seinen Koaxkabeln zu versorgen, zischte es die ganze Zeit. Keine der großen Frachtraumschleusen funktionierte, so daß sie die Boden-Schiff-Transporter an der Außenhülle des uralten Schiffs hatten festschnallen müssen, um durch die Wartungsluken ins Innere zu klettern. Die Luft war dünn und kalt, matt erhellt von der Notbeleuchtung, und sie roch nach Angst und Schweiß und versengter Isolierung.
    »Ehrwürdiger Herr. Ich glaube, der Feind hat uns geortet«, sagte eine Stimme aus einer Ecke.
    »Du glaubst?«
    »Ich bin mir nicht sicher!« jammerte der Techniker, den Tränen nah. »Sie bewegen sich… ja! Sie haben uns entdeckt!«
    Arnos’ Kopf fuhr herum. Da stieß das Comlink des letzten Shuttle ein einziges, schrilles Kreischen aus. Er blickte wieder zurück und sah, wie ein Gesicht gegen die Aufnahmelinse gerammt wurde, es war von der Zentrifugalkraft dagegengeschleudert worden. Fleisch und Blutlachen wallten über den Schirm, bevor er erlosch.
    »Die sind erledigt«, sagte Arnos in die plötzliche Stille hinein. »Die verbliebenen Shuttles abkoppeln. Startklar machen.«
    Ein weiterer Chor von Schreien, Proteste, daß man noch nicht bereit sei.
    »Die Maschinen laufen«, sagte Guiyons ruhige, tiefe Stimme.
    »Das genügt fürs erste.«
    Arnos drehte sich um und setzte den Befehl mit ein paar Tastendrücken aus. »Schubkraftaktivierung vorbereiten!
    Aktivierung in zehn Sekunden. Zeit läuft!«
    An einem der Außenfelder glühte ein Lichtfleck auf.
    »Die haben Shintev erwischt«, flüsterte jemand. Ein
    Raumjäger war über die Troposphäre geschossen wie ein
    hüpfender Stein und nahe genug herangekommen, um einen Marschflugkörper auf den aus der Kontrolle geratenen Shuttle abzufeuern.
    »Alles bleibt gefälligst auf seinem Posten!« brüllte Arnos.
    Später ist noch genug Zeit für Gebete. Und für Tränen.
    Die Schubkraft zerrte an dem uralten Schiff. Summen und berstende Geräusche vibrierten durch die Hülle.
    Außensensoren boten ein Schauspiel sich biegender und
    zerberstender Gerüste, die plötzlich einer Belastung ausgesetzt waren, für die sie nie erschaffen wurden. Auch die Boden-Orbit-Shuttles brachen ab, ebenso ein paar Gestalten in Raumanzügen.
    Verdammt, dachte Arnos und wandte den Blick ab. Sie waren vorgewarnt! Das Schicksal allzu vieler Leben lastete auf seinen Schultern.
    Die große, wolkenumgürtete Gestalt Bethels auf dem
    Heckbildschirm wurde immer kleiner. Der aufgewühlte Staub und das Flammenmeer der Kämpfe verdeckten die Oberfläche des Planeten. Der Andruck preßte Arnos gegen seinen Sessel, als er die Zahlen auf den flackernden

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