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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vergnüglich. Wenn ich dich nur die ganze Zeit halb abgefüllt halten kann, kommen wir vielleicht noch miteinander zurecht.
    »Na ja, bei so einer Zusammenkunft sind alle etwas lockerer als sonst«, meinte er, »wenn es nicht gleich immer um ihre offizielle Stellung hier geht. Man muß erst einmal die gesellschaftliche Seite gesehen haben, bevor man mit der beruflichen zurechtkommen kann.«
    Channa nickte. »Bevor ich herkam, hatte ich gerade noch genug Zeit, mir jedermanns Akten anzuschauen. Ich wollte mit diesen Leuten nicht denselben Fehler machen wie mit Ihnen.«
    »Sie haben meine Akten nicht gelesen?«
    »Nein«, erwiderte sie herablassend, »ich wollte mich
    überraschen lassen.«
    »Ich auch«, gestand er.
    Sie lachte. »Dann haben wir vielleicht doch noch etwas gemeinsam. Wir können nämlich beide Mist bauen. Gute Nacht, Simeon.«
    Lächelnd winkte sie der Säule ein letztes Mal zu, bevor sie in ihrem Zimmer verschwand.
    Sie hat ein nettes Lachen, dachte Simeon, als sich die Tür surrend hinter ihr schloß.
     
    Puh, dachte Channa.
    Dann überlegte sie und holte einige versteckte
    Ausrüstungsgegenstände aus ihrer Tasche.
    Als diese ihr gemeldet hatten, daß die Wandsensoren nicht aktiviert waren, schämte sie sich ein wenig, weil sie Simeon mit solchem Argwohn begegnete.
     
    »Keine Möglichkeit, es zu reparieren?« fragte Arnos ben Sierra Nueva.
    »Nicht die geringste«, rasselte der Techniker. »Ehrwürdiger Gebieter«, fügte er hinzu und fuhr sich mit der Hand über das Schmieröl auf seiner Wange.
    Gemeinsam verließen sie den Gang und versperrten die
    Durchgangsluke. Um sie herum ein subliminales Summen;
    Arnos war der einzige unter den Flüchtlingen, der dies als schlechtes Zeichen zu interpretieren wußte. Ein asynchrones Triebwerk, was auch kein Wunder war, nachdem das Kolonieschiff drei Jahrhunderte lang als Raumstation hatte dienen müssen. Es war ein Wunder, daß die Maschinen überhaupt noch funktionierten, und ein Tribut an die
    Ingenieure der Zentralwelten. Ein ebensolches Wunder war es auch, daß sie die unnatürliche Belastung durchhielten, so lange Subraumgeschwindigkeiten aufrechtzuhalten, die weit über die Warnmarke hinausgingen. Das war Guiyons Werk.
    »Dann müssen wir eben Sauerstoff sparen«, entschied Arnos mit fester Stimme.
    »Sollen wir etwa aufhören zu atmen?« wollte der Techniker wissen.
    »Kälteschlaf«, erwiderte Arnos. »Das senkt unseren
    Verbrauch um mindestens die Hälfte. Das Schiff kann von einer kleinen Mannschaft geführt werden. Dazu ist es gebaut.
    Im Notfall könnte Guiyon es sogar allein unterhalten.«
    Auf der braunen Haut des Manns brach mehr Schweiß aus, als es die Anstrengung rechtfertigte, durch verlassene Gänge kriechen zu müssen. Arnos zwang sich, normal zu atmen, während er auf die Kommandobrücke zurückkehrte. Sein Brustkorb fühlte sich schwer an, aber im Augenblick war es noch nicht möglich, eine verstärkte CO2-Konzentration festzustellen. Das ist rein psychologisch, ermahnte er sich streng.
    »Die Maschinen lassen sich nicht reparieren«, teilte er der versammelten Kommandomannschaft mit. Einige der Leute begannen zu grunzen, als hätte er sie ins Gesicht geschlagen.
    »Beim gegenwärtigen Stand werden wir alle verfügbaren
    Luftvorräte auf zwei Drittel der Strecke bis zum Ziel
    aufgebraucht haben.«
    »Und weshalb wurde das Schiff nicht ordentlich gewartet?«
    sagte jemand, es war fast ein Schreien.
    »Weil es sich um eine Orbitalstation mit unbegrenzten
    Vorräten und einem Algentank handelte!« fauchte Arnos, dann riß er sich wieder zusammen. Sie hatten das überschüssige Wasser in den Tanks notgedrungen abwerfen müssen. Zuviel Masse, wo Geschwindigkeit im Vordergrund gestanden hatte.
    »Und wir haben noch weitere Vorräte eingebüßt, als der Feind unsere Außenhülle durchstieß. So sieht die Lage aus«, fügte er in gezielter Gelassenheit hinzu. »Damit müssen wir nun zurechtkommen. Einhundert Leben und das Schicksal Bethels hängen davon ab.«
    Alle nickten. Die Kolnariflotte könnte nicht geheim bleiben, nicht einmal im abgelegenen System Safran, wenn nach ihrem Verlassen des Planeten noch irgendwelche Augenzeugen zurückblieben. Wenn sie auf Bethel die Zeit dazu hatten, würden sie ihre Spuren also auch dementsprechend verwischen.
    »Was ist… was ist mit Kälteschlaf?« fragte Rachel und fuhr sich dabei mit der Zunge über die Lippen.
    »Eine Möglichkeit, die es jetzt abzuwägen gilt«, antwortete Arnos. »Guiyon?«
    Die

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