Raumschiff 5 - Carialle
müssen mal untersuchen, ob wir aus den Komponenten, die mir zur Verfügung stehen,
irgendwelche Ersatzteile anfertigen können. Sollten die aber zu kompliziert sein, müßtet ihr welche anfordern, vorausgesetzt, daß sie auf eurem Heimatplaneten noch gefertigt werden.«
»Heimatplaneten?« signalisierte einer der Kugelfrösche zurück. »Wenn ihr die Koordinaten habt, sorgen wir für euren Transport«, erbot Keff sich glücklich und bediente sich der IÜP-Kurzsignale. »Unsere Aufgabe besteht darin, Kontakt zu anderen Rassen herzustellen, und wir sind sehr erfreut, euch kennenzulernen. Meine Regierung wäre begeistert.
Beziehungen zu euch aufzunehmen.«
»Das ist alles ja schön und gut, Keff«, warf Chaumel ein,
»aber vergiß uns dabei nicht. Was soll aus den Zauberern werden? Wahrscheinlich wundern die sich gerade, was mit ihren Kraftgegenständen passiert ist. Normalerweise dauern die Ausfälle nur ein paar Augenblicke. Da wird gleich die Hölle losbrechen.«
»Und was soll in Zukunft werden?« wollte Plenna wissen.
»Euer Volk wird begreifen müssen, daß ihr jetzt in friedlicher Gemeinschaft mit den Kugelfröschen lebt«, meinte Keff nachdenklich. »Aber es stimmt schon, Braue. Ihr werdet irgend etwas wegen der Zauberer unternehmen müssen. Die sind in gewissem Umfang von dem System abhängig. Vielleicht
können wir ja ein gemeinsames Nutzungsabkommen
vereinbaren?«
»Sie können alles haben«, erwiderte Augenbraue mit einer verächtlichen Geste in Richtung des zusammengeflickten Instrumentenpaneels. »Das ist doch alles zerstört. Zerstört! Ihr kommt von den Sternen. Warum bringt ihr mein Volk nicht zurück in unsere Heimatwelt? Wir sind hier doch so gut wie enteignet. Seit den Tagen, da die Flachen uns beraubten, hat man uns ignoriert. Niemand wird unser Fehlen bemerken.
Sollen doch die Diebe, die unsere Apparate mißbrauchten, sie behalten, und ebenso die Hülse, die von diesem Planeten übriggeblieben ist.«
»Wir würden eurem Wunsch gern entsprechen«, sagte Keff vorsichtig, »aber verzeih mir, Braue, mit dem Volk eurer Heimatwelt werdet ihr wahrscheinlich nicht mehr allzuviel gemein haben, oder? Ihr seid doch alle hier geboren. Seit fünfhundert Generationen ist dein Volk auf Ozran heimisch.
Und ausgerechnet jetzt, da sich die Dinge bessern könnten, wollt ihr fort?«
»Hört, hört«, sagte Carialle.
Einer der Kugelfrösche blickte traurig drein und machte eine wegwerfende Geste. Der Froschprinz musterte ihn. »Ich glaube, das wollen wir nicht. Um genau zu sein, ich will es nicht. Aber was sollen wir tun?«
»Welchen Auftrag hatte dein Volk denn? Weshalb seid ihr überhaupt hierhergekommen?«
»Um auf diesem grünen und fruchtbaren Planeten Dinge anzubauen«, signalisierte Braue, und es war beinahe ein Tanz anmutiger Gesten, als wiederholte er eine gut einstudierte Lektion. Er brach ab. »Aber nichts ist mehr so grün und fruchtbar wie in den alten Geschichten. Alles ist trocken, staubig, kalt.«
»Wollt ihr denn gar nicht versuchen, den Planeten wieder in einen gesunden Zustand zurückzuversetzen?«
»Wie denn?«
Keff berührte den kleinen Amphibioiden sanft am Rücken und zog Chaumel mit dem anderen Arm enger zu sich heran.
»Das Wissen darum ist offensichtlich noch immer in den mündlichen Überlieferungen deines Volks enthalten. Warum nicht die Hoffnungen und Träume eurer Vorfahren
Wirklichkeit werden lassen? Arbeitet doch mit den Menschen zusammen. Teilt mit ihnen. Ihr könnt die Maschinen
reparieren. Ich bin übrigens auch der Meinung, daß ihr Kontakt zu eurer Heimat herstellen solltet, und dabei werden wir euch auch helfen. Aber kehrt nicht für immer zurück. Bittet sie um technische Unterstützung und um
Kommunikationsmöglichkeiten. Sie werden hocherfreut sein, wenn sie erfahren, daß Kolonisten eures Volkes überlebt haben.«
Jetzt sah der traurige Frosch schon sehr viel glücklicher aus.
»Anführer, ja!« signalisierte er Augenbraue begeistert.
»Helft uns«, bedrängte Keff den Anführer mit erhobenen Händen. »Wir werden versuchen, unter den Arten für
gegenseitigen Respekt zu sorgen. Sollte das nicht gelingen, können Carialle und ich euch immer noch zurückbringen, nachdem wir das System hier repariert haben.«
Chaumel räusperte sich und ergriff das Wort, wobei er Zeichensprache mit gesprochener Linga Esoterka vermengte.
»Ihr habt sehr viel mit unserer Unterschicht gemein«, sagte er.
»Ihr werdet unter den Bauern und Landarbeitern auf sehr viel
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