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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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armen Dinger von einigen glücklichen Wenigen ausgebeutet werden.«
    Keff verstummte schockiert. Glücklicherweise schien
    Chaumel auch gar keine Antwort zu erwarten. Carialle sprach mit leiser Stimme weiter, während Keff dem Zaubermann zunickte und ihn anlächelte.
    »Außerdem bezeichnet er die Edlen Wilden als Besitztümer.
    Als er seine Besitztümer erwähnte, hat das IÜP seinen Begriff für die Dorfbewohner noch einmal mit ›Leibeigener‹ übersetzt.
    Mir gefällt dieses Volk nicht. Das sind wirklich böse Hexer!«
    »Äh, sehr hübsch«, sagte Keff auf Ozranisch, weil ihm keine bessere Erwiderung einfiel. Chaumel strahlte.
    »Wir sorgen für sie, wir, die wir mit dem Kern von Ozran in Verbindung stehen. Wir führen unsere schwächeren Brüder.
    Wir stehen Wache, während sie im Tal hart arbeiten, um für uns alle Nahrung anzubauen.«
    »Ihr versklavt sie, das meinst du doch wohl«, sagte Carialle verschnupft. »Und die leben hier oben im Luxus, während Brannels Volk unten friert. Dabei sieht der Kerl so warmherzig und freundlich aus – für einen Sklavenhändler. Schau dir mal seine Augen an. So tot wie Microchips.«
    »Schwächere Brüder?« fragte Keff den Zaubermann. »Meinst du vielleicht schwachsinnig? Die Leute unten in den Tälern haben zwar einen starken Körper, aber sie… äh, scheinen nicht besonders helle zu sein«, sagte Keff. »Diese hier, deine Diener, sind viel intelligenter als alle anderen, die wir kennengelernt haben.« Brannel erwähnte er lieber nicht.
    »Ah«, machte Chaumel; er wirkte locker und wachsam
    zugleich. »Die Arbeiter essen dumm, nicht fragen… wer weiß besser, Gebieter.«
    »Du meinst, ihr tut etwas ins Essen, um sie dumm und fügsam zu halten, damit sie ihre Dienerexistenz nicht in Frage stellen? Das ist ja monströs«, meinte Keff, lächelte aber weiter.
    Chaumel verstand das letzte Wort nicht. Er verneigte sich tief. »Danke. Talent gebraucht, vor vielen Jahren vorbei, wir geben ihnen«, er deutete auf die Haut über seinem eigenen Handgelenk und machte vor, wie sie dichter bewachsen wurde,
    »mehr Haut, Haar, züchten dichtes Fleisch…«
    Das IÜP ging eine Liste von Synonymen durch. Keff
    wiederholte eins davon. »Muskeln?« fragte er. Das IÜP
    wiederholte Chaumels letzten Begriff; offensichtlich war es mit Keffs Definition zufrieden.
    »Ja«, antwortete Chaumel. »Gut zum Leben… kalte Täler.
    Harte Arbeit!«
    »Du meinst, ihr könnt euch die Zentralheizung sparen, wenn ihr sie widerstandsfähiger macht«, warf Carialle verächtlich ein. »Ihr Blutsauger!«
    Chaumel runzelte die Stirn, als hätte er Carialle gehört.
    »Pst! Äh, ich weiß ja nicht, ob diese Frage tabu ist, Chaumel«, sagte Keff an und rieb sich dabei mit Daumen und Zeigefinger das Kinn, »aber ihr kreuzt euch doch auch mit der Dienerklasse, nicht wahr? Kahlhäutige mit Pelzhäutigen?
    Machen Babys?«
    »Ich nicht«, erklärte der silberne Zaubermann hastig. »Aber andere. Manche niederen… Zauberer und Zauberinnen haben Gesichter mit Haar. Machen nie ihren Weg als Zauberer von…
    aber nicht jeder… ist bestimmt zur Mächtigkeit.«
    »Bestimmt zur Größe«, berichtigte Keff das IÜP. Das
    Programm wiederholte das Wort. »Warum bist du dann nicht groß? Ich meine«, um des Takts willen formulierte er seine Erklärung um, »keiner der Zauberer von… IÜP denselben Begriff verwenden, den er gerade benutzt hat!« wies er das Programm an.
    »Oh, ich bin gut – zufrieden zu sein, was ich bin«, erwiderte Chaumel und verschränkte die Finger behaglich über den gutgepolsterten Rippen.
    »Wenn sie sowieso schon unter Drogen gesetzt werden, weshalb dann noch ihre Finger amputieren?« wollte Carialle wissen.
    »Was haben Finger mit der Magie zu tun?« warf Keff ein und machte eine drängende, zugleich überraschte Geste.
    »Ah«, machte Chaumel seinerseits. Er hakte Keff fest unter und begleitete ihn den Gang entlang bis zu einer tief im Gemäuer eingelassenen, niedrigen Tür. Die vorbeikommenden Diener zeigten Keff das Weiße in ihren Augen, als Chaumel den silbernen Stab aus seinem Gürtel gleiten ließ und auf das Schloß richtete. Und als die rote Feuerlanze sich wie ein Laser in das Schlüsselloch bohrte, beschleunigten einige der Fellgesichter ihren Schritt. Ein oder zwei von ihnen, die denselben aufgeweckten Gesichtsausdruck hatten wie Brannel, spähten durch die geöffnete Tür. Mit kaltem Blick
    verscheuchte Chaumel die Neugierigen und drängte Keff hinein.
    Kaum waren sie über die

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