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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gelandet und gestartet. Das ist gezielt geschehen, und ich möchte wissen, durch wen und warum.«
    »Ein weiteres Rätsel, dem es nachzugehen gilt. Ich möchte aber auch noch wissen, weshalb die Alten hier hochgezogen sind, fort von ihrer Nahrungsquelle«, fuhr Keff fort. »Da sie von dem, was hier angebaut wird, abhängig zu sein scheinen, handelt es sich dabei um eine soziologische Anomalie.«
    »Ah«, sagte Carialle, als sie gerade die frisch übersetzten alten Daten des IÜP durchging. »Die Alten sind gar nicht mit Hilfe der Neuen hier hochgezogen, Keff. Sie befanden sich bereits hier oben, als die Humanoiden eintrafen. Sie haben die Artefakte der Ahnen in den Tälern gefunden.«
    »Dann hatten diese Neuen also bereits eine gewisse Vorliebe für künstlerisches Talent, als sie hier eintrafen, aber durch ihren Kontakt mit den Alten hat diese Vorliebe sich zu dem weiterentwickelt, was wir heute bei ihnen beobachten können.
    Gleich zwei raumfahrende Rassen, Carialle!« sagte Keff, aufs höchste erregt. »Ich möchte sehen, ob wir nicht noch mehr über diese völlig fremde Kultur herausbekommen. Und später wollen wir dann mal schauen, ob wir ihr Ursprungssystem ausmachen können. Schade, daß nur so wenig von ihnen übrig ist. Nach mehreren hundert Jahren Humanoidenherrschaft ist hier alles ziemlich durcheinander.«
    »Die Synthese ist doch wohl ebenso selten, nicht?« fragte Carialle spitz.
    »In unserer Kultur schon. Das erklärt übrigens auch, woher die Zeichensprache stammt«, fuhr Keff fort. »Das ist ein Relikt einer der vorhergehenden Rassen – eine nützliche Symbolik, die die Magie funktionsfähig macht. Die Alten haben
    möglicherweise nie die Sprache der Humanoiden erlernt; schließlich waren sie ja auch die gastgebende Rasse. Aber irgendwie haben sie sich den Neuankömmlingen doch
    verständlich gemacht. Das ist mindestens einen Aufsatz für Galaxia Geographien wert, was? Und es ist auch ganz eindeutig, daß Chaumel nicht weiß, wie die Ahnen gelebt haben.«
    Der Zaubermann beobachtete Keff, wie dieser mit sich selbst redete; er vernahm seinen eigenen Namen und schließlich auch Keffs Frage. Bedauernd schüttelte er den Kopf. »Weiß ich nicht. Viele Vortage von mir.«
    »Woher stammt dein Volk?« wollte Keff wissen. »Von
    welchem Stern, woher dort oben?« Er zeigte zum Himmel.
    »Auch das weiß ich nicht. Woher stammt deins?« fragte Chaumel und heftete seinen scharfen Blick auf Keff.
    Der Muskel überdachte verschiedene Möglichkeiten, wie er mit dem begrenzten, ihm zur Verfügung stehenden Vokabular die Zentralwelten erklären sollte; dann aber konnte er nur hilflos die Hände heben.
    »Vergebliche Liebesmüh.« Carialle seufzte. »Ich versuche immer noch, Aufzeichnungen über Siedlungsaktivitäten in diesem Sektor zu finden. Bisher aber alles null. Könnte ich eine Nachricht absetzen, dann könnte ich die Leute in den Zentralwelten die gesamten Archive durchsuchen lassen.«
    »Und wie passen dann die Edlen Wilden ins Bild, Chaumel?«
    fragte Keff und legte dem Mann freundlich den Arm auf die Schulter, bevor dieser wieder mit dem nächsten Vortrag über eins seiner Kunstwerke beginnen konnte. Er zeigte auf einen männlichen Diener in einer langen weißen Robe, der mit weit aufgerissenen Augen davoneilte, als er bemerkte, wie die Kahlhäutigen ihn musterten. »Mir ist aufgefallen, daß die Diener hier dünnere Pelze haben als die Leute im Bauerndorf.«
    Er deutete hinter sich und hoffte, Chaumel klarmachen zu können, daß er damit den Ort meinte, von dem sie gerade gekommen waren. Er nahm eine Locke seines Haares und rieb sie zwischen den Fingern, um das Wort »dünn« zu
    verdeutlichen; dann fuhr er sich mit den Fingern das Gesicht hinab und streckte die Hand vor.
    »Sie sehen besser aus. Und manche haben fünf Finger, genau wie ich.« Keff wackelte mit dem Zeigefinger. »Warum haben die Leute im Tal nur vier?« Er krümmte den Finger und verbarg ihn in der Handfläche.
    »Ach so«, sagte Chaumel lachend. In einem freundlichen, beiläufigen Tonfall sagte er etwas, das das IÜP nicht übersetzen konnte. Dabei tat er so, als würde er seinen eigenen Zeigefinger abschneiden. »… wenn wenige Tage – Säuglinge.
    Wenig Verstand… nicht neugierig… Arbeiter.« Wieder
    machte er die Schnittbewegung.
    »Was?« kreischte Carialle in Keffs Ohr. »Das ist gar keine Mutation – es ist eine Verstümmelung! Es gibt hier überhaupt keine zwei Rassen von Humanoiden, nur die eine, wobei die meisten der

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