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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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geriet. Er streckte den Arm aus, als wolle er irgendwo einen Halt suchen.
    Empört rief Tati: »Superhirn! Wie redest du denn mit dem Professor? Prosper hat recht! Du spinnst! Nicht genug, daß du mich in Gedanken eine dumme Ziege nennst, ihn für noch dämlicher hältst – und meinst, Gérards Kopf sei nur zum Fußballspielen zu gebrauchen. Nun fühlst du dich sogar noch von unserem Gastgeber getäuscht!«
    Schnell sagte der Professor: »Ach, das nehme ich Superhirn nicht übel – nein, nein, das nicht!« Er lächelte wieder freundlich: »Superhirn ist überreizt. Er sieht Gespenster! Wir müssen das verstehen. Er ist ganz einfach überreizt! Erinnert euch daran, welche Verantwortung er auf dem Flug und auf der Tauchfahrt von eurem Ferienort Marac bis in diese Unterseestadt hatte!« Und bevor Superhirn etwas erwidern konnte, fügte er hinzu: »Vergessen wir das Spielchen. Ich kann dich beruhigen, Superhirn: Deine Gedanken sind zu einem falschen Ergebnis gelangt, zu einem völlig falschen! Schweigen wir, schweigen wir darüber! Ihr wolltet doch sicher noch den Raum sehen, in dem die Fernseh-und Hörfunknachrichten aus aller Welt einlaufen! Also folgt mir in den nächsten Raum.«
    Unter anderen Umständen hätte sich gerade Superhirn für die Speicherstation aller amtlichen Weltnachrichten interessiert. Doch auch Henri – hellhöriger als die anderen – merkte: Professor Charivari wollte jetzt nur ablenken.
    »Ach ja!« rief Tati. »Sind da drinnen viele Bildschirme? Vielleicht wird irgendwo Ballett gesendet.«
    Sie unterbrach sich und stieß einen Schrei aus.
    Patsch! Mit dem Zwergpudel im Arm lag sie auf dem Rücken.
    Der Fußboden war überall rutschfest, nur im Durchgang zum Fernseh-und Hörfunkraum nicht, und zwar aus technischen Gründen: Hier schirmte ein Strahlungsrahmen den Gedankensammler vor störenden Funkeinflüssen ab.
    Tati war auf der Bodenleiste, die etwa die Breite von einen, Meter hatte, ausgeglitten.
    »Wünsche, gut gelandet zu sein!« spottete Prosper.
    »Oh« sagte Charivari, Tati hochhelfend, »das tut mir leid!« Doch als sie mit dem vor Schreck schniefenden Pudel wieder auf den Füßen stand, ließ er sie sogleich los und bückte sich wieder. Diesmal war Superhirn schneller.
    »Gib her!« befahl der Professor. »Gib das sofort her!«
    »Wieso denn?« fragte Superhirn. Er tat völlig arglos. Aber Henri merkte, daß hier wieder etwas im Gange war.
    »Kleinigkeit!« sagte Superhirn. »Das stecke ich solange ein, bis ich irgendwo einen Müllschlucker finde!«
    »Her damit!« rief der Professor.
    Wie schon mehrmals, seit sie in der Unterseestadt waren, blickten die anderen verblüfft auf den Mann. Diese Gereiztheit, diese plötzlichen Ausfälle – die hatten sie an ihm früher nie erlebt!
    »Aber es ist doch nur eine Bananenschale!« bemerkte Superhirn sanft. »Zugegeben, Bananenschalen soll niemand auf den Boden werfen – wo auch immer. Trotzdem, es kann ja mal vorkommen. Hauptsache, Tati hat sich nichts getan. Also, Herr Professor – kein Grund zur Aufregung!«
    »Was hält der denn für scheinheilige Vorträge?« murmelte Gérard. Wäre es möglich gewesen, so wären seine Augen in den nächsten Minuten noch runder geworden.
    »Her damit, sage ich!« rief Charivari, und jetzt überschlug sich seine Stimme fast. Er riß Superhirn die Bananenschale aus der Hand.
    Superhirn lächelte nur.
    Der Professor drehte sich wutbebend um und rief seinem Neffen Marco zu: »Habe ich dir nicht tausendmal gesagt, du sollst die Schalen nicht einfach auf den Fußboden werfen, wenn du eine Banane gegessen hast?«
    Marco, der am Pult saß, blickte fassungslos auf seinen Onkel. »Iiich?« fragte er. Doch Charivari fuhr wie rasend fort: »Ja, du! Wenn du schon fortwährend Bananen ißt, dann sei wenigstens nicht so nachlässig mit den Schalen! Womöglich hast du noch andere einfach so in die Gegend geworfen!« Der Professor fand kein Ende mit seinen Vorwürfen. Während er immer noch schimpfte, rannte Tati zu Henri, Gérard und Prosper: »Die Luft in der Unterseestadt ist offenbar nichts für überkluge Köpfe! Erst spinnt Superhirn – und nun spinnt Professor Charivari! Er tut ja so, als sei er ausgerutscht und nicht ich!« .
    »Schlimmer!« meinte Gérard. »Er benimmt sich, als wäre jemand auf eine Klapperschlange getreten, statt auf eine lumpige Bananenschale!«
    Superhirn wandte sich grinsend an Tati: »Damit du siehst, daß wenigstens ich nicht spinne! Sieh mal, meine Hände sind leer. Ich balle die

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