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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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sie wächst mit sogenannten Byssusfäden auf dem Meeresboden fest, und zwar seltsamerweise meist mit ihrer linken Seite. Diese Fäden nennt man auch Bärte. Natürlich werden sie nicht gegessen, denn von Austern verzehrt man ja nur das Innere aus den Schalen.« Er spähte umher.
    »Seht mal – die alte Lok da drüben auf dem Abstellgleis!« rief Prosper.
    »Die hat ihren letzten Schnaufer längst getan!« brummte Gérard. Ich kann mir nicht helfen: Das alles paßt nicht gerade zu einem Weltraumabenteuer!«
    »Es paßt mehr zu Prospers Gurken!« sagte Henri.
    »Die Gurken sind euch ins Gehirn gestiegen!« rief Prosper. Ain mal neugierig, wie viele ich davon noch zu hören kriege!«
    Entschlossen sprang er von der Rampe und stapfte unter Umgehung der größten Brennesselkolonie auf einen kuriosen alten Personenwaggon zu.
    »Sind die Austern auch zweiter oder erster Klasse gefahren?« spottete Gérard.
    »Nee, aber an die Güterzüge waren immer auch Eisenbahnwagen für Personenverkehr angehängt«, gab Prosper humorlos zurück. »Das kannst du dir zusammenreimen! Stünden sonst hier solche Waggons herum?«
    »Hm«, meinte Tati. »Ich denke nicht, daß Charivari uns in so einer stinkigen, alten Austernkiste auf Rädern rumkriechen lassen wollte! Er wird einen Personenwagen gemeint haben!«
    »Den letzten!« erinnerte Superhirn. »Den hintersten am Ende der Gleise!«
    Zwischen den Schienen, Weichen und den auf verschiedenen Abzweigungen geschobenen Waggons wuchs nicht nur Unkraut; viele reichlich verwilderte Büsche machten das alte Bahngelände sehr unübersichtlich
    »Hier ist die Schiene zu Ende!« meldete Micha aufgeregt. »Und hier steht ein Personenwagen.«
    Von der bröckligen Bahnsteigkante aus erkletterte er die Plattform und verschwand im Inneren.
    »Siehst du da was?« rief Prosper begierig.
    »Nichts!« meldete er nach draußen. »Da sind sogar die Bänke rausgenommen. Habe nichts gesehen als Wände, Fenster und Türen!«
    Waff! Wuff! Auch der Zwergpudel schien enttäuscht zu sein.
    Gérard prüfte die alte Lok. Henri lief ungeachtet der Brennesseln zwischen den Güter-und Personenwagen herum.
    »Der Heizkessel läßt sich öffnen!« verkündete Gérard. »Aber da steckt Professor Charivari nicht drin. Und der Dampfreglerhebel sitzt fest wie eine Maus in der Falle. Nee, hier ist nichts zu holen ...«
    »Hier auch nicht!« hörte man Henris ärgerliche Stimme. »Dieser Personenwagen ist abgeschlossen, und die Fenster sind blind!«
    Superhirn war auf eine vergessene Bauleiter gestiegen, die am Bahnhofshäuschen lehnte. Nun konnte er das ganze Rangier-und Depotgelände jenseits der Hauptschienen überblicken.
    »Ganz dort hinten«, rief er, »auf dem seitlichen Nebengleis, vor dem Prellbock, steht noch ein Waggon!«
    Tati nahm Loulou wieder auf den Arm. Alle stapften über rostige Schienenschwellen, durch das hohe Unkraut und um die verwilderten Büsche herum auf die angegebene Stelle zu.
    »Hier braucht man wahrhaftig einen Kompaß!« meinte Henri.
    Schließlich erreichten sie den von Superhirn entdeckten Personenwagen. Henri, Gérard, Prosper und Micha stürzten darauf zu.
    »Die Türen sind abgeschlossen!« rief Gérard. »Verflixt! jetzt macht mir die Sache aber bald keinen Spaß mehr!«
    »Die Klinken lassen sich nicht mal bewegen!« schnaufte Micha.
    »Hm! Aber der Wagen ist anders konstruiert als die übrigen!« bemerkte Superhirn. »Er hat keine Plattformen mehr. Die Abteile sind von der Seite her zu erreichen. Die Fenster der Türen, an denen ihr gerüttelt habt, sind blind. Mir scheint, nicht vor Alter!«
    Er stieg auf die Waggonstufe vor der mittleren Tür – und öffnete sie.
    »Das ging ja wie geschmiert!« meinte Tati staunend, die hinter ihm stand. »Und hat sich da nicht was bewegt?«
    Gleich trat Micha zwei Schritte zurück. »Bewegt?« fragte er argwöhnisch. »Ein Mann?«
    »Ein Gespenst!« witzelte Gérard und grinste dabei.
    »Quatsch! Mach Micha keine Angst!« herrschte Tati ihn an. »Euch wäre auch nicht wohl, wenn ihr Gespenstern begegnen würdet, wette ich! Nein, da hat sich was Blinkendes zur Seite geschoben!«
    »Eine Schleusenwand!« vermutete Superhirn. Furchtlos kletterte er in den Wagen hinein. Von innen tönte seine Stimme vergnügt, fast begeistert: »Kinder, das ist er! Das ist Charivaris Waggon! Schnell! Kommt nach!«
    Das ließen sich die anderen nicht zweimal sagen. Sie drängten sich in das Innere des Eisenbahnwagens. Aber war das überhaupt einer?
    »Die Wände schimmern

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