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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Raumschiff nicht mehr programmgemäß gesteuert wird.«
    »Verstehe ich nicht, ist mir zu hoch!« meinte Gérard, der sich inzwischen in einen Sessel gesetzt hatte.
    »Ganz einfach zu erklären«, sagte Superhirn. »In Eisenbahnloks gibt es einen Totmannknopf, eine Totmannkurbel oder ein Totmannpedal. Wenn der Fahrzeugführer so ein Ding nicht regelmäßig bedient, weil ihm schlecht ist – oder wenn er ohnmächtig ist –, dann wird automatisch alles ausgeschaltet und die Bremsung ausgelöst. Der Zug hält, bevor ein Unglück passieren kann. Das ist die einfachste Form von Sicherheitsautomatik. In einem so komplizierten Allzweckfahrzeug wie unserem Raumschiff wird sie entsprechend raffinierter sein.«
    »Aber – die Aqua-Taste!« erinnerte Prosper. »Das würde doch bedeuten, daß wir ins Meer gestürzt sind!«
    »Moment, ja!« fuhr Superhirn hoch.
    Jetzt begreife ich das von vorhin auch! Unser Raum hat sich so komisch benommen, weil wir nur grob gesteuert in die Atmosphäre eindrangen und unterschiedlichen Bremskräften ausgesetzt waren. Der Ruck muß erfolgt sein, als wir auf das Wasser platschten. Dann wären wir jetzt also wirklich irgendwo im Meer! Aber, he – was ist das?« Er starrte zur Wand.
    »Da leuchtet ein Lichtsignal auf«, sagte Gérard heiser. »Komisch, eine grüne Gabel!«
    »Ja, eine Gabel mit drei Zinken!« rief Tati. »Was soll denn das nun wieder heißen?«
    »Mit dieser Gabel würde ich nicht essen«, murmelte Prosper. »Die hat ja Widerhaken, seht ihr das nicht?«
    »Das soll ein Dreizack sein«, erklärte Superhirn, »Symbol für den Meeresgott Poseidon!«
    »Den schwenkt uns der Meergott zum Gruß, he?« fragte Prosper spöttisch.
    »Unsinn! Mach jetzt keine Witze. Siehst ja, es leuchtet auf wie im Auto eine Warnlampe für Öl oder Wasser oder Batterie. Es zeigt uns den Beginn einer Tauchfahrt an. Wenn nur die verdammte Maschinenstimme nicht kaputt wäre! Sie könnte uns Auskunft geben!«
    Superhirn drückte auf die Stichworttaste und ließ die gespeicherten Worte über die Informationstafel gleiten. Bei »Dreizack« tippte er ein zweites Mal, so daß das Wort stehenblieb. Nun hätte die Maschinenstimme die nötigen Hinweise liefern müssen. Scheppernd ertönte sie: »... verstellbare Flügel – Arbeitsgang gegenlaufend. Ochsenfrosch als Versuchstier nie mit Sumpffrosch zusammenbringen, da Ochsenfrosch kleineren Sumpffrosch auffrißt – Stromquelle – Fußleiste – Flaschen – Flaschen – Flaschen ...«
    »He, still, du dämliche Klapperstimme!« rief Gérard. »Wir sind keine Flaschen!«
    »Der Analysator hat sicher Flaschenzüge gemeint«, sagte Superhirn. »Die verstellbaren Flügel waren bestimmt der Hinweis auf einen bestimmten Flugzeugtyp. Aber mit alldem ist uns nicht geholfen. Der Apparat ist total durcheinander.« Er stellte ihn ab.
    »Da kommt eine Rolle aus der Wand!« rief Tati.
    »Mit Notenlinien!« staunte Prosper.
    »Sollen wir jetzt ein Lied singen?« fragte Gérard höhnisch.
    »Halt!« rief Superhirn. »Das sind keine Notenlinien. Das ist die Einteilung eines Echogramms! Und das Geschmier da – das sind keine hingesauten Noten! Das ist – ...« Er beugte sich vor und betrachtete die schwarzen, ineinander verfließenden Gebilde auf den waagerechten Linien zwischen den senkrechten Strichen. »Die Linien sind Tiefenmarkierungen. Das ist ein Schwarm von Fischen! Ein sogenannter geschlossener Fischschwarm! Ich denke nicht, daß dieses Gerät uns narrt. Wir sind im Wasser! Das Echolot funktioniert!«
    Tati schüttelte sich. »Nur gut, daß alle Bildschirme ausgefallen sind! Ich könnte es nicht ertragen, Kraken vorbeischwimmen zu sehen!«
    »Anscheinend sinken wir langsam«, meinte Superhirn. »ich lese hier: hundert Meter. Zu dumm, daß der Analysator kaputt ist, er nimmt offenbar keinen Befehl mehr an!«
    »Ja, willst du uns denn immer tiefer sinken lassen, wenn wir wirklich im Meer sind?« rief Tati.
    »Was ist, wenn uns Klippen die Bordwand oder den Boden aufreißen? Dann ertrinken wir jämmerlich!«
    »Oder der Wasserdruck klatscht uns flach wie einen Pfannkuchen!« warf Prosper schluckend ein.
    In diesem Augenblick kam Henri mit Micha. Winselnd folgte der Zwergpudel den beiden Jungen.
    »Micha ist noch ganz verstört«, berichtete Henri. »Im Lastenraum ist anscheinend irgendwas explodiert. Der Kleine war ohnmächtig. Er hat eine tüchtige Beule am Kopf.«
    Tati überzeugte sich davon, daß Micha nichts Schlimmeres passiert war. Superhirn aber drängte: »Was ist

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