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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Schließlich verkündete Professor Charivari: »Ihr seid auf Erdumlaufbahn. Es wird drei Stunden dauern, bis die Raumschiffe Rotor und Meteor an euch vorübertreiben. Damit der Abstand zwischen euch und ihnen verkürzt wird, müßt ihr mehrmals Bremsraketen zünden und den Kurs korrigieren. Ich gebe euch die Anweisungen rechtzeitig. Der Befehlsraum darf vom Flugingenieur und vom Bordkommandanten nicht verlassen werden.«
    »Aber von den anderen?« fragte Superhirn rasch.
    »Ja«, erwiderte die Stimme des Professors. »Nur bei Alarm müssen alle vorn sein.«
    »Versteht sich. Ende!« sagte Superhirn. Er atmete erleichtert auf. Also, Tati und Micha – und ihr, Prosper und Gérard, kümmert euch jetzt um das Frühstückt!«
    »Ich muß erst mal unter die Dusche«, erklärte Tati. »Ich habe immer noch Meersalz im Haar, und ich möchte nicht wie eine Schreckschraube in Marac landen!«
    »Dann spielen wir mal Bordhausfrau, was, Prosper?« meinte Gérard grinsend. »Wir machen im Kasino ein Frühstück, das sich gewaschen hat – auch ohne Dusche!«
    »Ich will rohe Haferflocken mit Sahne!« krähte Micha. »Und Loulou braucht ein saftiges Stück Schinken! Er hat ja gestern fast gar nichts gehabt!«
    Schwatzend schoben sie ab, gefolgt von dem Zwergpudel. Superhirn und Henri blieben allein im Kommandoraum zurück.
    Aufmerksam sah Henri den Freund an. »Du hast die anderen absichtlich hinausgeschickt?«
    fragte er. »Es kam dir sehr gelegen, was der Professor sagte, nicht wahr?«
    Superhirn nickte. Rasch ließ er eine Art Pult am Tischrand hochschnappen, öffnete den Deckel und nahm etwas heraus. Henris Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Die Bilder!« stieß er heiser hervor. »Die Bilder der Piraten! Wir haben vergessen, sie zu vernichten. Und wenn – und wenn ...« Er suchte nach Worten.
    »Und wenn einer der anderen sie finden sollte, könnte es im letzten Augenblick noch eine Panik geben«, vollendete Superhirn. »Bei dem bloßen Gedanken, daß diese Schreckensmänner – wenn auch gefesselt – im Raumschiff Rotor sitzen, würden Micha und Tati verrückt spielen.«
    Superhirn betrachtete die Bilder. Es waren Charakterstudien, die Henri gezeichnet hatte. Sie gaben also nicht nur das Äußere der Gesichter wieder, sondern auch die schlimmen Leidenschaften dieser Männer, die gemeutert hatten, um die Erde vom Weltraum her zu beherrschen.
    Nun der Rotor der Unterseestation hatte ihr Raumschiff gekapert, sie waren von der Besatzung des Rotor überwältigt worden Aber immerhin, sie lebten, und sie schwebten in einem manövrierunfähigen Raumschiff, gefolgt von ihrem ebenso schadhaften ehemaligen Meutererfahrzeug auf Erdumlaufbahn. Ihren Bewachern würde man die Ersatzteile übergeben müssen.
    »Chef-Astro Dr. Muller ...«, sagte Superhirn nachdenklich. »Das war Charivaris Assistent – der tückischste der Verräter, ein von Ehrgeiz zerrissenes Gesicht. Hm! Und dann dieser Systemspezialist Professor Viechsbrunn, kein gemütlicher Mann!« Sein Blick streifte die übrigen Bilder. »Die Astros Dr. Dr. Capuso und John Bart, sowie Jan Eikkoonen; die Ingenieure Smith, Krachuwitsch, Villeneuve; die Raumfahrttechniker Dirk Luns, Fürst Pitterich und Valdez Fadango ...«
    »Galgengesichter«, murmelte Henri. »Kaum zu glauben! Gelehrte – daß ich nicht lache!«
    »Ich habe dir früher schon mal gesagt, Macht kann den gelehrtesten Menschen verderben«, erinnerte Superhirn. »In diesen Burschen ist das Unterste zuoberst gekehrt. Das drückt sich auch in den Gesichtern aus.«
    »Wohin jetzt mit den Bildern?« fragte Henri.
    Aber da stand Gérard in der Tür, und Superhirn blieb nichts anderes übrig, als sie rasch wieder in das Schnappult zu tun.
    »Müssen wir nicht die neue Schleusenplatte zum Lastenraum einsetzen?« fragte Gérard.
    «Nach dem Frühstück«, erwiderte Henri. »Die Platte ist schwer, und wir müssen kurz die künstliche Schwerkraft aufheben. Du willst doch nicht, daß das ganze Frühstück durch die Gegend wirbelt!«
    »Ach nein – richtig!« grinste Gérard. Dann fragte er neugierig. Was habt ihr da eben vorgehabt?«
    »Nichts, nichts«, versicherte Henri allzu rasch.
    Gérard wurde mißtrauisch. »Was ich gesehen habe, da habe ich gesehen! Es waren Zettel – oder? Etwa geheime Aufzeichnungen?«
    »Speisekarten für das Frühstück!« witzelte Superhirn »Troll dich in die Küche! Und vergiß nicht, uns zwei große Becher Kakao und ein paar Stücke Kuchen zu bringen!«
    Gérard verschwand. Superhirn und

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