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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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abgeschrieben. Das wären dann schon vier von uns gewesen …« fügte er leise hinzu. Dabei fiel ihm ein, daß gerade er es gewesen war, der eine Diskussion dieser Sache erst für später empfohlen hatte.
    »Trotzdem haben sie uns ganz schön erschreckt«, meinte Beauregard, der extra nicht auf den letzten Satz des Docs einging. »Ah, da kommen sie ja schon.«
    Das Schott öffnete sich, die beiden traten ein.
    Stafford und seine Crew waren zwar inzwischen einiges gewohnt, doch der Anblick der beiden Männer schlug ihnen erst einmal nachhaltig auf die Stimmbänder, denn was da hereinkam, waren bestenfalls die Relikte zweier Menschen.
    Holger Leach fehlte in einer scharf abgegrenzten Kontur das halbe Gesicht, ein Teil der rechten Schulter, Hüfte und der Beine.
    Pit Cramer sah auch nicht besser aus. Sein Schädel endete direkt über den Augen. Die Nase saß schief im restlichen Gesicht. Außerdem fehlte ihm das linke Bein oberhalb des Knies. Finger waren an seiner linken Hand ebenfalls nicht zu erkennen. Cramer sah aus, als sei er gerade skalpiert worden, doch das schien seiner seltsamen Heiterkeit keinen Abbruch zu tun.
    »Da sind wir wieder«, sagte er mit einer eigenartig tiefen und abgehackten Stimme. »Sind anscheinend direkt von einem Weißen Loch wieder ausgekotzt worden.«
    Stafford zuckte unangenehm berührt zusammen.
    »Ja, sieht so aus«, erwiderte er krächzend. »Die Hälfte hat das Ding aber wohl noch in seinem Magen. Was ist passiert?«
    Im Augenblick war die Parallel-Ebene vergessen. In den starren Gesichtern der anderen stand Furcht – sie starrten die beiden Männer an wie bösartige Dämonen.
    Der Torso, der von Cramer übrig war, nahm im Kontursessel Platz.
    Leach grinste mit halbem Gesicht. Da der Rest fehlte, sah es fürchterlich und erschreckend aus.
    »Eigentlich nichts«, sagte er mit halberstickter Stimme. »Uns wurde im Boot nur lausig kalt. Und dann sahen wir plötzlich diese verrückten Planeten, die alle der Erde ähneln.«
    »Danach haben wir uns gleich wieder gemeldet«, tönte Cramer. »Übrigens, Sir, die Seitenverkehrtheit ist wieder aufgehoben, wie durch ein Wunder.«
    »Stimmt, die Narbe sitzt wieder an der richtigen Seite«, meinte Leach und strich sich über das teilweise nicht vorhandene Gesicht.
    »Und sonst spüren Sie nichts?« fragte Stafford schluckend.
    Der Anblick der halben Männer war immer noch zermürbend und ging den anderen ans Gemüt. Doch Leach und Cramer schienen sich wohlzufühlen und nichts davon zu merken.
    »Eigentlich nicht. Nur in manchen Gliedern so eine Art Taubheit.«
    Bonelli, den das Phänomen als Arzt ganz besonders interessierte, trat auf Leach zu und betastete ungeniert sein Gesicht.
    Die eine Hälfte fehlte tatsächlich, wie er feststellte, und auch die Extremitäten waren nicht vorhanden. Alles, was man nicht sah, war auch nicht zu spüren. Seine Verwirrung wurde noch größer. Frank Beauregard seufzte leise.
    »Nehmen wir es als gegeben hin, Captain. Vermutlich ist es nur ein Effekt, der zeit- oder raumbedingt ist, wie wir es jetzt schon oft genug erlebt haben. Die beiden sind in eine Inversionszone geraten. Ich wußte nur nicht, daß sich das so kraß auswirken konnte.«
    »Weiße Löcher haben diese Eigenschaft angeblich an sich«, meinte Stafford. »Nach dem Durchqueren des Kerr-Tunnels kann es theoretisch passieren, daß ein White Hole Materie nur unvollständig oder bruchstückweise abstößt. Genau das scheint hier mit den beiden Männern passiert zu sein. Aber dann müßten wir ebenfalls von einem Weißen Loch ausgeschleudert worden sein. Das ist jedoch nicht der Fall.«
    Leach und Cramer blickten sich an und schüttelten den noch übriggebliebenen Rest ihrer Köpfe.
    »Weißt du, von was hier geredet wird?« fragte Leach.
    »Ich verstehe kein Wort. Aber sie sehen uns an, als hätten wir etwas Absonderliches an uns.«
    Stafford gab entnervt auf. Was sollte er lange erklären, wenn es doch niemand verstand. Nicht einmal er selbst, oder der Astrophysiker Frank Beauregard. Ihr Wissen war nur theoretisch, und sie mußten noch eine Menge dazulernen, was andere Dimensionen betraf.
     
    *
     
    Die beiden Torsomänner, wie Stafford sie insgeheim nannte, hatten allerdings trotz ihrer furchteinflößenden Entstellungen eine Gabe, die den Captain und auch den Rest der Crew verblüffte. Wahrscheinlich hing das damit zusammen, daß sie teilstrukturiert waren und in zwei Zeitzonen oder Dimensionen existierten.
    Jetzt, nachdem die beiden gründlich

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