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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Stafford.
    »Richtig, Sir. Die Scientologen haben die Welt erobert, aber auch die anderen Sekten breiteten sich aus.«
    Ganz unmerklich wurde das Szenario düster. Die Helligkeit machte einer Zwielichtzone Platz. Es war, als hätte man vor eine unsichtbare Sonne einen dunklen Schleier gelegt. Dennoch waren die Planeten alle deutlich zu erkennen.
    »Hier bricht das dunkle Kapitel der Menschheit an«, sagte Leach. »Die Welten waren total dem Untergang geweiht. Auch hier hat nur ein Zufall bewirkt, daß sie sich verschoben haben. Allerdings sind diese Kreuzwege der Zeit nicht immer einwandfrei erkennbar. Man weiß nicht genau, was den Untergang noch rechtzeitig verhindert hat.«
    »Immerhin ist er verhindert worden. Unvorstellbar, daß sich alles auf unserem herrlichen Planeten so abspielen würde. Aber eines Tages wird es vermutlich soweit sein, ohne daß wir es aufhalten können.«
    Planet vier war herrlicher, schöner und leuchtender in der Zwielichtzone als die anderen. Überall herrschte Grün vor. Die Wälder hatten sich ausgedehnt, die Meere waren strahlend blau, und die Natur sah fast unberührt aus.
    Die Sache hatte nur einen Haken: Es gab keine Anzeichen von Besiedlung. Nur einige wenige Häuser standen in der Einsamkeit, und eine Handvoll Menschen glich lallenden Idioten. Oder sie waren so mutiert, daß man sie kaum noch als Primaten bezeichnen konnte.
    »Was ist hier geschehen?« fragte Stafford verblüfft. »Wo sind die Menschen geblieben?«
    Leach gestattete sich ein dünnes Grinsen. Es wurde eine schreckliche Grimasse, weil der halbe Mund fehlte.
    »Zum Glück fand man damals rechtzeitig ein paar Gegenmittel. In der Parallelwelt hatte man sie noch nicht entdeckt. Viren haben die Menschheit ausgerottet. Angefangen von Aids, BSE und Ebola, bis zu noch schlimmeren Viren, die sich über alle Kontinente verbreiteten. Diese Welt ist ohne Menschheit wieder in den Naturzustand zurückgefallen. Der Planet regeneriert sich wieder in seiner ganzen Vielfalt, ohne daß das Öko-System geschädigt wird.«
    »Nicht gerade erhebend für die Menschheit«, meinte der Captain beeindruckt. Er wollte noch einmal fragen, woher Leach und Cramer ihr Wissen über diese Welten hatten, unterließ es aber, denn Leach hatte ja bereits angedeutet, daß er in zwei Dimensionen blicken konnte.
    »Es existiert kein einziger Mensch mehr auf dieser Welt?«
    »Auf diesem Planeten offenbar nicht. Vielleicht haben einige überlebt, die wieder in die Primitivität zurückgefallen sind. Es sieht aber nicht danach aus. Ein Virus hat die Menschheit besiegt.«
    »Ob das alles stimmt?« sinnierte Beauregard. »Oder ist das, was wir hier sehen, nur eine Illusion?« Clark Colnar blickte nachdenklich auf diese nach außen hin heil wirkende Welt, die sich ohne Menschen vorzüglich erholte. »Warum nicht? Meine Kenntnisse in Astrophysik sind nicht schlecht, aber ich habe eingesehen, daß ich noch viel lernen muß. Genaugenommen weiß ich gar nichts. Erst diese Reise zum Black Hole hat mir neue Erkenntnisse verschafft.«
    Die HERAKLES bewegte sich weiter und durchstieß auch diesen Planeten, als sei er nur eine freischwebende Wolke.
    Stafford war begierig, neue Parallelwelten zu erforschen, um zu sehen, welchen Katastrophen die Erde entgangen war.
    Inzwischen machte Katja Fedorowna eine Entdeckung, die in dieser Dimension zwar nicht mehr neu, aber doch beunruhigend war.
    »Die Zeit läuft schneller, Captain«, meldete sie. »Die Zahlen rasen nur so.«
    »Nein, nicht schon wieder«, murmelte Stafford. »Hoffentlich setzt nicht wieder dieser Alterungs- oder Verjüngungsprozeß ein.«
    Auf der Digitanzeige war nur noch ein wirres Muster zu sehen, so schnell wechselten die Ziffern.
    Und je weiter sie in die Zone der Düsternis und des Zwielichtes gerieten, desto schneller raste die Zeit.
    Biologische Prozesse liefen diesmal nicht ab. Es traten keinerlei Veränderungen an ihrem Äußeren auf, was ihnen erneut ein Rätsel aufgab.
    »Ich schlage vor, wir fliegen einmal eine kurze Strecke zurück«, meinte Frank Beauregard. »Vielleicht ändert sich das Phänomen. Wir könnten in einer Art Zeitstrom schwimmen.«
    »Ein guter Gedanke«, lobte Stafford. »Das würde uns zumindest neue Erkenntnisse bringen.«
    Als die HERAKLES einen langen Bogen beschrieb, ein paar Parallelwelten durchstieß und auf Gegenkurs lag, änderte sich auch sofort wieder der Zeitablauf und kehrte sich um. Die Anzeigen liefen immer langsamer.
    »Das habe ich geahnt«, sagte Beauregard.

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