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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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damit wir Fakten sammeln können.«
    »Dann ist mit dem Beiboot vermutlich etwas Ähnliches geschehen«, meinte Colnar nachdenklich. »Sie existieren nur in einer anderen Ebene, und wir sahen ein Zerrbild.«
    »Hoffen wir es. Möglich, daß es bald wieder auftaucht – oder auch nicht. Was wissen wir schon darüber?«
    Nachdem sich das Leuchten gemildert hatte, blieb ihnen abermals der Atem weg, diesmal aber nicht vor Angst, sondern vor Überraschung.
    Jeder hatte das Gefühl, in einen endlosen Abgrund zu stürzen. Sie schienen buchstäblich in eine Tiefe ohne Ende zu fallen. Ganz unvermittelt tauchte eine rötlich wabernde Wand auf. Ein Rachen erschien, der sie ansaugte und sofort wieder ausspie. Mit ungeheurer Wucht wurde die HERAKLES in ein anderes System geschleudert und kam zum Stillstand.
    Andächtiges Staunen wechselte mit Überraschung.
    Sie befanden sich mitten in einem Sonnensystem, das vertraut und doch gänzlich fremd erschien.
    Schlagartig kam Stafford zu Bewußtsein, daß sie dieses System mit den unendlich vielen Planeten schon einmal für kurze Zeit im Hyperraum gesehen hatten, als Kane Gray ihnen die Cyber-Kopie gezeigt hatte.
    Jeder Planet glich dem anderen bis in die kleinste Einzelheit, und es waren so viele, die sich in engen Bahnen umkreisten, daß es unmöglich war, sie zu zählen.
    »Die Schein-Ebene«, sagte Beauregard fassungslos. »Physikalisch gesehen ein Ding der Unmöglichkeit. Es sind tatsächlich alles die gleichen Welten. Eine Erde nach der anderen.«
    »Ja, nur eine Winzigkeit kleiner, kaum auffallend. Aber wo kommt nur das Licht her?«
    In der Dimension der Parallel-Welten war es hell wie an einem ganz normalen irdischen Tag. Ein blaugrüner Planet nach dem anderen drehte sich um seine Achse. Zigtausende von Erdplaneten waren es, wie der Captain schätzte. Der Abstand zwischen ihnen mochte nur einige tausend Kilometer betragen, falls die Entfernungen stimmten.
    »Diese Parallel-Welten existieren tatsächlich«, überlegte Beauregard laut. »Sie alle sind am Kreuzweg der Zeit entstanden und haben sich in diese Ebene verschoben. Ob sie für uns auch real sind, Sir?«
    »Kann ich nicht beurteilen, Frank. Vermutlich existieren sie real, nur wir sind stofflich instabil in dieser Dimension. Wir sollten es versuchen und näher herangehen, wenn das möglich ist. Zumindest könnten wir um einzelne Planeten einen Orbit einschlagen, um sie mit dem Telezoom betrachten zu können.«
    Das Telezoom war eine hochauflösende Kamera, die ihre Bilder direkt auf den Schirm projizierte und gleichzeitig speicherte. Es war eine verbesserte Ausführung des alten Hubble-Teleskops und übertraf es mit mehr als zehntausendfacher Präzision. Mit dem Gerät konnte man aus einem weitläufigen Orbit die einzelnen Bartstoppeln eines Mannes erkennen.
    Beauregard sah sinnend auf die unzähligen Planeten, die trotz der geringen Entfernung zueinander weder kollidierten, noch sich gegenseitig anzogen. »Aus unserer Sicht dürften sie keine Schwerkraft besitzen, Sir, sonst müßte da alles im Chaos versinken. Ich bin sicher, daß wir uns durch sie hindurchbewegen können, weil wir aus einer anderen Dimension und Zeitebene stammen.«
    »Die Möglichkeit ist nicht auszu …«
    Eine dröhnende Stimme aus dem Interkom-Lautsprecher unterbrach den Captain mitten im Satz.
    »Fantastisch, Sir«, klang Holger Leachs Organ auf. »Das sind anscheinend die Parallel-Welten, die Gray uns gezeigt hat. Der Anblick ist einfach atemberaubend.«
    »Wo, zum Teufel, stecken Sie, und was ist passiert?« fauchte Stafford. »Sie tun gerade so, als sei alles Vergangene selbstverständlich gewesen. Wo sind Sie?«
    Stafford ließ sich die Erleichterung nicht anmerken. Er wußte, daß seine Reaktion überzogen war, aber er konnte nicht anders.
    »Nicht weit vom Schiff entfernt, Sir«, meldete sich Cramer.
    »Funktioniert Ihr DeGorm-Triebwerk?«
    »Selbstverständlich, Sir, mit der gewohnten Präzision.«
    »Dann kommen Sie unverzüglich an Bord. Ist bei Ihnen auch alles in Ordnung?« setzte er mißtrauisch hinzu.
    »Ja, natürlich. Wir kommen sofort.«
    Weit und breit war von dem Boot nichts zu sehen, wie Stafford beunruhigt feststellte. Und trotzdem mußte es ganz in der Nähe sein.
    Während sie noch in dem endlosen Meer der Scheinwelten dahintrieben, registrierten die Ortungsgeräte das Boot, das sich jetzt im Hangar des Ringwulstes einklinkte.
    »Gottseidank ist alles in Ordnung«, sagte Bonelli. »Ich hatte die beiden fast schon

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