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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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Entstehungsprozessen eine entscheidende Rolle. Elementarteilchen, wie zum Beispiel Elektronen und ihre Spiegelbilder, die positiv geladenen Positronen, bilden sich ständig als Komplementärpaare aus »geborgter« Energie, die sie wahrscheinlich starken Gravitationsfeldern entnehmen. Die »geschuldete« Energie fände dann ihren Ausgleich in der gegenseitigen Zerstrahlung. Sollte eines der beiden kurzlebigen Elementarteilchen in den Wirkungskreis eines Schwarzen Loches geraten, könnte sich sein hinterbliebener Partner ungehindert vom Schwarzen Loch absetzen.
    Nach Hawkings Berechnungen würden Schwarze Minilöcher an ihrem Rand ständig Strahlungsenergie abgeben und aufgrund des dann eintretenden Energieverlusts mit der Zeit evaporieren. Je kleiner Schwarze Löcher sind, desto heißer werden sie, und ihre Lebensdauer nimmt entsprechend ab. Irgendwann käme es dann zu einer Explosion von der Stärke einer 100-Millionen-Megatonnenbombe, begleitet von einer Flut von Gammastrahlen und hochenergetischen Partikeln.
    Bei normalen, großen Schwarzen Löchern hätte dieser sögenannte Hawking’sche Strahlungsprozess praktisch keine Auswirkungen. Urzeitliche Schwarze Minilöcher, die mit dem Universum entstanden sind, hätten, wenn wir sie wiegen könnten, ein Gewicht von Milliarden Tonnen, obwohl sie enorm heiß und kleiner als Atomkerne wären.
    Größere Schwarze Löcher haben dagegen relativ niedrige Temperaturen und haben deshalb eine lange Lebensdauer.
    Nach Hawkings Schlussfolgerungen verbinden die winzigen Wurmlöcher unser Universum mit Milliarden von Paralleluniversen. »Winzig« bedeutet hier, dass ihre Größe der sogenannten Planck’schen Länge entspräche, also unendlich viel kleiner als ein Atomkern wäre.
    Das Hauptinteresse von Stephen Hawking konzentriert sich inzwischen auf die Fragen der Kosmologie, die er mithilfe der Quantenphysik beantworten will. Er hat aus diesem Grund eine neue Disziplin der Quantenkosmologie begründet. Dabei behandelt er das gesamte Universum so, als wäre es ein Quantenteilchen.
    Geht Hawking von unendlich vielen Paralleluniversen aus, so war der amerikanische Physiker Hugh Everett (1930 –1982) von der Idee überzeugt, dass das Universum aus quantenmechanischen Gründen in unendlich viele Möglichkeitswelten aufgespalten wurde, wie eine Straße, die unendlich viele Abzweigungen aufweist. Jeder Quantenübergang spaltet auch unsere Erdenwelt in unzählige Kopien ihrer selbst auf. In der einen Quantenwelt existieren wir Menschen als dominierende Art, auf der andern Quantenwelt sind Affen die dominierende Art. Eine Kommunikation zwischen Everetts vielen Welten wäre nicht möglich.
    Der Physiker Bryce De Witt ist ein überzeugter Vertreter der Viele-Welten-Theorie: »Jeder Quantenübergang auf jedem Stern, in jeder Galaxie, in jedem fernen Winkel des Universums teilt unsere Welt auf der Erde in unzählige Kopien auf.«
    Das Universum besteht danach in jedem Moment aus einer unermesslichen Anzahl von Kopien-Welten mit alternativen Optionen.
    »Für viele ist es schwierig zu verstehen, dass nach der Quantenmechanik ein Objekt nicht nur eine einzige Geschichte hat, sondern alle möglichen Geschichten. In den meisten Fällen wird die Wahrscheinlichkeit, eine etwas andere Geschichte zu haben, von der Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Geschichte zu haben, aufgehoben. Doch in einigen Fällen verstärken sich die Wahrscheinlichkeiten benachbarter Geschichten gegenseitig, und es ist eine dieser verstärkten Geschichten, die wir dann als die Geschichte des Objektes beobachten«, stellt Stephen Hawking fest.
    Der Oxford-Physiker David Deutsch ist zwar ein Befürworter der Viele-Welten-Idee, hat sie aber etwas modifiziert. Nach ihm kommt es im Moment der Quantenprozesse nicht zur Abspaltung, sondern zwei vorher völlig identische Welten trennen sich vielmehr in zwei geringfügig voneinander abweichende. Erinnern wir uns an die arme Schrödinger-Katze. In der einen Welt lebt sie, in der andern ist sie tot.
    Wenn wir theoretisch eine Zeitreise in unsere eigene Vergangenheit unternehmen würden, um ein Ereignis zu revidieren, könnte es nach der Viele-Welten-Theorie passieren, dass wir nicht in unserer ursprünglichen Welt enden würden, sondern in einer beinahe identischen parallelen Quantenwelt.
    Hier würden wir zwar das Geschehen verändern, aber damit nicht in die Vergangenheit unserer Originalwelt eingreifen. Dennoch bleiben gewisse Paradoxa für uns bestehen.
    Ein Selbstmordkandidat

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