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Raus aus dem Schneckenhaus

Raus aus dem Schneckenhaus

Titel: Raus aus dem Schneckenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Morschitzky , Thomas Hartl
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berücksichtigt.
    Was den Aspekt Forderungen stellen betrifft, schlagen wir Ihnen folgende Übungen vor:
Versuchen Sie, in Geschäften die Verkäufer möglichst lange in Gespräche über Sachfragen zu bestimmten Produkten (z. B. elektrischen Geräten) zu verwickeln, und machen Sie dabei deutlich, dass Sie bestimmte Anforderungen an die Qualität der Waren stellen.
Gehen Sie in ein Schuhgeschäft und probieren Sie mindestens drei Paar Schuhe an, ohne welche zu kaufen. Handeln Sie ähnlich in einem Kleidergeschäft.
Wenn es irgendwo laut zugeht, bitten Sie die betreffenden Personen freundlich, aber bestimmt, leiser zu sein.
Stellen Sie eine Forderung an Ihren Partner, die Ihnen wichtig ist, ihn aber vielleicht verärgern könnte.
Äußern Sie in Ihrem Wohnumfeld eine Beschwerde zu einem Sachverhalt, der Sie schon lange beschäftigt.
Richten Sie Forderungen an Verwandte, deren Verhalten Sie schon lange ärgert.
Äußern Sie gegenüber Ihrem Vorgesetzten oder Arbeitskollegen einen berechtigten Wunsch, auch wenn wenig Aussicht auf Erfolg besteht.
Sagen Sie Freunden und Arbeitskollegen, was Sie stört und was Sie sich wünschen.
    Überlegen Sie, ob Sie aus Angst vor Kritik bzw. Ablehnung Probleme im Umgang mit anderen Menschen haben oder ob dies wegen mangelnder sozialer Fähigkeiten so ist. Viele Menschen mit Sozialphobie streben primär deshalb eine bessere Kommunikation an, weil sie hoffen, dadurch die belastende Angst vor Ablehnung überwinden zu können. In diesem Fall ist anfangs eher ein Ablehnungstraining (Ablehnung provozieren und besser ertragen lernen) angezeigt, nicht ein Kommunikationstraining. Lernen Sie, Ihre Angst vor Ablehnung zu bewältigen. Verhalten Sie sich bestimmten Menschen gegenüber absichtlich so, dass Sie mit einer Ablehnung rechnen müssen:
Bitten Sie jemanden, Ihnen Kleingeld für eine Fahrkarte oder einen Zigarettenautomaten zu schenken.
Fragen Sie eine unbekannte Dame, ob Sie ihr die Tasche oder den Koffer tragen dürfen.
Fragen Sie einen eilig vorbeigehenden Passanten, der wenig Zeit zu haben scheint, nach einem komplizierten Weg.
Fragen Sie einen streng und seriös wirkenden Herrn, ob er Ihnen ein gutes Speiselokal in der Nähe empfehlen kann.
Reden Sie, wenn Sie allein unterwegs sind, eine Person des anderen Geschlechts an und versuchen Sie, sich fünf Minuten mit ihr zu unterhalten, obwohl Sie den Eindruck haben, dass diese Person nicht mit Ihnen reden will.
Setzen Sie sich in einem Lokal oder Zugabteil auf einen reservierten Platz, um die Erfahrung des Aufstehen-Müssens ertragen zu lernen.
Versuchen Sie, in einem Geschäft bei einem Produkt einen niedrigeren Preis auszuhandeln, obwohl dies sehr unwahrscheinlich ist.
    Wie steht es um Ihre Selbstbehauptung im Kreis der engsten Angehörigen? Taktieren Sie viel, um niemanden zu kränken und um Spannungen zu verhindern? Opfern Sie Ihre Bedürfnisse zugunsten einer oberflächlichen Familienharmonie? Leben Sie zu abhängig von Ihren Eltern oder Ihrem Partner? Neben den schönen Seiten einer (über-)engen Beziehung zeigen sich hier auch die Schattenseiten: Die Entwicklung in Richtung eines eigenständigen Lebens wird behindert. Leben Sie auch dann ein selbstständiges Leben, wenn sich Angehörige plötzlich darüber beschweren sollten, dass Sie seit der Verminderung Ihrer sozialen Ängste weniger verfügbar sind. Langfristig wird Ihre größere Zufriedenheit auch Ihren Angehörigen zugutekommen.
Experiment »Selbstsicherheit vortäuschen«: Beobachten Sie die Auswirkungen davon
    Andere Menschen sagen und tun, was sie gerade denken und fühlen, ohne sich ständig zu fragen, ob sie richtig liegen. Dabei sind sie innerlich oft unsicherer, als sie nach außen hin zugeben, unternehmen aber dennoch jeden Versuch, um die gewünschten Wirkungen zu erzielen.
    Verhalten Sie sich einmal so, als ob Sie selbstsicher wären, obwohl Sie sich innerlich nicht so fühlen. Nehmen Sie sich andere zum Vorbild und ahmen Sie diese nach, bis Sie Ihren persönlichen Stil gefunden haben. Was würden Sie sagen und tun, wenn Sie wirklich selbstsicher wären? Akzeptieren Sie probeweise Ihr Gefühl der inneren Unsicherheit und verhalten Sie sich in verschiedenen Situationen so, dass Sie Ihre Ziele erreichen, wie mulmig Sie sich auch innerlich fühlen mögen.
    Beobachten Sie, welche Wirkung dieses »Als ob«-Verhalten auf andere Menschen hat, auch wenn Sie denken, jedermann würde Ihre Unsicherheit bemerken. Sie werden eine erstaunliche Entdeckung machen: Sie können

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