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Raus aus der Suchtfalle!

Raus aus der Suchtfalle!

Titel: Raus aus der Suchtfalle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trias
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Situationen seinen »Stoff« zu erhalten. Und er stellt sich darauf ein, entwickelt gewissermaßen eine Erwartung. Wird die Erwartung aktiviert und stellt sich der Körper auf das Suchtmittel ein, ohne es anschließend zu erhalten, fehlt dem Körper die erwartete biologische Wirkung: Es treten körperliche Entzugssymptome auf, die in den meisten Fällen der Wirkung des Suchtmittels entgegengerichtet sind.
    Nach diesem Verständnis entsteht Suchtdruck umso intensiver, je häufiger der Körper die Koppelung von Konsum und bestimmten Situationen – inneren wie äußeren – gelernt hat. Suchtdruck ist somit ein Verlangen, das von körperlichen Prozessen ausgeht. Das bedeutet, dass man gegen den Suchtdruck selbst tatsächlich machtlos ist. Man kann nichts gegen ihn tun. Aber man kann schlauer sein als er und wie beschrieben herausfinden, wann er ausgelöst wird, und diese Suchtumgebung (Orte, Situationen usw.) zunächst meiden. Ein weiterer wichtiger Schritt ist, Neues auszuprobieren und positive Erfahrungen zu machen, um das Suchtgedächtnis Stück für Stück »zu überschreiben«. Darum wird es im nächsten Kapitel gehen.
    Tipp
    Die Suchtumgebung vermeiden
    Einige abhängige Menschen berichten, dass sie in der Suchtumgebung gar nicht mehr klar denken können, dass ein unbeherrschbares Verlangen und eine Gier nach dem Suchtmittel entstehen und sie erleben, dass der Körper mit aller Macht nach dem Suchtmittel verlangt. Deshalb vermeiden viele Betroffene, die ihren Konsum reduzieren oder einstellen wollen, die alte Suchtumgebung ganz gezielt.



2 Veränderungen
Wege aus der Sucht
    Wo stehe ich gerade? Wie könnten meine ersten Schritte zur Überwindung der Sucht aussehen? Wer oder was hilft mir dabei? Wie geht es dann weiter? Was sollte ich bei einem Rückfall machen? Was können Angehörige tun? Um diese Fragen wird es jetzt gehen.

Wie soll das gehen?
    Der Wille zur Veränderung ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
    Wie wir in dem ersten Teil dieses Buches geschildert haben, tragen viele Faktoren zur Entstehung und Aufrechterhaltung einer Suchterkrankung bei. Gerade weil es sich um eine recht komplexe Erkrankung handelt, ist für viele Betroffene der »Ausstieg« überhaupt nicht einfach. Es ist eben eine falsche Laienvorstellung, dass die Veränderung des Konsumverhaltens nur eine Frage des Willens und somit des Wollens und überhaupt die Sucht ein Zeichen eines schwachen Charakters ist. Richtig ist: Ohne das Wollen gibt es im Normalfall keine Änderung des Suchtmittelkonsums. Also: Der Wille zur Veränderung ist eine notwendige, aber eben leider oft nicht ausreichende Voraussetzung für eine Veränderung.
Es ist ein Weg des Wachsens und Reifens
    Für uns ist es immer eine besondere Herausforderung und auch große Freude, betroffene Menschen auf ihrem Weg aus der Sucht begleiten zu dürfen, auch wenn dieser Weg oft nicht gerade und bequem ist. Ein gelingender Weg aus der Sucht ist immer ein Weg des Wachstums. Wer sich von den Automatismen der Sucht trennen möchte, sein eigenes bisheriges Denken, Fühlen und Verhalten durchleuchtet und hinterfragt, neue Umgangsformen mit sich selbst und anderen entwickelt, durchläuft persönliche Reifungsphasen. Eine gelingende Therapie einer Abhängigkeitserkrankung ist immer ein Anstoßen von Wachstums- und Reifungsprozessen. Diese Reifung wird häufig von den Betroffenen selbst und auch von ihrer Umgebung positiv wahrgenommen. Es ist schön, Entwicklung quasi im Zeitraffer erleben zu dürfen. Dass die Entwicklung weg vomsüchtigen Verhalten anstrengend ist, neue und unbequeme Fragen aufwirft, Betroffene überfordern mag, bietet eine Chance. Diese Chance hat mit den Bedingungen von Lebensglück und gelingender Lebensgestaltung zu tun.
    Info
    Was haben Schwierigkeiten mit Glück zu tun?
    Über die wichtigen Themen »Glück« und »gelingende und befriedigende Lebensgestaltung« wird zurzeit viel geschrieben und nachgedacht. Natürlich ist es schwierig, Glück zu definieren. Interessanterweise scheint sich ein Lottogewinn langfristig nicht positiv auf das Glückserleben und die Lebenszufriedenheit auszuwirken.
    Übereinstimmend beschreiben die »Glücksforscher«, dass eine wichtige Bedingung für die Wahrnehmung von Glück die Bewältigung von Schwierigkeiten und das Erreichen von Zielen ist: Menschen, die Schwierigkeiten überwunden und Ziele erreicht haben, sind innerlich gewachsen und gereift, gehen oftmals gestärkt aus diesen Schwierigkeiten hervor, haben genauere

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