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Raus aus der Suchtfalle

Raus aus der Suchtfalle

Titel: Raus aus der Suchtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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Untersuchungen auch, dass bis zu 80 % der von Abhängigkeitserkrankungen Betroffenen in hausärztlicher Betreuung sind, oft allerdings nicht vorrangig wegen der Suchterkrankung. Von sich aus berichten die wenigsten Betroffenen gegenüber dem Hausarzt von ihrem Suchtproblem. Hausärzte haben vor diesem Hintergrund eine große Verantwortung und sollten ihre Beobachtungen bezüglich eines vermuteten Suchtproblems äußern und die nächsten Schritte in die Wege leiten. Allerdings verfügen sowohl Hausarztpraxen als auch die meisten psychiatrischen Facharztpraxen nicht über die umfangreichen Möglichkeiten einer Beratungsstelle oder einer PIA, zum Beispiel im Hinblick auf sozialarbeiterische Maßnahmen.
Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie
    Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sind am besten mit der Suchtmedizin vertraut.
    Die Suchtmedizin ist ein Gebiet der Psychiatrie und Psychotherapie. Aus diesem Grund bilden die mit der Suchtmedizin am besten vertraute Arztgruppe die Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie. Qualifizierter Entzug als eine Kombination von Entgiftungsbehandlung und begleitender Motivierung für längerfristige Verhaltensänderungen findet deshalb fast ausschließlich in psychiatrischen Krankenhäusern oder psychiatrischen Fachabteilungen von Krankenhäusern statt. Niedergelassene Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sind aus diesem Grund eigentlich mit der Suchtmedizin ebenfallssehr vertraut; allerdings hat sich die psychiatrische Praxis in Deutschland noch nicht als eine wichtige Anlaufstelle für abhängigkeitskranke Menschen etabliert.
Selbsthilfegruppen können in allen Phasen unterstützend sein
    Eine weitere wichtige Einrichtung, die im Stadium der Vorbereitung für viele Betroffene wichtig ist, sind die unterschiedlichen Selbsthilfegruppen. Wir machen häufig die Erfahrung, dass gerade in der Vorbereitungsphase die Selbsthilfegruppen eine ganz wichtige Rolle übernehmen: Betroffene können hier ebenfalls Beratung erfahren, und zwar wirklich aus erster Hand, aus der Sicht anderer Betroffener, die ihre jeweiligen Erfahrungen in die Beratung einfließen lassen. Allerdings unterscheiden sich die Selbsthilfegruppen erheblich voneinander, sodass es nicht möglich ist, aus der Erfahrung mit der einen Selbsthilfegruppe auf eine andere zu schließen. Aus diesem Grund raten wir hier, sich über mehrere Selbsthilfegruppen in der Umgebung zu informieren und vielleicht auch in mehrere »hineinzuschnuppern«, um herauszufinden, welche Gruppe zu einem passt.
    Nach unserer Erfahrung können Selbsthilfegruppen sowohl bei der Planung einer weiteren Behandlung als auch bei der Nachsorge nach einer Entwöhnungsbehandlung äußerst hilfreich sein. Nachgewiesen ist, dass der Besuch von Selbsthilfegruppen die Abstinenz nach einer Entwöhnungsbehandlung festigt und somit langfristig hilfreich ist.
    Tipp
    Suchthilfe am Arbeitsplatz
    Insbesondere größere Betriebe verfügen über eine betriebliche Suchthilfe. Ausgebildete betriebliche Suchthelfer können eine wichtige Anlaufstelle sein. In der Regel gibt es bei solchen Betrieben innerbetriebliche Vereinbarungen, nach denen ein Kontakt der betrieblichen Suchthilfe nicht an das Personalbüro oder die Vorgesetzten gemeldet wird, sodass die Vertraulichkeit gewahrt bleibt.
Stufe 4 – Handlung: Entzug und Entwöhnung
    Wer diese Stufe – das Stadium der Handlung erreicht hat, ist schon auf der Ebene der konkreten Veränderung angekommen und hat seinen Konsum bereits auf positive Weise verändert, also reduziert oder gar ganz eingestellt.
Die körperliche Alkoholentgiftung dauert meist nur wenige Tage
    Eine Entwöhnungsklinik bietet einen geschützten Raum, um sich zu entwickeln und auszuprobieren, ohne gleich mit Alltagssorgen konfrontiert zu werden.
    Bei bestehender Alkoholabhängigkeit kann unter medizinischer Begleitung die körperliche Entgiftung innerhalb von einigen Tagen abgeschlossen sein: Es besteht für den Körper ohne den Alkohol keine Gefahr mehr. Das bedeutet, dass Betroffene innerhalb von wenigen Tagen die Erfahrung der Abstinenz machen können und damit innerhalb relativ kurzer Zeit für den Körper neue Bedingungen herrschen. Der Alkohol hat die Nervenzellaktivität ganz pauschal gehemmt. Diese Hemmung fällt jetzt weg. Betroffene bemerken dies ganz deutlich, nicht nur als Verlust, sondern auch sehr positiv. Aus diesem Grund stehen in dieser Phase ganz häufig neue Erfahrungen im Mittelpunkt. Viele Betroffene berichten,

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