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Raus mit der Sprache

Titel: Raus mit der Sprache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Steinbuch
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Entspannungsübungen Stresssituationen erleichtern können.
    Schließlich haben Sie durch Ihre Redeübungen und Referate |108| (Kapitel 5 und 7) sowie das Feedback darauf Informationen über Ihren Leistungsstand und Ihre Wirkung bekommen und damit zugleich etwas gegen die Prüfungsangst getan.
    Anders formuliert: Die Ursache von Prüfungsangst liegt häufig in einer schlechten Organisation des Studiums. Dies kann bedeuten, dass Inhalte prüfungsrelevanter Fächer vernachlässigt worden sind. Es kann auch heißen, dass schwierige Klippen weitestgehend vermieden und verdrängt worden sind – etwa das Halten von Referaten –, so dass dann, wenn es darum geht, Farbe zu bekennen – in der Prüfung –, die Unsicherheit über Leistungsstand und Fertigkeiten nicht mehr wegzuwischen ist. Wer glaubt, er sei nicht genügend vorbereitet, kann ein Versagen nicht ausschließen. Und schon ist die Angst da.

    Ein extremes Beispiel: Ein Student hat sich bis zu seinem 14.
Semester darum herumgemogelt, auch nur eine einzige schriftliche
Arbeit anzufertigen und dann die Beratungsstelle aufgesucht
, weil er mit seiner Magisterarbeit hoffnungslos stecken
geblieben ist.

    So wie beim Referat eine moderate Aufregung für ein dynamisches, engagiertes Sprechen wichtig ist, weiß man aus psychologischen Untersuchungen zur Prüfungsangst, dass eine milde Angstreaktion die intellektuellen Fähigkeiten stimuliert und zum Lernen motiviert.
    Die Angst signalisiert eine potentielle Gefahr – nämlich durchzufallen –, und dies setzt eine Realitätsprüfung – wo stehe ich – und Problemlösungsprozesse – was ist zu tun, damit ich bestehe – in Gang.
    Die Angst vor einem Referat unterscheidet sich von der Angst vor einer Prüfung hinsichtlich der Bedeutung. Ein gutes oder aber verpatztes Referat entscheidet über den Erfolg bzw. Misserfolg eines Scheins, eine gute oder verpatzte Prüfung über den Erfolg bzw. Misserfolg eines ganzen Studiums.
    Doch ist auch ein Scheitern einer Prüfung im ersten Anlauf keine Katastrophe. Es gibt Hinweise, wo das Brett zu dünn oder falsch gebohrt worden ist, und die aufgezeigten Schwachstellen lassen sich – wenn auch mit zusätzlichem |109| Zeit- und Finanzierungsaufwand – korrigieren. Wiederholung ist möglich und ausdrücklich in der Prüfungsordnung festgeschrieben.

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Prüfungsplanung
    Zum erfolgreichen Bestehen einer Prüfung gehören
eine gute inhaltliche Vorbereitung und
eine gute physische und psychische Verfassung.
    Sich genug Wissen anzueignen ist ein Teil der Vorbereitung. Im Augenblick der Prüfung fit zu sein, dieses Wissen auch optimal darzubieten, ist ein weiterer, mindestens ebenso wichtiger Teil.
    Da Prüfungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfinden, bekommt die Zeit- und Arbeitsplanung eine noch größere Bedeutung als sonst im Studium. Wenn Sie bereits während des Studiums Ihren eigenen Arbeitsstil entwickelt haben, dann geht es jetzt nur noch darum, ihn in einigen Punkten zu optimieren. Sollte das nicht der Fall sein, ist auch noch nichts verloren. Dann wird eine präzise Planung und ihre strikte Einhaltung nur umso wichtiger. Fangen Sie jetzt jedoch nicht an, mit Neuem herumzuexperimentieren.
    Wenn Sie gleichzeitig Geld für Ihr Studium verdienen müssen, dann ist die Zeit, die Sie damit zubringen, auch in Ihrem Arbeitsplan zu berücksichtigen; sie steht als Vorbereitungszeit nicht zur Verfügung. Es ist wichtig, dass Sie sich an den Realitäten orientieren, sonst kommen Sie in Teufels Küche.
    Angenommen, die Prüfung findet in einem halben Jahr statt und umfasst fünf Fächer, dann haben Sie für jedes Fach einen Monat Zeit. Möglicherweise ist eins in zwei Wochen zu schaffen, dafür benötigen Sie für ein anderes sechs Wochen.
    Ein Monat verbleibt als zeitlicher Puffer, wenn es zu Ausfällen kommt, etwa durch eine Erkältung, eine Krise oder eine Einladung. Irgendetwas Unvorhergesehenes taucht immer auf. |110| Wenn das nicht eingeplant ist, ist die ganze Zeiteinteilung schon beim ersten Zwischenfall nicht mehr viel wert.
    Wenn wir bei dem Beispiel bleiben, ist der Zeitrahmen von einem Monat das Maß für die Stoffauswahl eines Fachs. Sobald Sie diese getroffen haben, teilen Sie den Stoff auf vier Wochen auf. Das Wochenpensum wird auf fünf Tage verteilt, ein Tag wird als Zeitreserve freigehalten, einer ist zur Erholung da. Wenn die Zeit zu knapp wird, ist der Stoff zu reduzieren.
    Es hat keinen Sinn, den Erholungstag auch noch zum Arbeitstag zu

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