Raus mit der Sprache
machen. Gerade wenn Sie über einen längeren Zeitraum konzentriert arbeiten müssen, ist es außerordentlich wichtig, dass Sie für ausreichend Erholung und Entspannung sorgen. Sport zu treiben und sich mit Freunden zu treffen oder gemeinsam etwas Schönes zu unternehmen, ist kein Luxus, den Sie sich jetzt nicht leisten können, sondern eine notwendige Voraussetzung, dass Sie körperlich fit und psychisch gut drauf bleiben. Sie erreichen viel mehr, wenn Sie Ihre guten inneren Stimmen zu Wort kommen lassen und die verurteilenden, strafenden – so sie denn auftauchen – unverzüglich zurückweisen. Sie werden die Erfahrung machen, dass Sie sich nach einem solchen Erholungstag gut motiviert und mit neuer Energie an den Schreibtisch setzen.
Richtige Prüfungsvorbereitung ist Schwerstarbeit und dazu braucht man rund 20 Prozent der Zeit für Erholungspausen.
Am besten machen Sie für jedes Fach ein »Mind Map« (Kirkhoff, 1992). Das ist ein graphisches Ordnungs- und Strukturierungsverfahren. Informationen, Kenntnisse, theoretische Ansätze können systematisch gruppiert und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum steht das Kernwort, in diesem Fall das Fach. Die wichtigsten Gebiete, die zum Fach gehören, werden als ›Äste‹ direkt angefügt. An die Hauptäste lassen sich wiederum Zweige anbringen, die untergeordnete Gesichtspunkte beinhalten. Diese können sich weiter verzweigen.
Zur Veranschaulichung finden Sie hier ein Mind Map, das ich für die Strukturierung von Kapitel 7 angelegt habe.
Wenn Sie ein Mind Map über ein Fach mit Hilfe Ihres |112| Gedächtnisses, Ihrer Aufzeichnungen und Skripten anlegen, dann wird schnell sichtbar, wo Ihr Wissen liegt, wo Ihre Stärken sind, und wo noch Auffüllbedarf besteht. Sie können die Ergänzungen, die Sie an Ästen und Zweigen anbringen, mit einer anderen Farbe markieren.
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|112| Zugegeben, das macht Arbeit. Aber über die Planungsgrundlage hinaus entsteht eine Struktur, an der Sie sich beim folgenden Lernen und in der Prüfung orientieren können.
Hiermit steht Ihr Zeitplan. Inhaltlich gibt es verschiedene Wege, den Berg Prüfung zu besteigen. Wenn Sie am Fuße des Berges stehen und steil hinauf zur Spitze schauen, können Sie leicht denken: »Da oben komme ich nie an«. Wenn Sie das Ganze aber in Etappen sehen, zunächst das erste Etappenziel anpeilen und von dort das zweite usw., dann erscheint die Aufgabe machbar, und Sie kommen tatsächlich oben an.
In unserem Beispiel könnte das heißen: Jedes Etappenziel entspricht einem Fach, für den Weg von einem Etappenziel zum anderen haben Sie einen Monat Zeit. Wenn Widrigkeiten auftreten, ist für Reservezeit gesorgt, und bei Ankunft auf dem Gipfel sind auf jeden Fall noch zwei Ruhetage einzuhalten, bevor Sie mit dem Wissen, das Sie sich auf Ihrem Weg angeeignet haben, in die Prüfung steigen. Das ist deshalb so wichtig, damit Sie in der Prüfung wirklich fit sind, und damit sich der zuletzt wiederholte Stoff im Kopf noch etwas setzen kann und dann ohne Probleme abrufbar ist. Lernt man nämlich bis zuletzt, vielleicht sogar noch neuen Stoff, so kann das den Zugriff auf das bereits sicher abgespeicherte Wissen empfindlich stören – ekphorische Hemmung oder Erinnerungshemmung heißt der Fachausdruck in der Lerntheorie.
So schwer es auch fallen mag:
Bücher zu am Prüfungstag!
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|113| Prüfungsspirale (nach Kugemann)
Im Folgenden werde ich ein Stufenprinzip skizzieren, bei dem der Prüfungsstoff in mehreren Stufen bearbeitet, dadurch wiederholt und immer mehr kondensiert wird.
Ziel ist es, das Fach in einer halben Stunde – wenn die mündliche Prüfung zum Beipsiel so lange dauert – in seiner ganzen Breite greifbar zu haben.
1. Stufe: Vorbereiten (3 Tage/Fach)
Den ersten Tag verwenden Sie für Planung und Organisation des Lernstoffs. Dazu gehört die Beschaffung fehlender Literatur oder das Kopieren wichtiger Aufsätze und vor allem das Anfertigen des oben erläuterten Mind Map. Anschließend verschaffen Sie sich einen Überblick über den prüfungsrelevanten Stoff des Faches. Vorausgesetzt, dass Sie die Lehrveranstaltungen kontinuierlich vor- und nachbereitet haben, müssen Sie nicht alles noch einmal lernen, sondern nur so viel dazu lernen oder auffrischen, dass Sie die Inhalte wiedergeben können. Vergessen bedeutet ja zum Glück nicht, dass man etwas völlig verloren hat, sondern nur, dass die Spuren nicht ausreichen, um Inhalte spontan zu reproduzieren.
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