Rausfliegen mit Erfolg
finden sind?
Erfolg folgt Neid
Die zitierten Helden-Geschichten aus der Vergangenheit und die Jetzt-Zeit teilen sich ein zeitloses Phänomen. Dem Erfolg folgt in kurzem Abstand der Neid. Die Anzahl der Neider ist dabei stets gröÃer als jene der Erfolgreichen. Denn nur wenigen ist es wirklich vergönnt, an der Spitze zu stehen. Gerade im Management.
In Zeiten der postulierten Netzwerkstruktur oder Matrixorganisation steht die gute alte Hierarchie-Pyramide wie ein Fels in der Brandung des Wettbewerbs. Geführt wird immer noch von oben nach unten.
Wenn Sie mit Talent, FleiÃ, Beziehungen und dem nötigen Quäntchen Glück in die Höhen des Top-Managements vorgestoÃen sind, dann gönnen Sie sich nur eine kurze Verschnaufpause. Sie haben es für den Augenblick geschafft. Es liegt an Ihnen, wie lange dieser Augenblick verweilt. Das Rampenlicht ist kein Wärmeschild, die Belegschaft kein Fanclub. Sie sind als Erfolgsbringer zwar von vielen Bewunderern umgeben, doch genau hinter dieser Fassade verstecken sich die Neider. Ihr Team schaut automatisch zu Ihnen auf, weil Sie eine Stufe höher auf der Hierarchie-Leiter stehen. Verwechseln Sie diesen Höhenunterschied nicht mit aufrichtiger Bewunderung. SchlieÃlich schauen Sie in Ihrer Position auf eine Gruppe herab, die mehrere Aspiranten auf Ihren Job enthält. Einerseits jene, die Sie im direkten Rennen um die Beförderung geschlagen haben, andererseits der junge aufstrebende Nachwuchs, der sich fragt, wie lange Sie noch bleiben dürfen. Auch Ihre im selben Boot befindlichen Kollegen zählen sich nicht automatisch zu Ihren Mitstreitern. Sie rittern mit Ihnen beim Chef um die zu verteilende Hausmacht und den nächsten Karriereschritt. Kompetenzen werden nur einmal vergeben, Budget nur einmal verteilt. Wenn Sie einen Boss haben, der sich gerne damit rühmt, das Unternehmen durch internen Wettbewerb zu beleben, dann sitzt die wirkliche Konkurrenz nicht auÃerhalb des Bürogebäudes.
Doch nicht alle Neider einer Führungskraft sitzen im Unternehmen. Auch in der breiten Ãffentlichkeit ist ein Manager mit Missgunst konfrontiert. Besonderes Neidpotenzial haben seit jeher die Top-Verdiener der Wirtschaft. Während Filmstars und Spitzensportler ihr Einkommen stolz als Symbol ihres Marktwerts präsentieren dürfen, werden oft Zweifel am Nutzen eines Top-Managers laut. Kein Konsument, kein Kunde, kein Geschäftspartner, oft nicht einmal Kollegen im eigenen Unternehmen haben eine ungefähre Vorstellung vom direkten Beitrag eines Managers zum effektiven Geschäftsergebnis. Managergagen tragen immer dann zum öffentlichen Ãrgernis bei, wenn sie im krassen Gegensatz zum aktuellen Erfolg eines Unternehmens stehen. Zudem kocht die Volksseele über die in den Medien mit Vorliebe ausgeschlachteten Sonderzuwendungen. Allen voran der viel diskutierte Dienstwagen. Selbst dem Geschäftsführer eines Luxuswagenherstellers gönnt man die eigene Marke nicht als Firmenfahrzeug.
Stein des AnstoÃes bildet die Tatsache, dass Privilegien, wie z.B. das elitäre Geschäftsauto zur unbeschränkten privaten Nutzung, an die Funktion und nicht an die Leistung eines Managers geknüpft sind. Der variable, an den tatsächlichen Geschäftserfolg geknüpfte Leistungsbonus â sofern er keine astronomischen Höhen erreicht â ist selten Gegenstand der Diskussion.
Haben Sie sie auch schon erlebt, die schier unfassbare Reaktion von an und für sich kompetenten Mitarbeitern mit Seniorität auf das Angebot einer Beförderung? Etwa: âBekomme ich dann ein Navigationssystem in mein Auto?â oder âKann ich dann das Eckbüro im 2. Stock beziehen?â Es sind gerade die mit Emotionen behafteten Kleinigkeiten, die den Neid und die Eifersucht in einem Unternehmen schüren. Ihre Kollegen beneiden Sie nicht um Ihr Gehalt. Wenn Sie nicht gerade im Vorstand einer Aktiengesellschaft sind, werden sie dieses auch nicht kennen. Ihre Mitarbeiter beneiden Sie nicht um die Budgethoheit und die Anzahl der unterstellten Beschäftigten. Aber sie ereifern sich immer noch über die üppigere Ausstattung Ihres Dienstwagens, das fettere Spesenkonto und dass Sie nicht im GroÃraum sitzen müssen, sondern in einem Einzelbüro mit öffenbarem Fenster und Grünpflanzen residieren.
Wenn Sie sich also von Ihren Kollegen und Ihrem Team durch augenscheinliche, besonders erstrebenswerte Privilegien
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