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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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herum. In der offen stehenden Wohnzimmertür stand Thompson, flankiert von Rouwland, Cowley und drei weiteren Männern.
    »Thompson!«, keuchte Lance. Er wich unwillkürlich zurück, bis sein Rücken gegen den Kaminsims stieß.
    »Hast wohl nicht erwartet, mich so schnell wiederzusehen, wie?«, fragte Thompson lauernd. Er machte eine befehlende Geste, auf die sich die fünf Schläger an ihm vorbei ins Zimmer schoben und drohend auf Lance zukamen.
    Lance sah den Hass in Rouwlands Augen. Der Killer trug den rechten Arm in einer Schlinge, aber das machte ihn nicht weniger gefährlich.
    »Wir wussten die ganze Zeit, wo du warst, Kleiner«, fuhr Thompson fort. »Ich muss sagen, es ist mir nicht leichtgefallen, Rouwland zurückzuhalten.«
    »Sind das die Männer, die das Geld von dir verlangen?«, fragte Biggs.
    Lance nickte. »Ja. Ich - ich habe das Geld gestohlen, um es ihnen zu geben, aber das reicht ihnen nicht.«
    »Ganz und gar nicht, Kleiner. Ganz und gar nicht«, grollte Rouwland.
    Er war drei Schritte vor Lance stehen geblieben und starrte mit einer Mischung aus Furcht und kaum beherrschbarem Hass auf die schimmernde Schwertklinge.
    »Spielst wohl gerne mit spitzen Gegenständen, wie?«, fragte er.
    Biggs senior wandte sich an Thompson. »Wie viel Geld schuldet Ihnen mein Sohn?«
    Thompson lachte leise. »Es geht nicht um Geld, Alterchen. Dein Söhnchen hat zwei meiner Leute halbtot geschlagen und versucht, mich zu betrügen.«
    »Wenn Sie gekommen sind, um die viertausend Pfund einzutreiben«, sagte Biggs ruhig, »werde ich Ihnen das Geld geben. Wenn Sie mir versprechen, Lance in Zukunft nicht mehr zu belästigen.«
    Thompson starrte den Professor einen Augenblick lang entgeistert an. Dann warf er den Kopf in den Nacken und begann schallend zu lachen.
    »Viertausend Eier!«, keuchte er, als er sich einigermaßen beruhigt hatte. »Das ist Schnee von gestern, Alter. Viertausend waren es, bevor dein Sprössling seine Nummer abgezogen hat. Du musst schon ein wenig tiefer in die Tasche greifen, wenn du Lance eine Schönheitsoperation ersparen willst. Nicht wahr, Rouwland?«
    Rouwland nickte, setzte ein boshaftes Grinsen auf und zog ein Klappmesser aus der Tasche. Die Klinge sprang mit hässlichem Klicken aus dem Griff. »Ich werde ihm seine hübsche Visage in Streifen schneiden«, sagte er.
    Biggs senior bedachte Thompson mit einem eisigen Blick. »Wie viel?«
    Thompson zuckte mit den Achseln. »Sagen wir - zehntausend. In bar natürlich - und sofort!«
    »Sie sind verrückt!«, schnappte Biggs.
    Thompson grinste. »Zehntausend sind noch ein Freundschaftspreis. Ich weiß nicht, ob ich Rouwland zurückhalten kann. Er ist sehr böse, wissen Sie?«
    »Ich habe das Geld nicht«, sagte Biggs. »Jedenfalls nicht hier. Sie müssen mir ein paar Tage Zeit lassen, um es zu besorgen.«
    Thompson schüttelte den Kopf. »Ich lasse gern einen meiner Jungs mit Ihnen zur Bank fahren. Aber das ist auch das Äußerste an Großzügigkeit, das ich aufbringen kann.«
    Biggs reckte kampflustig das Kinn vor. »Sie müssen wahnsinnig sein, Mr. Thompson. Verlassen Sie sofort mein Haus! Sie haben genau eine Minute Zeit, ehe ich die Polizei rufe und Sie festnehmen lasse.« Er starrte Thompson an, drehte sich dann um und ging mit entschlossenen Schritten auf das Telefon zu.
    Thompson machte eine kaum merkliche Geste mit der Linken. Einer der Männer vertrat dem Professor den Weg, packte ihn grob an der Schulter und schleuderte ihn zu Boden.
    Und dann schienen sich die Ereignisse zu überschlagen. Lance sah aus den Augenwinkeln, wie sich Rouwland zum Sprung duckte und das Messer hochriss. Er sprang instinktiv beiseite und holte mit Excalibur aus.
    Irgendetwas geschah ...
    Für einen kurzen, grauenhaften Moment schienen das Zimmer, Thompson, die reglose Gestalt seines Vaters und die fünf Schläger zu erstarren. Ein greller, regenbogenfarbiger Blitz schien von Excaliburs Klinge auf seinen Arm überzuspringen. Er spürte, wie sich der Griff unter seinen Fingern erwärmte, zu pulsieren begann, als wäre die Waffe auf geheimnisvolle Weise zum Leben erwacht.
    Ein gellender, unglaublich fremdartiger Schrei dröhnte plötzlich in seinem Kopf, das dumpfe Raunen uralter, längst vergessen geglaubter Magie, alter, verbotener Kräfte, die jahrtausendelang im stählernen Leib der Klinge begraben gewesen waren und jetzt erneut zum Leben erwachten.
    Excalibur beschrieb einen blitzenden Halbkreis vor Lance. Er hörte undeutlich, wie Rouwland einen erstickten

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