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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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sonderlich und … anders gewesen sein. An Liebe und Fürsorge konnte er sich aus dieser Zeit nicht erinnern. Die einzige positive Erinnerung galt seinem frechen Raben Charlie, der ihm als Jungvogel zugeflogen war und den er mit Mühe großgezogen hatte. Aber auch Charlie war ihm nicht geblieben, eines Tages hatte er den leblosen Körper des Vogels in einem Wassertrog gefunden. Dass sein sogenannter Ziehvater diesen einzigen Freund auf dem Gewissen hatte, war damals kein Geheimnis gewesen. Er hatte ihm direkt und laut lachend erklärt, das Tier und ihn immer gehasst zu haben. Kein Wunder also, dass Raven kurz danach das Weite gesucht hatte und erst Wochen später wieder durch das Jugendamt aufgegriffen worden war. Nur um für die nächsten Monate erneut in einem anderen Heim unterzukommen, und Tage später daraus zu fliehen. Wie oft, das hatte Raven mittlerweile vergessen. Er hatte lieber auf der Straße gelebt und gestohlen, als sich zu beugen. Erst viel später hatte er begriffen, dass er nicht gegen alles ankämpfen konnte und musste.
    Wieder dachte er an Franks Schwester.
    Sie war sexy. Sehr sexy. Verrucht sexy, wobei er beinahe befürchtete, dass sie zu anständig für ihn sein würde und die Bedeutung dieser Begrifflichkeit. Zu wenig luderhaft, wie er es gewohnt war und bevorzugte. Aber dieser Körper, dieser Blick, diese vollen Lippen, die geküsst werden wollten und sicher noch ganz andere Dinge wunderbar tun konnten. Raven spürte, wie das Blut heftig durch seinen Körper pumpte. Wie es sich anfühlen mochte, wenn sie seinen harten Schaft massierte und ihre Lippen um ihn schloss? Erregung schoss ihm in die Lenden. Er stellte sie sich in einem roten, hautengen Minikleid vor, die Haare zerwühlt , ein lasziver Blick, den Rock bis zu den Hüften hochgeschoben, mit gespreizten Beinen auf der Motorhaube liegend. Sie würde beben vor Lust, wenn er sie mit heftigen Stößen nahm und das lästige Kleid über ihre Schultern ziehen würde, damit sich seine Lippen ihren herrlichen Brüsten widmen konnten. Verdammt, er musste aufhören , an sie zu denken. Unbefriedigte Lust machte sein Leben gerade nicht leichter. Er versuchte, sich zu entspannen und auf die Straße zu konzentrieren, aber die Nähe zu ihr machte ihm und seiner pochenden Männlichkeit einen Strich durch die Rechnung. Er konnte nur daran denken, sie in allen möglichen Stellungen zu lieben und unstillbare Lust in ihren Augen funkeln zu sehen. Raven ballte die Hände zu Fäusten und hämmerte mit ihnen gegen das Lenkrad, bis sie schmerzten.
    Nein, auch das half nichts. Sie hatte ihn irgendwie verhext.  
    Er stand kurz vor der Explosion.
    Heilige Hölle, sie würde einen Mann dazu bringen können, seinen Verstand zu verlieren. Es würde wohl oder übel besser sein, in dieser Hinsicht die Finger von ihr zu lassen. Er durfte nichts empfinden, konnte sich keine Gefühle leisten. Er würde sie beschützen und das war es. Professionell und ohne Gefühlsduselei. Bislang war er mit dieser Taktik gut gefahren. Okay, nicht immer. Er war schließlich auch nur ein Mensch. Und Heilige gab es schon lange nicht mehr. Kein Wunder. Aber er war es auch Frank schuldig, dass er sich zurückhielt und die nagende Gier in seinem Körper niederkämpfte. Später würde er sich eine Frau fürs Bett suchen, die ähnlich gepolt war wie er. Sonst würde er definitiv platzen und seine Konzentration leiden. Das Auftauchen eines dunklen Wagens, der von Süden kommend in die Exmoor Street einbog , riss ihn aus seinen Gedanken. Er duckte sich tiefer in den Sitz und beobachtete den bulligen BMW, der sich langsam näherte und in der Nähe des Eingangs parkte. Der Fahrer blieb sitzen und drei Männer stiegen aus, die dunkel gekleidet waren und die Mantelkragen hochgeschlossen hatten. Ein weiterer Wagen kam angefahren und blieb etwa hundert Meter weiter neben einer Grünfläche stehen. Auffälliger ging es kaum noch, verächtlich zuckte er mit den Schultern, doch seine Sinne waren geschärft und sein Körper gespannt. Die Männer kamen ihm nicht bekannt vor, doch er ahnte, was sie im Schilde führten. Sie wollten zu Lianne. Gefahr war in Verzug! Ernste Gefahr. So unauffällig wie möglich stieg er aus dem Wagen, schlenderte die Straße entlang und schlug sich nach links in eine kleine Grünanlage vor dem Hospital. Als er sich unbeobachtet wähnte, lief er schnell in Richtung des kleinen Nebeneingangs der Klinik, der täglich von D utzenden Lieferanten genutzt wurde. Glücklicherweise fiel er

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