Raven (Shadow Force) (German Edition)
zu ihm gekommen. Sie verwirrte ihn, stieß ihn ab, aber zog ihn dennoch magisch an. Er schwankte zwischen dem Wunsch, ihr den hübschen Hals umzudrehen oder sie an sich zu reißen, zu küssen und mehr. Dabei wusste er, dass sie ihn mit einem Wimpernschlag würde töten können. Sie wäre eine enorme Bereicherung für die Shadow Force gewesen, wenn sie nicht höchstwahrscheinlich abgrundtief böse und dazu die Schwester dieses Scheißkerls wäre. Dennoch, sie hatte den Zorn ihres Bruders in Kauf genommen.
Kristina stieß erneut ihre Zunge zwischen seine Lippen, etwas unbeholfen, aber er spürte ihre Erregung. Frank presste sie an sich, als könne er dieses zarte, feingliedrige Wesen mit seinen Händen zerquetschen. Sie stöhnte auf und schloss die Augen, als würde sie sich ihm trotz dieser brutalen Härte ergeben. Nein, unmöglich. Er konnte ihr nicht weiter wehtun. Seine Hand wanderte in ihren Nacken, er drang in ihren Mund und küsste sie mit einer Leidenschaft, die er zuvor für unmöglich gehalten hatte.
Vielleicht würde sich jetzt endlich eine Chance zur Flucht bieten. Auf der Reise oder später in England. Solange Zoran nicht in seiner Nähe war, würde es einfacher sein. Daher musste er mitspielen und sie in Sicherheit wiegen. Den verliebten, dankbaren Gockel zu spielen , sollte ihm nicht allzu schwerfallen. Seine Hände fuhren über ihren Körper.
England
Als der geheimnisvolle und sündhaft schöne Mann in ihr Zimmer trat, schien die Welt für Momente stillzustehen. Das war vielleicht eine klischeehafte Beschreibung, aber es gab keine andere. Der Typ war „Hammer“! Als er sie aus feurig glänzenden, smaragdgrünen Augen eingehend betrachtete, schien Liannes Herzschlag auszusetzen und der Atem stockte in ihrer Brust. Sie bemerkte irgendwann, dass ihr der Mund weit offen stand. Eilig und beschämt kniff sie die Lippen zusammen. Was für Augen. Diese intensive Farbe mit kleinen, goldenen Sprenkeln um die Iris herum hatte sie in dieser Form noch nie gesehen. Er war unglaublich attraktiv, wie ein Filmstar oder Model aus einem schicken Modemagazin. Seine schwarzen, nackenlangen Haare schimmerten bläulich metallisch wie das dichte Gefieder eines windgeborenen Raben. Ihr Blick begab sich auf eine verklärte Reise zu seinem markant und klassisch geschnitten en Gesicht, das vielleicht etwas zu hart und düster wirkte, glitt über seinen muskulösen Körper, der sich unter dem Stoff seines Hemdes deutlich abzeichnete, verweilte an seiner schmalen Taille und endete bei kraftvollen, wohlgeformten Männerbeinen. Die Hose hing aufregend tief und eng auf seinen Hüften. Holy moly. Das Herz hämmerte jetzt in ihrer Brust, als habe sie einen T ausend – Meter - Lauf hinter sich.
Aber das war längst nicht alles. Sie hatte ihn gleich erkannt.
Er war der Mann, der sie aus den Flammen und der City Hall gerettet hatte. Endlich war er hier. Aber warum sagte er nichts?
Während sie ihn beobachtete und überlegte, kam er mit geschmeidigen Bewegungen ein paar Schritte auf sie zu. Er besaß den leicht federnden, selbstsicheren Gang eines Mannes, der sich in dieser Welt behaupten konnte und weder Tod noch Teufel fürchtete. Dieser Mann würde ein Mädchen pensionat allein durch seine Anwesenheit in helle n Aufruhr und Chaos stürzen. Eine lebendig pulsierende Energie ging von ihm aus , die selbst die Luft um seinen Körper in Schwingungen versetzte. Sie konnte den Blick nicht von ihm nehmen und seine Präsenz nahm sie gefangen, obwohl er ihr distanziert, betont autoritär und kühl begegnete. Keine Spur von einem Lächeln grub sich in seine Züge. Vielleicht hätte sie Angst haben sollen, denn er wirkte gefährlich, wild und unberechenbar wie ein Raubtier. Dazu war er groß, hatte breite Schultern und es war klar, dass sich unter der dunklen Jeans und dem gestreiften Shirt ein muskulöser und gestählter Körper verbarg. Wahrscheinlich konnte er ihr mit einem einzigen Ruck den Hals brechen. Aber er hatte sie gerettet und sie wusste, dass sie in ihm einen Beschützer hatte. Den Mann, der für sie durchs Feuer gegangen war. Das leise Ticken ihres Weckers auf dem Nachttisch erschien gegen die angespannte Stille im Raum erschreckend laut und unwirklich. Beinahe gespenstisch.
„Ich freue mich, dass du mich besuchst.“ Sie gab ihrer Stimme einen lässig melodischen Klang und legte die Modezeitschrift bedächtig zur Seite. Glücklicherweise hatte sie ihren mädchenhaften, pinkfarbenen Pyjama gegen einen blauen Jogginganzug
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