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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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befriedigen. Das Gegenteil war der Fall gewesen. Balakovs Neugier war immens gestiegen, und das mit jedem Tag und jeder Nacht, die er und Raven der Folter und seiner speziellen Gedankenmanipulation standhielten. Vielleicht waren jetzt sogar die Spezialagenten der Shadow Force in Gefahr. Und Li. Den wirren Plänen und Gedanken dieses Irren konnte kein halbwegs normaler Mensch folgen. Hinzu kam, dass ihn erschreckende Visionen quälten, und es war ihm nur einmal gelungen, Raven wenige Worte zuzutragen und ihn zu bitten, sich um Lianne zu kümmern, sollte ihm die Flucht nicht gelingen. Wie es wohl seinem Freund erging? Zweimal hatte er ihn in dieser Zeit gesehen, das schien ewig her zu sein. Frank schätzte, dass er selbst mittlerweile mindestens vier Monate eingesperrt war, ohne die Sonne gesehen zu haben. Vor annähernd vier Wochen hatten sie ihm erzählt, dass Raven an einen anderen Ort verlegt worden war. Balakov wollte ihn als Tötungsmaschine abrichten und für irgendwelche Tests benutzen. Er war nicht nur ein größenwahnsinniger Verbrecher und Terrorist, er liebte besondere Spiele, Wetten und ließ geheime Experimente durchführen . So vertrieben sich diese miesen Gestalten ihre Zeit , während sie planten, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Allein bei diesem Gedanken pulsierte wilder Zorn durch seinen Körper, ließ seine Muskeln verkrampfen und sein Herz heftiger schlagen. Er wusste, dass er nicht mehr lange standhalten würde. Raven war nicht weniger stark als er selbst, aber Franks mentale Fähigkeiten waren anders gelagert und hatten ihn bislang geschützt. Er hoffte, dass sein Freund durchhalten würde und sich befreien konnte. Balakov testete ihn selbst systematisch aus, schirmte ihn von der Außenwelt ab mit seinen Kräften und würde bald seine Schwachpunkte finden. Aber zum Teufel, er würde lieber sterben, als …
    „Ruhig, Frank.“
    Kristina beugte sich über ihn und presste ihre Lippen sanft auf die seinen. Ihr weißblondes Haar fiel über ihre Schultern und gab ihr ein elfenhaftes, unschuldiges Aussehen. Sie war allerdings alles andere als das. Frank hielt den Atem an, als er ihren Duft wahrnahm und ihre Wärme spürte. Kein Wunder, dass er sie so intensiv wahrnahm. Er hatte Monate abstinent von allen wunderbaren irdischen Freuden gelebt. Wahrscheinlich hätte er sogar eine Bürste reizend gefunden, wenn sie nur weiblich gerundet gewesen wäre.
    Er drehte den Kopf zur Seite. „Lass das.“
    „Ich habe einen Deal mit Zoran gemacht.“
    „Welchen?“
    „Ich habe ihm gesagt, dass ich dich für mich haben will.“
    Frank lachte bitter. „Er hätte niemals zugestimmt.“
    „Richtig, aber wir haben gewettet und er hat verloren.“ Ihre Stimme besaß einen beinahe hypnotisierenden Klang. „Du wirst ab jetzt nicht mehr leiden müssen. Wir verlassen noch morgen diesen Ort.“
    „Wohin? Ist dort auch Raven?“
    „Nein. Wir fliegen auf deine Insel. Ich muss mich um einige Geschäfte kümmern.“ Ihr Blick war starr auf ihn gerichtet. Sie durchleuchtete ihn, eine ihrer Spezialitäten.
    „Heißt das, ich bin frei?“ Er ahnte, dass die Sache einen gewaltigen Haken haben würde.
    „Nein, du bist ab jetzt, wie nannte es Zoran noch, … mein Spielzeug auf Zeit. Er will dich zurück und in seinen Händen haben, so wie deinen Freund.“
    Spielzeug? Er packte ihre Hand, die sich auf seine Wange gelegt hatte. Er tat ihr weh, das spürte er, aber sie beklagte sich nicht.
    „Er wurde fuchsteufelswild, weil ich dich mag und ich mich seinen Wünschen widersetzt habe.“ Da war eine Nuance in ihrer Stimme, die ihn aufhorchen ließ. Konnte es sein, dass sie die Wahrheit erzählte?
    Erst jetzt bemerkte er eine bläuliche Verfärbung auf ihrer Wange. Seine Kiefer pressten sich so fest zusammen, dass es schmerzte.
    „War das dein Bruder?“ Seine Stimme klang wie ein böses Zischen.
    Sie nickte. „Er kann unbeherrscht sein, wenn er sich ärgert.“
    „Und das lässt du dir gefallen?“
    „Er hat sich entschuldigt.“ Sie warf die Haare zurück und räusperte sich. „Er ist nicht nur mein Bruder, sondern meine Familie. Leider hasst er alle Männer, die mir gefallen.“
    Frank fluchte und verschloss seine Gedanken. Er fühlte sich hin - und hergerissen zwischen seinem beißenden Zorn und der Anziehungskraft, die diese Schönheit auf ihn ausübte. Das vom ersten Moment an, als er sie gesehen hatte. Sie hatte in scheinbarer Seelenruhe zugesehen, wie sie ihn gequält hatten. Mehrfach. Irgendwann war sie dann

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