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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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erinnern. Ein Teil des Teams war vom Kommandostab nach Libyen beordert worden. Darunter Frank und er. Sie waren in Libyen auf einer geheimen Mission gewesen, die den Sturz des Regimes vorantreiben sollte. Dabei wurden sie nach einem Angriff auf ihren Militärkonvoi gefangen genommen. Monate später hatte er sich vollgepumpt mit irgendwelchen Drogen in einem tiefen, zugewucherten Straßengraben wiedergefunden. Dieser Straßengraben hatte sich am Rande eines kleinen Kaffs in Bulgarien befunden. Auf recht abenteuerliche Art und Weise war es ihm dann gelungen, sich nach England durchzuschlagen. Er hatte es nicht gewagt, das Team zu kontaktieren, denn es musste einen Maulwurf unter ihnen geben. Einen Menschen, der das Ende der Shadow Force herbeiführen und die speziellen Agenten für eigene Zwecke missbrauchen wollte.
    Außerdem wollte er die anderen nicht in Gefahr bringen. Wer auch immer hinter alldem steckte, musste mächtig und gewieft sein sowie über außer ordentliche finanzielle Mittel verfügen. Skrupellos genug, eine verschworene Gemeinschaft zu infiltrieren und zu verraten. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wer dieser durchtriebene Mistkerl war. Raven versuchte, sich wieder aufs Krankenhaus zu konzentrieren und den Grund, warum er hier war. Es brachte verdammt noch mal nichts, seinen Schädel weiter zu quälen und nach Antworten zu suchen, die nicht zu finden waren. Sonst würde er irrewerden. Er hatte in der Zwischenzeit erfahren, dass Lianne so weit wohlauf war. Wenn es sein musste, würde er sie aus dem Hospital holen und an einen sicheren Ort bringen. Er hatte eine unbestimmte Ahnung, dass es jemand auf sie abgesehen hatte und der Grund dafür ihr Bruder Frank und seine Verbindung zur Shadow Force war. Vielleicht wurde vermutet, dass auch Lianne besondere Fähigkeiten besaß. Zumeist traten diese Stufen der Evolution, diese Mutationen , in einer Familie auf und wurden danach weitervererbt. Nicht immer waren die Fähigkeiten gleich stark ausgeprägt. Wenn besondere Kräfte nicht forciert und trainiert, sondern unterdrückt und ignoriert wurden, gingen sie Stück für Stück in den Weiten des menschlichen Unterbewusstseins verloren. Er selbst hatte sich oft genug gewünscht, auf das alles verzichtet zu haben und ein normales Leben zu führen. Unwissender Normalo zu sein hatte manchmal etwas Anziehendes. Es machte wenig Sinn, die Welt zu retten, wenn sie gar nicht gerettet werden wollte. Menschen waren wie Tiere. Fressen oder gefressen werden. Er hatte vor Jahren die Entscheidung getroffen, lieber zu fressen, als gefressen zu werden. Es hatte ihn härter und besser gemacht.    
    Als eine erneute Schmerzwelle durch seinen Körper fuhr, biss er die Zähne fest zusammen. Weitere Tabletten würden ihn allerdings eher ausknipsen als helfen, daher verzichtete er darauf. Es war nun alles eine Frage des Willens, denn seinen Glauben hatte er schon als Junge verloren. Er lehnte sich zurück und dachte an Lianne. Frank hatte ihm öfters von seiner kleinen Schwester erzählt, allerdings vergessen zu erwähnen, dass es sich bei ihr um eine vollbusige Schönheit handelte. Ebenso hatte er ihre tiefblauen Augen, langen Beine und welligen, blonden Haare verschwiegen. Sie entsprach ganz seinem Beuteschema. Vielleicht war das der Grund, da Frank ihn für einen notorischen Frauenhelden hielt, der allzu oft verbrannte Erde zurückgelassen hatte. Das stimmte zum Teil, aber auch Frauen konnten eiskalt sein. Wenigstens eine bestimmte Sorte. Sie brachen Herzen und nannten das Emanzipation. Andere entwickelten sich zu nervtötenden Klammeraffen. Und warum musste es immer gleich Liebe sein? Konnte es nicht guter, einvernehmlicher Sex sein? Eine befriedigende Liaison auf Zeit, ohne Vorwürfe und Ärger? Es musste nicht alles in Ketten und der Ehe enden, die einen erstickte und alle Leidenschaft absterben ließ. Er war davon überzeugt, nicht für die Monogamie geeignet zu sein. Er wollte frei sein. Viele seiner verheirateten Bekannten gingen fremd, fickten jede Frau, die nicht bei drei auf dem Baum war , und ließen sich irgendwann scheiden. Dann war das Geschrei groß. Im Endeffekt litten die gemeinsamen Kinder unter der Situation und wurden schlimmstenfalls in ein Heim gesteckt. Er kannte unpersönliche Heime und lieblose Pflegeeltern, die es mehr auf staatliche Bezüge , als auf Kindererziehung abgesehen hatten. Vielleicht war das nicht generell der Fall, er mochte in seiner Jugend Pech gehabt haben. Oder zu

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