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Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze

Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze

Titel: Raya und Kill - Gefaehrliche Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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wie er gleichmäßig mit den Beinen schlägt und mit den Armen rudert.
Er deutet mit der freien Hand auf meine Beine. Ich soll sie auch bewegen.
    Kurz vor dem Strand tauchen wir auf.
    »Noch eine Runde!« Er zeigt zurück zur
Beckenmitte. »Du musst paddeln! Ist mir egal, was du tust, Hauptsache du machst
was.«
    Ich nicke.
    An der tiefsten Stelle zieht er mich wieder unter
Wasser und lässt los. Wie ein Frosch kämpfe ich mich nach oben. Endlich habe
ich begriffen, dass ich immer wieder an die Oberfläche zurück kann. Wir tauchen
auf.
    Ich lege einen Arm um seine Schulter. »Solange du
bei mir bist, habe ich keine Angst mehr.«
    Er streicht mir sanft das nasse Haar aus dem
Gesicht. »Wenn du tauchen kannst, klappt es mit dem Schwimmen leichter. Aber …«,
er sieht mich ernst an, »verliere nie den Respekt vor dem Wasser, sonst bringt
es dich um.«
    Also doch. Gewässer sind tückisch und gefährlich.
    Endlich
zurück.
    Erleichtert lasse ich mich auf den Sand fallen,
grabe meine Hände hinein. Kill beugt sich über mich, drückt seine Hände auf
meine. Ein warmer Schauer rauscht durch meinen Körper.
    »Die Zeit ist um«, sagt er ganz sanft und blickt
mir in die Augen.
    »Aber ich habe doch noch so viele Fragen«, wispere
ich.
    Er legt einen Finger auf meine Lippen. »Es ist
besser, wenn du nicht alles weißt. Gleich kommt mein nächster Trainingspartner.
Ihr sollt euch nicht begegnen. Erikson will es so.«

 
    Makel

 
    A bgekämpft, aber glücklich,
husche ich über den Gang. Da unsere Kantine bereits geschlossen hat, darf ich
rüber zur Premium-Sektion. Reisle hat das in meine digitale Identitätskarte
eingetragen. Was für ein Privileg.
    Würzige und süßaromatische Essensgerüche hängen als
Schwaden in der Luft. Müde betrete ich den Raum. An einem Tisch spielen einige
Jungs Karten, an einem anderen diskutieren welche, die nicht zu meiner Klasse
gehören. In einer Ecke entdecke ich Babette mit diesem eleganten Schnösel, der
auch im Unterricht neben ihr sitzt. Er trägt immer ein schneeweißes Hemd, eine gewebte,
dunkle Stoffhose und schwarze Lackschuhe. Wetten, dass er ebenfalls vom
Außendienst befreit ist? Einigen Leuten geht es offenbar immer und überall
besser als den anderen.
    Was soll
denn das?, blinkt sofort ein Lämpchen in meinem Kopf. Lass sofort die rebellischen Gedanken! Eine Gesellschaft
funktioniert nun einmal so. Selbst im Tierreich gibt es Rudelführer und
Rangordnungen. Kill wird dir das
bestätigen.
    Mir wird schlecht bei dem Gedanken, wo wir die Wolfer einordnen.
    Zwei runde Stücke Fleisch ohne Knochen landen auf
meinem Teller.
    »Wieder Lamm?«, frage ich mit belanglosem Tonfall.
    »Ja.« Die Frau nickt. »He, haben Sie mitbekommen,
ob die Gill-Kompanie mittlerweile eingetroffen ist?«, fragt sie mich, während
sie Petersilie auf den Porzellanrand legt. »Die wollten doch gestern schon
kommen.«
    »Tut mir leid, ich weiß es nicht.«
    Hoffentlich
ist Pa:ris nicht dabei, denke ich und schäme mich meiner Gedanken.
Einerseits habe ich Sehnsucht nach ihm. Er fehlt mir und ich weiß, dass ich mir
das nicht einrede. Andererseits habe ich mich endgültig entschieden, nicht seine
Frau zu werden. Unglücklicherweise scheint mir der Moment nicht günstig, ihm
das zu sagen.
    Ich unterdrücke ein Seufzen. Wenn Pa:ris
mitbekommt, wozu ich den Aufenthalt hier nutze, wird er gewiss Gegenmaßnahmen
ergreifen. Er wird mir das Training verbieten, denn auch er weiß, dass eine
Gill nicht heiraten muss.
    Ein leises Gefühl von Panik macht sich in mir
breit. Wenn Erikson wüsste, was für ein Risiko er mit mir eingegangen ist …
    Pa:ris kann sicherlich jedem, der seine Pläne
durchkreuzt, das Leben schwer machen. Er ist schließlich nicht Irgendwer.
    »Was denn nun?«, meckert die Frau und rollt mit
den Augen.
    »Wie bitte?« Erschrocken zucke ich zusammen.
    »Wasser oder Saft?«
    »Schorle bitte!«
    »Und welche?«
    »Apfel.«
    »Na, Sie machen es aber heute kompliziert.
Mädchen!«
    Hastig stapele ich Teller und Getränk auf ein
Tablett und gehe an einen freien Tisch.
    Babette winkt mich zu sich heran. Ich schüttele
den Kopf, und zeige auf mein Essen. Bloß nicht den Typen an ihrer Seite
verärgern. Irgendetwas in seinem Blick lässt mich frösteln. Vielleicht die
schmalen Lippen?
    Doch Babette hat offenbar genug von ihrem
Begleiter. Sie erhebt sich lächelnd, wirft ihre lange Mähne von einer
Schulterseite auf die andere und stöckelt an meinen Tisch.
    Wow! Feine
Riemchen und zehn Zentimeter hohe

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