Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
Vom Netzwerk:
einer und hielt mir seine Marke vors Gesicht. Ich nickte nur.
    »Wir haben noch ein paar Fragen an sie.« Ich nickte wieder und deutete in Richtung Küche. Cloé wäre wohl am liebsten mit in die Küche gelaufen, bog aber in ihr Zimmer ab.
    »Möchten sie etwas trinken?«
    »Nein Danke«, antwortete Kommissar Kelson. »Wir ermitteln im Fall Kassandra Stevens. Miss Pickering, wir wissen von Dr. Nail, dass sie die Tote gestern Abend noch lebend gesehen haben. Erinnern sie sich an Details, die uns bei den Ermittlungen weiter helfen könnten?«
    »Ich bin ihr nur kurz auf der Tanzfläche begegnet, ich hätte ihnen nicht mal ihren Namen sagen können, tut mir leid.«
    »Oh, den haben wir auch ohne Sie herausgefunden. Sie war doch eine Kommilitonin von Ihnen?« Er schaute in seinen Block, dafür beobachte mich Kommissar Kelson, das war wohl ihre übliche Befragungstaktik, um mögliche Täter zu verunsichern.
    »Der Name sagt mir leider nichts. Ich glaube, ich kann ihnen wirklich nicht weiterhelfen. Medizin hat sie aber nicht studiert oder?«
    »Nein, sie war Studentin der Business School im dritten Semester«, antwortete diesmal Kommissar Kelson. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an!« Er reichte mir seine Visitenkarte.
    »Das mache ich«, antworte ich, obwohl ich bezweifelte, die Nummer jemals zu benutzen.
    Kaum das die Tür hinter den Herren ins Schloss fiel, stand Cloé auf der Matte: »Sag schon, eine Tote? Wer ist tot und was hast du damit zu tun? Ich hab nicht alles verstanden.«
    Ich erzählte ihr alles, an was ich mich erinnern konnte, und das war nicht viel. Und auch wie seltsam es war, die Frau morgens tot auf dem Seziertisch liegen zu sehen.
    »Du erlebst Sachen, Jules. Dabei hatte ich eine knapp 1 Meter 90 große Überraschung für dich heute Abend.«
    Sehr viel Anteilnahme, an dem schrecklichen Schicksal der armen Kassandra zeigte sie nicht, aber sie kannte sie ja noch weniger als ich. Ich schüttelte nur noch den Kopf, denn ihre Information, dass ich an diesem Abend auf ihren Cousin treffen sollte, war einfach zu viel für mich.
    »Also gegen 8:00 Uhr. Ich koche«, rief sie mir auf dem Weg in mein Zimmer hinterher.

    ***

Kapitel 5
    Abendessen mit Folgen

    Unruhig saß ich auf meinem Bett und ließ das übereinander geschlagene Bein auf und nieder wippen. Meine Gedanken kreisten bereits seit einigen Minuten nur um ein Thema: Readwulf. Was war das überhaupt für ein seltsamer Name für einen jungen Mann? Mein Bein baumelte unaufhörlich weiter. Ich bekam einfach keine Ruhe in meinen Körper: Ob der gleich merkt, wie aufgeregt ich bin?
    Um 19:00 Uhr hatte ich mich frisch gemacht, somit war ich diesmal deutlich zu früh fertig. Aus der Küche duftete es schon köstlich nach Braten. Cloé hatte tatsächlich gekocht und ihr Engagement beeindruckte mich.
    »Verdammt jetzt reiß dich mal zusammen, der ist auch nur ein Mann und du kannst ihn nicht einmal besonders gut leiden«, zischte ich vor mich ihn.
    Die Zeiger meiner Armbanduhr schlichen vor sich hin und die vergangen dreißig Minuten kamen mir wie eine Ewigkeit vor. »Ach man!«, schnaubte ich, denn ich hasste es, auf jemanden oder etwas warten zu müssen. Geduld war nicht mein zweiter Vorname.
    Ich atmete tief ein und bemerkte seinen Geruch, noch bevor es an der Tür schellte. Natürlich harrte ich nun noch zwei drei Minuten länger in meinem Zimmer aus und ließ Cloé die Tür öffnen.
    Interesse wollte ich keinesfalls zeigen.
    Seine Stimme hörte sich angenehm tief an. Er schien sich auf den Abend zu freuen und einen nervösen Unterton vernahm ich bei ihm leider nicht.
    Nachdem meine selbstauferlegte Apathiezeit vorüber war, folgte ich den beiden (nennen wir es) schleppend gehend in die Küche.
    »Hmm, riecht das gut Cloé«, schwärmte ich und versuchte, ihn so gut es ging noch ein paar Sekunden weiter zu ignorieren.
    »Guten Abend Juliette, danke für die Einladung!«, antworte Readwulf.
    »Meine Einladung?« Ich starrte Cloé ein Loch in den Hinterkopf. Sie jedoch scherte sich nicht weiter darum und bemühte sich stattdessen, den knusprigen Braten akkurat anzuschneiden.
    »Auch ein Glas Rotwein?« Ohne meine Antwort ernsthaft abzuwarten, goss er mir ein Glas ein. Dann stand er auf, stellte sich dicht vor mich und fragte unverblümt: »Würdest du mit mir anstoßen?«
    Meine Hand zitterte als ich nach dem Glas griff. Seine Nähe war unerträglich widersprüchlich für mich. Wortlos blickte ich ihm fest in die Augen. Vielleicht blieb meine

Weitere Kostenlose Bücher