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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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perfekt.
    Ich war gerade fertig geworden, da klingelte es Sturm. Gott Tess! Das du immer so drängeln musst , dachte ich, rief aber: »Moment, komme schon.« Ich eilte mit dem Kuchen auf der Hand, dem Mantel über dem Arm und der Handtasche über der Schulter zur Tür.
    »Schlüssel nicht vergessen.«, rief Tess.
    Zwei Schritte zurück in die Wohnung: »Oh, danke, den hätte ich …«, und sie ergänzte: »… fast vergessen, ich weiß du Schussel.«
    Wir kicherten beide, dann sah sie total entzückt auf meinen Kuchen.
    »Der ist ja toll, bekomme ich auch so einen, wenn ich Geburtstag habe?«
    Ich nickte verlegen lächelnd und mit guter Laune liefen wir zum Auto.
    Ich freute mich riesig auf den Abend. Die Location hatte ich ja schon gesehen und war begeistert. Mein kleines Schwarzes wollte ich nicht schon wieder anziehen, also hatte ich zu einer weißen Röhrenjeans, einem weißen Top und einer ebenfalls weißen durchsichtigen Tunika gegriffen. Übrigens eines meiner Lieblingsstücke, denn sie hatte einen leichten V-Ausschnitt, welcher mir Silber-Applikationen verziert war, genau wie an den langen Ärmelenden. Das Ganze glitzerte nur dezent und war trotz des leichten Stoffes etwas auf Figur geschnitten.
    Als wir auf das alte Fabrikgelände fuhren, verstärkte sich mein guter Eindruck. Den Eingang hatte Tess mit großen Spots, beidseitig auf´s Gebäude gerichtet, beleuchten lassen. Ein roter Teppich eingerahmt von Ständern und Seilen, dazu ein Türsteher mit Gästeliste in der Hand.
    »Tess, ich bin total beeindruckt.«
    »Warte bis du erst drin bist.«
    Sie hatte recht, der Innenbereich hatte sich noch einmal deutlich verbessert. Die Eisskulpturen standen an ihrem vorgesehen Platz. Die Beleuchtung war wundervoll arrangiert und tauchte den Raum in ein mystisches Licht aus Strahlen und Bodennebel. An den Ecken der Tanzfläche standen große silberverzierte Säulen, auf denen griechische Gottheiten thronten.
    Alle Gäste hatten sich an die von Tess vorgeschriebene Kleiderordnung gehalten, das gab dem Ambiente einen sehr eleganten I-Punkt.
    Ich war noch beeindruckter, als Nathan auf mich zu kam. Er hatte einen sehr vornehmen weißen Anzug an und sein Kopf war mit einem silbernen Lorbeerkranz geschmückt. »Das war Theresas Idee«, sagte er und deutete dabei mit dem Zeigefinger auf seinen Kopfschmuck.
    »Du siehst toll aus, auch mit Haarreif! Alles Liebe zum Dreißigsten und vielen Dank für die Einladung.«
    »Ach Jules, ohne dich wär´s nur halb so schön! Ist der für mich?«. Er deutete auf den Kuchen.
    »Ja, ich hoffe er schmeckt besser, als er aussieht.«
    »Er sieht fantastisch aus, so einen hab ich mir schon mit sechs gewünscht und nie bekommen. Dankeschön.«
    Nathan beugte sich vor und flüsterte in mein Ohr: »Du siehst auch fabulös aus heute Nacht.« Wir neckten uns öfter, aber diese Bemerkung ließ Hitze in meine Wangen strömen. Zum Glück war es zu dunkel, als dass er es hätte sehen können.
    Die angenehme Hintergrundmusik verstummte und Tess griff zum Mikrophon: »Lieber Nath, liebe Familie und liebe Freunde, ich möchte nur kurz etwas sagen und ich versprech, es wird diesmal kurz.« Die Menge lachte laut, zu gut erinnerten sich die Anwesenden noch an die kurze Rede im vergangenen Jahr.
    »Hey, seid nicht so gemein. Also mein geliebter Lieblingsbruder wird heute dreißig Jahre alt und ich bin so stolz auf ihn. Er ist immer für mich da, auch wenn ich manchmal etwas launisch und schwierig bin. Mit dieser Party, möchte ich mich bei ihm bedanken und bitte Euch, ihm diesen Abend unvergesslich zu machen. Also tanzt, singt, lacht, esst und trinkt, was das Zeug hält. Auf Nathan!« Sie hob ihr Sektglas in die Luft. Dann hauchte sie ins Microfon: »Bruderherz, ich liebe dich.«
    Die Menge jubelte. Alle prosteten sich zu. Der Abend war eröffnet.
    Vom Feste feiern und ausrichten verstand Tess wirklich etwas, sie sollte das beruflich machen. Das Essen am Buffet war ein Traum, die Musik war durchweg tanzbar und machte mehr als gute Laune. Ich kam nicht zum Stillstand. Dazu die leckeren Cocktails, ach die ganze Atmosphäre war einfach nur leicht und locker. Es wurde gekichert und getuschelt, getanzt und gelacht. Irische Trinkspiele waren nicht selten und selbst Nathans Grandma Gledis, die noch immer einen Gipsfuß hatte, tanzte sich auf ihre Freundin Amanda stützend ein paar Mal mit, so gut es eben ging. Die alte Dame war eher als zurückhaltend und zugeknöpft bekannt, an diesem Abend bemerkte man davon

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