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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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Gehör war ein seltsamer Umstand, an den ich mich wohl nie gewöhnen würde. Der Wagen erreichte die erste Etage des Parkhauses. Augenblicklich reagierte Read.
    Wir rasten zum Eingang des Parkhauses wieder hinaus. Dabei nahm er die Schranke und den Bordstein mit. Die Reifen quietschten laut auf. Zum Glück hatten einige der anderen Verkehrsteilnehmer ihren Fuß rechtzeitig auf der Bremse.
    »Du fährst wie ein Henker«, schrie ich ihn an.
    »Sorry, aber anders werden wir diesen Typen nicht los, Schätzchen«, antwortete Read sichtlich stolz über seine Leistung.
    »Hast du noch Hunger?«, fragte er ein paar Minuten später.
    »Ich glaube nicht und du kannst froh sein, dass ich vorher nichts gegessen habe.«
    Mein Blick war vernichtend. Er blieb gelassen. Das war definitiv nicht seine erste Innenstadt-Verfolgungsjagd. Wir fuhren auf direktem Weg zum Hotel zurück. Den Rückspiegel behielten wir beide dabei im Auge.
    »Am besten wir bleiben heute Nacht zusammen. Wer weiß, ob der Typ uns nicht schon vom Hotel aus gefolgt ist«, erklärte er mir, als wir wieder vor meiner Zimmertür standen.
    »Hol deine Sachen. Los schnell!«, sagte er und hielt mir die Schlüsselkarte hin.
    »Bitte was?«
    »Frag nicht, mach schnell!«, wiederholte er und unterstützte seinen Tonfall mit einem entsprechenden Blick.
    Widerwillig kam ich seinem Befehl nach und trat einige Momente später mit meiner Tasche wieder heraus auf den Flur.
    Er packte meinen Oberarm und zog mich mit sich. Diese Grobheit kannte ich und sie verhieß nichts Gutes. Vor Zimmer Nummer 15 stoppte er.
    »Was wollen wir hier? Wieso hast du drei Zimmer gebucht?« Er reagierte nicht und zog eine Karte durchs Schloss.
    Ich riss mich los: »Readwulf, antworte doch!«, schrie ich ihn an.
    Er gab mir einen kleinen Schubs ins Zimmer und versah diesen mit einem strengen Zischen.
    »Juliette Pickering, du wartest jetzt hier bis ich zurück bin und gibst keinen Laut von dir! Hast du mich verstanden?« Er drohte mir mit dem rechten Zeigefinger. Ich fühlte mich wie ein Kleinkind, das gerade versucht hatte auf die heiße Herdplatte zu fassen.
    »Ja, aber …«, wollte ich ansetzen, da unterbrach mich sein: »Pssst«, erneut und ein wiederholter drohender Zeigefinger.
    Wütend lies ich mich auf das Bett plumpsen und blieb mit geballten Fäusten auf der Bettkante sitzen. Wenige Minuten später, die für mich jedoch eine Ewigkeit zu dauern schienen, kehrte er mit seinen Sachen zurück.
    Inzwischen hatte ich die Beine übereinander geschlagen, wobei das obere wippend meine innere Einstellung zu seinem flegelhaften
    Benehmen demonstrierte.
    Mein Blick war tödlich und das kein Rauch aus meinen Nasenlöchern austrat, war sein Glück.
    Er musterte mich von oben bis unten und dabei entdeckte ich auch noch ein neckisches Schmunzeln in seinem Gesicht, was das Fass zum überlaufen brachte.
    »So! Auf der Stelle erklärst du mir, was hier gespielt wird, sonst … sonst …«, drohte ich, diesmal mit meinem rechten Zeigefinger in der Luft und glühenden Augen.
    »Sonst was? Wirst du mich verprügeln?«
    »Ohhh!«, stieß ich aus und sprang auf. Er griff nach meinen Handgelenken und schaute mir sichtlich amüsiert ins Gesicht. Ich zappelte, wie ein Fisch der aus seinem Aquarium gesprungen war, in seinem eisernen Griff. Ich versuchte mich irgendwie zu befreien, keine Chance!
    »Du bist ein Scheusal«, fluchte ich und ließ die Kraft aus meinen Armen weichen.
    »Fertig?«, fragte er.
    Das reichte um das Feuer in meinen Augen erneut zu entfachen.
    »Ok, ok! Setz dich bitte, ich glaube das ist besser«. Das tat ich und er hielt meine Hand fest.
    Sein Blick wirkte jetzt gefasster: »Gestern Nacht habe ich noch mit einem Freund gesprochen. Er hat ein paar Nachforschungen für mich angestellt. Ich glaube du bist in Gefahr, deshalb die drei Zimmer.«
    Mein Blick wurde fragend.
    »Das Ganze hängt wohl mit dem zusammen, was du über die toten Frauen herausgefunden hast. Jemand beobachtet dich seit Tagen und ist uns offensichtlich auch bis hier her gefolgt«, fuhr er fort.
    »Deshalb hast du mich hier her gebracht? Aber das konntest du gestern Nacht doch noch gar nicht wissen?«, erwiderte ich scharfsinnig.
    Mit dieser Besonnenheit hatte er wohl nicht gerechnet, denn er sah plötzlich etwas ratlos aus. Er fasste sich jedoch schnell wieder und erklärte: »Ja, da hast du recht.«
    Meine Schultern zuckten unwillkürlich: »Na was denn jetzt Read? Verdammt rede doch mit mir!«
    »Jules, das ist nicht so

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