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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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aber es passte einfach jedes Detail zueinander.
    Ich warf die Arme in die Luft und stieß einen kleinen Freudenschrei aus.

    ***
    Readwulf stand bereits seit zehn Minuten wartend am Treppenaufgang, als Juliette in einem dunkelgrünen Sommerkleid, mit offenem Haar die Treppe herunter schwebte. Sein Atem stockte, als er die grazile, leicht verlegen wirkende Frau erblickte.
    Jeder Mann hätte sich auf der Stelle in sie verliebt. Einen ganz besonderen Zauber verlieh der Situation zusätzlich die Tatsache, dass ihre Wirkung jedem sofort bewusst gewesen wäre, nur ihr selbst nicht.
    Er hatte große Mühe sich zurück zu halten, küsste ihr zart die Wange und drückte sie mit einem Arm, um ihre Hüfte gelegt, sanft an sich. »Du bist wunderschön«, hauchte er ihr dabei ausatmend ins Ohr.

    ***
    »Du auch«, antwortete ich und schenkte ihm ein breites Lächeln zum Dank. Er sah wirklich toll aus, in seiner dunkelblauen Jeans und diesem weißen Hemd. Er hatte die Ärmel leger hochgekrempelt und die oberen zwei Knöpfe offen gelassen. Dabei kam eine Kette zum Vorschein. Nein, eher ein Lederband mit einem Amulett als Anhänger. Genauer konnte ich es nicht erkennen, dafür hatte er mir zu wenig Brustblick gewährt.
    Ich musste erneut schmunzeln über meine eigenen Gedanken und fragte daher lieber schnell: »Wo essen wir? Hier im Hotel?«
    »Überraschung.« Er lächelte erwartungsvoll zurück, nahm mich bei der Hand und zog mich in Richtung Ausgang.
    »Och, nicht schon wieder Autofahren«, protestierte ich halbherzig.
    »Bitte. Es lohnt sich. Hab noch etwas Geduld, es ist wirklich nicht weit«, beschwor er mich auf diese hinreißende Art, der ich auf keinen Fall widerstehen konnte.
    Ich war etwas aufgeregt, da ich nicht wusste, wo er mit mir hin wollte, daher zappelte ich unruhig auf dem Beifahrersitz herum. Er machte noch ein paar lockere Sprüche über die holprige Seitenstraße, die wir in Richtung Stadtgrenze gerade hinter uns ließen, wohl um meine Spannung zu steigern. Mit Erfolg.
    Ganz Ladylike klappte ich die Sonnenblende herunter. Der gewünscht coole Effekt blieb aus. Read musste sofort wieder schmunzeln, so viel Dame erwartet er einfach nicht von mir.
    Ich setzte einen drauf und holte den LipCloss aus der Handtasche. Im Spiegel blendeten mich die Scheinwerfer, eines sehr dicht aufgefahrenen Autos.
    »Blöder Kerl!«, fluchte ich und versuchte die Oberlippe mit dem Pinsel zu treffen. Bei diesem verfluchten Kopfsteinpflaster wirkte das nur noch lächerlicher.
    »Meinst du mich?«, protestierte Read künstlich und zwinkerte mir zu.
    »Nein, der Drängler hinter uns. Der blendet mich und ich kann kaum was sehn«, antwortete ich keck.
    »Ja, den habe ich auch schon eine Weile im Blick.« Die Returkutsche blieb aus, stattdessen fror Readwulfs Mimik ein.
    »Mal sehn was der dazu sagt.« Kaum ausgesprochen bog er scharf in die nächste Gasse vor uns ein. Mein Closs fiel zu Boden, weil meine Hand nach Halt am Amaturenbrett suchte.

    Minuten später fühlte ich mich wie Miss Bond auf der Flucht, nur war die Situation nicht halb so aufregend wie gewünscht. Der Wagen klebte uns am Heck. Readwulfs Stimmung sank in den Minusbereich: »Verdammt!«, fluchte er und gab noch mehr Gas.
    Die holprigen Gassen waren dafür nicht geeignet und ich fürchtete den dichter werdenden Verkehr. Der Kerl in seinem tiefschwarzen Wagen ließ sich nicht abschütteln. Unheimlich war, dass man den Fahrer nicht erkennen konnte. Die Scheiben seines Wagens waren komplett abgedunkelt. Wie ein Phantom folgte er uns quer durch die Stadt.
    »Wer zum Teufel ist das?«, schrie ich, während ich versuchte nicht durchs Auto zu fliegen.
    »Halt dich fest!«, bekam ich zur Antwort und schon folgte eine spektakuläre Drehung, die ein Stuntman nicht besser hinbekommen hätte. Von da an fuhren wir im Gegenverkehr eine Hauptstraße hinunter. Ich kniff die Augen zusammen, da ich meinem nahen Tod nicht noch ins Antlitz schauen wollte.
    Einige waghalsige Manöver später wurde die Fahrt abrupt beendet. Read schaltete alle Lichter aus und ich machte die Augen wieder auf. Mit einem: »Runter!«, warf er sich beschützend auf mich.

    Es war still. Nur mein Herz pochte laut und schnell.
    Ich konnte nicht sehen wo wir uns befanden und wollte gerade meiner Orientierung auf die Sprünge helfen, da hielt er mir den Mund zu. »Psst! Da ...«, flüsterte er mir ins Ohr. Der schwarze Wagen fuhr langsam an uns vorbei. Das Dröhnen des Motors tat weh in meinen Ohren. Verstärktes

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