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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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Wohnzimmer, folgte ihnen in den Flur und schloss die Tür.
    Die beiden Frauen blieben wie betäubt zurück.
    »Adoptiveltern?«, flüsterte Suzan.
    »Ich erzähl’s dir später«, sagte Rebecca. »Was war mit Halpers, dass du so durcheinander bist?«
    »Ach, nichts.« Suzan biss sich auf die Lippen. »Dennis hat ihm gegenüber behauptet, er habe jetzt hier das Sagen und Kees kriege es in Zukunft mit ihm zu tun anstatt mit diesem Schlappschwanz von einem Welmoed.« Sie konnte nicht mehr weiterreden.
    Sie hörten den Polizeiwagen losfahren. Dennis knallte die Flurtür hinter sich zu und kam wütend durchs Wohnzimmer anmarschiert. »Ihr macht mich krank!«, brüllte er. »Vor allem du, vielen herzlichen Dank auch!«
    Rebecca fürchtete, er würde sie schlagen. Seine Maske war gefallen, und was sie sah, war reine Mordlust. Sie wich zurück, bis sie mit der Hüfte an den Rand der Anrichte stieß.
    »Dennis, hör auf!«, sagte Suzan. »Wir haben die Polizei doch nicht gerufen.«
    Dennis ließ die Hand sinken. Er sprach Rebecca direkt ins Gesicht, so nah, dass sie die Hitze seines Hasses spüren konnte: »Du bist endgültig zu weit gegangen!«
    »Wer, ich?« Jetzt war ihr alles egal. Sie war jung und verwegen, sie forderte ihn heraus. »Warum durften die eigentlich nicht wissen, dass du mit Klaas zusammen sogar einen Taubenschlag gebaut hast?«
    Sie sah, wie er sich zusammenriss, als würde ihm plötzlich klar, worauf sie hinsteuerte, und als wolle er sie an ihrem letzten, unwiderruflichen Schritt hindern oder ihn hinausschieben. »Weil die das einen Dreck angeht!«, erwiderte er. »Und dich genauso!«
    »Wenn mein Bruder dabei wäre, würdest du nicht so mit mir reden!«
    »Rob?« Er lachte höhnisch. »Jetzt hör aber auf. Rob ist doch genauso ein Weichei wie …«
    Sie konnte sich nicht beherrschen. »Wie mein Vater?«
    »Becky!« Suzan packte sie an der Schulter und schob Dennis mit der anderen Hand von ihr weg. »Hört auf!«
    Dennis ging einen Schritt rückwärts. Er starrte Rebecca unverwandt an, und sie sah, wie die Wut in seinen Augen erstarb und etwas anderes an ihre Stelle trat, Berechnung, Schläue.
    »Meine Zeit und mein Geld«, sagte er spöttisch. »Hast du dir etwa wirklich eingebildet, ich täte das alles für dich?« Er lachte abfällig und drehte sich um.
    Rebecca zitterte vor Wut. »Wo warst du an dem Abend?«
    Dennis schaute sich nicht um. Er zeigte ihr nur den gestreckten Mittelfinger und verschwand im Wirtschaftsraum. Sie wartete auf das Knallen der Tür, aber er schloss sie ganz leise.
    Er war weg und sie standen im Sonnenlicht. Suzan schaute Rebecca an. »Mein Gott!«, flüsterte sie. »Was meintest du denn damit?«
    »Er hat Roelof umgebracht.«
    »Du spinnst!«, sagte Suzan.
    Rebecca hätte am liebsten geheult, wegen Suzan, um ihren Vater, aus Selbstmitleid. Sie kämpfte gegen die Tränen, biss die Zähne zusammen. »Ruf Rob an«, sagte sie dann. »Er soll sofort nach Hause kommen.«
    Sie rannte durch das Wohnzimmer hinüber in den Anbau, um die Nummer des Privatdetektivs herauszusuchen.
     

    20
    Ich hatte die Route gewählt, die mich teilweise über die Autobahn, teilweise über die Landstraße führte, um Nimwegen herum und über die Alexanderbrücke, dann bei Wadenoyen wieder runter. Ich hatte Geldermalsen durchquert und war beinahe zu Hause, als meine Klientin anrief.
    Ich fuhr noch ein Stück weiter, fünf Minuten, weil ich nachdenken musste. Die Polizeidienststelle war ganz in der Nähe. Aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass das nicht das Richtige war. Ich sah die Panzerglastür und hinter weiteren Glaswänden die ältere Polizistin, die einen erst eine halbe Minute musterte, bevor sie die Tür aufdrückte. Ich fuhr weiter und rief Marcus an, erreichte ihn aber nicht. Seine Kollegin konnte mich angeblich auch nicht mit ihm verbinden. Ja, sie würde ihm Bescheid sagen. Wie war noch der Name?
    Max Winter.
    Auf dem Achterweg angekommen, ging ich vom Gas. Die grüne Segeltuchplane war von dem Wohnmobil heruntergezogen worden und lag in einem unordentlichen Haufen neben dem Holzstapel. Rebecca hatte Recht, Dennis wollte abhauen. Da sein altes Wohnmobil als Fluchtfahrzeug denkbar ungeeignet war, nahm ich an, dass er es so bald wie möglich loswerden und auf dem erstbesten Bahnhofsparkplatz ein schnelleres Auto klauen würde. Zu meiner Überraschung verlor er kostbare Zeit, indem er sein Fahrrad durch die Seitentür in den Innenraum bugsierte. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, Hals über

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