Rebecca und Shane
Jakes lauter Stimme ließ mich zusammenfahren und ich wurde aus meiner Trance gerissen. Ungläubig sah ich in Shanes Augen, welche gerade vor Wut aufblitzten und schaute sofort wieder weg. Wie konnte jemand nur solche intensiven Augen haben?
Ich hörte wie Shane leise fluchte und sich dann von der Wand abstieß. ››Wir kommen gleich‹‹, knurrte er laut und ich schluckte ängstlich. Ich stieß mich ebenfalls schnell von der Wand ab und ging aus der dunklen Gasse heraus, nicht das Shane noch auf dumme Gedanken kam und mich wieder versuchte zu küssen. Das durfte nie wieder geschehen! Mit schnellen Schritten ging ich auf Grizzlybär zu, welcher mitten auf der Straße stand und mich mit verwirrter Miene musterte. Als ich direkt neben ihm zum Stehen kam, sah ich kurz zu ihm auf.
››Danke für die Rettung‹‹, flüsterte ich kaum hörbar und Jake nickte kurz, schien sich jedoch unsicher zu sein wofür. Lächelnd wandte ich mich von ihm ab und lief zum Auto, indem Maggy und Ryan auf uns warteten. Still setzte ich mich auf die Rückbank und tat so als würde ich die Blicke der beiden nicht bemerken.
››Becky ist alles in Ordnung?‹‹ Maggy sah mich besorgt aus ihren großen Augen an und ich nickte schnell und setzte ein Lächeln auf, welches sich allerdings nicht richtig anfühlte.
››Klar ich bin nur sauer… mehr nicht.‹‹ Ich hoffte sie würde sich mit meiner Antwort zufrieden geben und sah wieder geradeaus. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, dass sie und Ryan sich vielsagende Blicke zuwarfen. Man konnten die mich nicht einfach alle in Ruhe lassen? Die waren ja allesamt schlimmer als meine Mutter, wenn sie ihre besorgte Phase hatte.
Als endlich auch Grizzlybär und Mr. Obermacho in den Porsche stiegen, war ich erleichtert. Da ich nur noch nach Hause und mich im Bett verkriechen wollte. Doch da fiel mir ein, dass es nicht mein Bett war… und nach dieser Aktion wollte ich sicherlich nicht neben Shane schlafen. Also blieb mir wohl oder übel nur die Couch als Alternative. Klasse! Man konnte der Abend noch beschissener werden?
Im Spiegel sah ich, wie Shane mich musterte. Mein Blick verfing sich mit seinem und wieder durchfuhr meinen gesamten Körper dieses ungewohnte Kribbeln. Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab. Nein, ich konnte auf keinen Fall mit ihm in einem Bett schlafen. Das würde kein gutes Ende nehmen.
Die gesamte Fahrt verlief schweigend und ich lenkte mich ab, indem ich mir verschiedene Autokennzeichen ansah und sie Städten zuordnete. Was eigentlich ziemlich erbärmlich war, wenn man es recht bedenkt. Naja immerhin hatte ich so einen Grund nicht Shanes Blick zu begegnen.
In der Wohnung ging ich als erstes in Shanes Schlafzimmer und wollte meine Schlafklamotten und mein Kissen holen. Doch als ich mir gerade meine Sachen zusammensuchte, hörte ich wie hinter mir die Tür geschlossen wurde und fuhr unwirsch herum und blickte direkt in seine Augen. Na große Klasse! Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Blitzschnell drehte ich mich wieder herum und stand auf und schnappte mir mein Kopfkissen.
››Was machst du da?‹‹ Seine Stimme war ruhig und trotzdem wirkte sie gleichzeitig unruhig und nervös. Keine Ahnung wieso. Ich atmete tief durch.
››Siehst du doch. Ich nehme das Kissen mit.‹‹ Meine Stimme klang schnippisch. Ich konnte nichts dagegen tun.
››Und wieso?‹‹ Nun schien Shane verärgert zu sein. War mir aber auch herzlich egal.
››Weil ich nicht hier schlafen werde.‹‹
Ich versuchte an ihm vorbei zu kommen und dir Tür zu öffnen, doch er vertrat mir den Weg. Zornig verschränkte ich die Arme um das Kissen, welches ich an meine Brust gepresst hatte. ››Was ist denn jetzt schon wieder dein Problem?‹‹, fragte ich abfällig und Obermachos Blick verdüsterte sich.
››Du kannst doch im Bett schlafen‹‹, sagte er nur tonlos und ich verdrehte meine Augen.
››Nein danke.‹‹
››Wo willst du denn sonst schlafen?‹‹
››Auf der Couch.‹‹ Wo sollte ich auch sonst schlafen? Zwischen Maggy und Jake im Bett, oder was? Ganz schlaue Frage! Shane verzog sein Gesicht.
››Nein.‹‹ Wütend presste ich die Lippen aufeinander. Wie viel wollte der Arsch mir eigentlich noch verbieten?
››Ich kann doch schlafen wo ich will. Freu dich doch, dass du dein Bett wieder ganz für dich hast. Wenn du mich jetzt entschuldigst.‹‹ Ich wollte wieder an ihm vorbei gehen, doch wieder vertrat er mir den Weg. Als ich ihn gerade
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