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Rebeccas Traum

Rebeccas Traum

Titel: Rebeccas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gefällt mir, das Gewohnte durch die Augen eines anderen Menschen zu sehen. Durch Ihre Augen.«
    Auf einmal schien Rebecca der Rand des Kliffs zu nahe und die Sonne zu heiß zu sein. Reichte allein seine Berührung, um diese seltsamen Gefühle in ihr auszulösen? Rebecca schaffte es mit Mühe, ein Lächeln zu Stande zu bringen und ihre Stimme normal klingen zu lassen.
    »Wenn Sie jemals nach Philadelphia kommen sollten, würde ich mich gern revanchieren«, erwiderte sie charmant.
    Stephanos hatte das Gefühl, in ihren Augen kurz den Ausdruck von Furcht zu entdecken. Ja, sie schien verletzlich zu sein. Bislang hatte er es sorgsam vermieden, nähere Bekanntschaften mit Frauen einzugehen, die ihm ängstlich erschienen waren.
    »Versprochen ist versprochen«, antwortete er lächelnd.
    Sie stiegen wieder in den Jeep und fuhren weiter die holprige Straße entlang, die sie immer weiter bergauf führte. Stephanos zeigte ihr auch einige der seltenen wilden Bergziegen Griechenlands. Oft kamen sie auch an großen Schafherden vorbei, die sich auf den kargen Bergweiden mühsam ihr Futter suchten. Und überall blühten wunderschöne Wildblumen, die Rebecca noch nie vorher gesehen hatte.
    Mehrere Male bat sie ihn anzuhalten, damit sie fotografieren konnte. Voller Entzücken beugte sie sich über die zartblauen sternförmigen Blüten eines niedrigen Busches, der zwischen Felsspalten wuchs. Stephanos wurde klar, wie lange er diese kleinen und doch so wichtigen Dinge um sich herum nicht mehr wahrgenommen hatte.
    Immer wieder warf er einen verstohlenen und bewundernden Blick auf Rebecca, die mit im Wind flatternden Haaren im Sonnenlicht stand und eine Blüte oder einen knorrigen Baum fotografierte.
    Oft führte die Straße an steil in die Tiefe abfallenden Kliffs entlang, aber Rebecca empfand seltsamerweise keine Angst bei dem Blick in die gähnende Tiefe.
    Sie hatte das Gefühl, ein völlig anderer Mensch zu sein. Lachend hielt sie ihren Strohhut fest, als der Fahrtwind ihn fortzuwehen drohte. Sie hatte sich in ihrem Leben noch nie so frei und lebendig gefühlt.
    »Die Landschaft ist atemberaubend schön!« rief sie gegen den Wind und den Lärm des Motors an. »So etwas Wundervolles habe ich noch nicht gesehen.«
    Rebecca holte ihre Kamera immer wieder heraus und fotografierte, aus einem plötzlichen Einfall heraus, Stephanos. Gegen die grelle Sonne trug er zwar eine Sonnenbrille, aber keinen Hut. Stephanos bremste und hielt an. Dann bat er Rebecca um die Kamera und machte ebenfalls ein Foto von ihr.
    »Hungrig?« fragte er, als er sie ihr wiedergab.
    Rebecca strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wie ein Bär.«
    Er beugte sich hinüber, um ihr die Tür zu öffnen. Dabei berührte er Rebecca, und sie empfand diese Berührung wie einen elektrischen Schlag. Unwillkürlich zuckte sie zurück. Er bemerkte es und nahm seinen Arm wieder fort. Sein Gesicht war nicht weit von ihrem entfernt, und in seinen blauen Augen lag ein besonderer Ausdruck. Dann hob er langsam die Hand und strich Rebecca leicht über die Wange. Es war kaum wie ein Hauch.
    »Hast du Angst vor mir?« Er duzte sie jetzt, und Rebecca kam es völlig natürlich vor.
    »Nein.« Es stimmte, sie hatte keine Angst vor ihm. »Sollte ich Angst vor dir haben?« Das Du ging ihr ganz leicht von den Lippen, wie sie verwundert feststellte.
    Stephanos lächelte nicht. Durch die getönten Gläser seiner Sonnenbrille sah Rebecca, dass er sie forschend anblickte. »Ich bin mir da nicht ganz sicher.«
    Als er sich wieder zurücklehnte, schien Rebecca erleichtert zu sein. Er las es in ihren Augen.
    »Wir werden erst ein wenig gehen müssen«, wechselte er dann schnell das Thema und griff nach dem Picknickkorb auf dem Rücksitz.
    Ziemlich verwirrt stieg Rebecca aus. Meine Güte, dachte sie, ich benehme mich ja wie ein Teenager. Sobald Stephanos mir näher kommt, fange ich an zu zittern.
    Stephanos hob den Korb heraus und trat neben Rebecca. Er ergriff ihre Hand, und sie ließ es geschehen.
    Schweigend gingen Rebecca und Stephanos den schmalen Pfad entlang, der unter uralten knorrigen Olivenbäumen entlangführte. Nur ab und zu fiel ein Sonnenstrahl durch die dichten Kronen der gewaltigen Bäume. Das Meer war hier nicht mehr zu vernehmen, nur manchmal drang dünn der schrille Schrei einer Möwe zu ihnen herüber. Diese Gegend schien unbewohnt zu sein. Rebecca war aufgefallen, dass sie schon seit einiger Zeit niemandem mehr begegnet waren.
    Endlich blieb Stephanos vor einem

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