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Rebeccas Traum

Rebeccas Traum

Titel: Rebeccas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Ich versuche es.«
    Als Stephanos aufstand und ans Fenster trat, blieb sie abwartend stehen.
    Sie arbeitete nun schon fünf Jahre für ihn, bewunderte seine Energie und seinen Geschäftssinn. Anfangs war sie ein wenig in ihn verliebt gewesen, aber glücklicherweise für sie beide war sie ohne Schaden darüber hinweggekommen. Viele, die sie kannten, rätselten, in welcher Beziehung sie wohl zueinander standen. Aber obwohl sie beinahe freundschaftlich miteinander umgingen, blieb besagte Beziehung auf das Geschäftliche beschränkt.
    »Rufen Sie Mitsos in Athen an. Er möchte den Bericht bis fünf Uhr per Telex schicken. Und ich möchte auch von Lereau aus Paris bis um fünf gehört haben.«
    »Soll ich ihn anrufen, damit er es nicht vergisst?«
    »Wenn Sie es für notwendig halten.« Rastlos schob er die Hände in die Hosentaschen. Warum bin ich auf einmal so unzufrieden, überlegte er. Ich bin reich, geschäftlich äußerst erfolgreich und frei. Als er hinaus aufs Meer schaute, erinnerte es ihn plötzlich an Rebeccas Haut. »Schicken Sie bitte Blumen in Rebecca Malones Suite, Eleni. Wildblumen, nichts Elegantes. Heute Nachmittag.«
    Eleni machte sich einen Vermerk. Sie war neugierig, diese Rebecca Malone kennen zu lernen. Stephanos hatte ihr erzählt, dass er gestern Abend mit einer Amerikanerin gegessen hatte. »Und was soll auf der Karte stehen?«
    »Nur mein Name.« Stephanos hielt nicht viel von großen Worten.
    »Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    »Ja.« Er wandte sich um und lächelte sie freundlich an. »Nehmen Sie sich eine Stunde frei und gehen Sie ein bisschen an den Strand«, schlug er ihr vor.
    Eleni stand auf. »Irgendwie werde ich es wohl einrichten können, danke. Einen schönen Nachmittag, Stephanos«, sagte sie lächelnd.
    Stephanos hatte vor, diesen Nachmittag zu einem schönen Erlebnis werden zu lassen.
    Als Eleni gegangen war, warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war eine Viertelstunde vor elf. Er hätte eigentlich noch etwas erledigen können. Stattdessen nahm er Rebeccas Schuhe zur Hand.

    Nach längerem Überlegen entschied Rebecca sich für eine mit großen Blüten bedruckte, weich fallende Hose und eine weiße Wickelbluse aus feinem Leinen mit einem auffallend großen Kragen, der Rebeccas schönes Dekolletee betonte. Sie hatte keine große Auswahl, da alle ihre Kleider gut in einen Koffer passten. Allerdings hatte sie auf ihrer Reise quer durch Europa hier und dort etwas Schickes gesehen und gekauft. Jedes einzelne Kleidungsstück unterschied sich grundlegend von den gedeckten Farben und dem schlicht-eleganten Stil, den sie in der Firma getragen hatte.
    Rebecca wusste nicht, wo sie den Tag verbringen würde, aber es machte ihr nicht das Geringste aus.
    Der Tag hatte schon herrlich begonnen. Als sie aufwachte, fühlte sie immer noch die Wirkung des Champagners. Aber ein appetitliches Frühstück und ein Bad hatten die Benommenheit sogleich vertrieben. Noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, dass sie mit ihrer Zeit anfangen konnte, was sie wollte – und dass sie den gestrigen Abend mit einem Mann verbracht hatte, den sie kaum kannte.
    Tante Jeannie hätte bestimmt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und sie besorgt an die Gefahren erinnert, denen eine allein stehende Frau ausgesetzt war.
    Aber ganz bestimmt würden einige ihrer Freundinnen gern an ihrer Stelle gewesen sein, wenn sie wüssten, dass sie mit diesem beeindruckenden Mann im Mondschein spazieren gegangen war.
    Wenn sie sein Jackett nicht als Beweis gehabt hätte, vielleicht hätte Rebecca geglaubt, sie habe alles geträumt. Wie oft hatte sie sich heimlich in ihren Träumen vorgestellt, an einem romantischen Ort mit einem faszinierenden Mann bei Mondlicht und sanfter Musik zusammen zu sein?
    Aber die Wirklichkeit war ganz anders gewesen. Noch immer konnte sie sich sehr gut an dieses kribbelnde, beunruhigende Gefühl erinnern, das sie in seiner Nähe erfüllt hatte. Als sein voller, sinnlicher Mund nur einige wenige Zentimeter von ihrem entfernt gewesen war und der Champagner sie empfänglicher für erotische Stimmungen gemacht hatte …
    Und wenn er sie geküsst hätte? Wie hätten seine Lippen geschmeckt?
    Unwillkürlich strich sie sich über den Mund. Schon nach diesem ersten Abend war Rebecca sicher, dass Stephanos ein erfahrener und sicher auch einfühlsamer Mann war. Wie hätte sie sich jedoch verhalten?
    Sicherlich wäre sie fürchterlich unsicher und verlegen gewesen, wenn er sie einfach geküsst hätte.

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