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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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immerhin, dachte Anna-Maria.
    »Haben Sie eine Toilette?«, fragte sie.
    »Ja doch.«
    »Kann ich die wohl mal benutzen? Ich muss ganz dringend. Und es ist ein ganzes Stück bis in die Stadt.«
    »Dann kommen Sie rein, bevor mir der ganze Winter ins Haus kommt«, sagte Kerttu Krekula und öffnete die Tür gerade so weit, dass Anna-Maria sich ins Haus zwängen konnte.
    »Nein, ich konnte Wilma nicht sonderlich gut leiden. Sie hat meiner Schwester Grillen in den Kopf gesetzt, wenn Sie mich fragen.«
    Sie saßen am Küchentisch und redeten. Anna-Maria hatte ihre Jacke über den grün angebeizten Stuhl gehängt.
    »Auf welche Weise hat sie Ihrer Schwester Grillen in den Kopf gesetzt?«
    »Tja, das war so alles Mögliche. Im vorigen Sommer haben sie nackt im See gebadet. Nicht nach der Sauna oder so. Einfach mitten am Tag. Ohne Grund. Anni hingen die Brustfetzen bis auf den Bauch. Widerlich. Man musste sich ja schämen. Aber Wilma schien es nichts auszumachen, sich den Kerlen hier aus der Gegend zu zeigen. Sie hat ihre Möse und ihren tätowierten Hintern vorgeführt.«
    Draußen auf dem Hofplatz bellte der Hund jetzt wieder los. Eine Männerstimme rief »ruhig jetzt«, ohne dass das Gekläff deshalb leiser geworden wäre. Anna-Maria hörte Füße, die sich auf der Vortreppe den Schnee abstampften, und dann standen zwei Männer in der Küchentür.
    Tore und Hjalmar, dachte sie.
    Sie hatte von den beiden gehört. Vor langer Zeit einmal, als sie gerade nach dem Besuch der Polizeihochschule nach Kiruna zurückgezogen war, hatte es eine Anzeige wegen Körperverletzung gegeben, die der Geschädigte zurückgezogen hatte. Anna-Maria konnte sich an die Angst in den Augen des misshandelten Jungen erinnern, als er den Staatsanwalt angefleht hatte, die Ermittlungen einzustellen. Es war Hjalmar gewesen, der damals ungeschoren davongekommen war. Er war bereits wegen Körperverletzung vorbestraft gewesen. Zwei-, dreimal, glaubte sie. Und es gab allerlei Treffer im Register über Verdächtige. Er war groß, das hatte sie gehört. Und es stimmte. Er überragte seinen Bruder um Haupteslänge. Hochgewachsen und reichlich übergewichtig. Er lehnte sich träge an den Türrahmen. Seine Gesichtshaut hing blass und voller Bartstoppeln von den Wangen.
    Da sind nicht gerade Obst und Gemüse angesagt, dachte Anna-Maria.
    Beide Männer waren über fünfzig, und sie trugen Blaumänner. Tore war kurzgeschoren. Er schien die ganze Zeit in Bewegung zu sein. Er hatte etwas Rastloses.
    »Hast du Besuch?«, fragte Tore seine Mutter, ohne sich Anna-Maria vorzustellen.
    »Kommt von der Polizei«, sagte Kerttu Krekula kurz. »Fragt nach Wilma und Simon.«
    »Polizei«, wiederholte Tore und sah Anna-Maria an wie ein Weltwunder. »Ja, verdammt. Euch sieht man ja echt nicht so wahnsinnig oft. Oder was sagst du, Hjalle?«
    Hjalmar Krekula stand noch immer in der Tür und schwieg. Nicht eine Bewegung in seinem Gesicht ließ annehmen, dass er seinen Bruder auch nur gehört habe. Die Augen ausdruckslos, der Mund offen. Anna-Maria schauderte.
    »Als in Stig Rautios Sommerhaus eingebrochen worden ist, habt ihr ja nicht mal nachsehen wollen, was passiert war«, sagte Tore jetzt. »Wir haben gesagt, seht euch doch mal die in Polen zugelassenen Autos an, dann werdet ihr seinen Kram ganz schnell finden. Die haben kapiert, dass es sich nicht lohnt, hier oben Beeren zu pflücken. Sie können nach Lust und Laune einbrechen und sich eine goldene Nase verdienen, denn die Polizei … ja, ich weiß ja nicht, ihr scheint anderes zu tun zu haben, als Diebe zu fangen. Fahrräder, Bootsmotoren … man kann alles verlieren, alle wissen, dass es nichts bringt, zur Polizei zu gehen. Und unseren Fahrern, denen wird dauernd was geklaut, oder es gibt Einbruchsversuche. Die Diebe zerschneiden die Plane und nehmen sich, was sie wollen. In all meinen Jahren in der Firma ist kein einziges Verbrechen aufgeklärt worden.«
    Er beugte sich über den Tisch vor. Hielt sein Gesicht dicht vor Anna-Marias.
    »Ihr scheißt doch total auf uns«, sagte er. »Rotzgören dürfen Autos und Schaufenster zerschlagen, und das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ihnen irgendein Frauenzimmer auf dem Sozialamt einreden kann, was für eine unglückliche Kindheit sie hatten. Verdammte Hippietussen. Das seid ihr allesamt, wenn Sie mich fragen. Also, worin wühlen Sie jetzt hier herum?«
    »Wenn Sie einen Schritt zurücktreten, werde ich Ihre Frage gern beantworten«, sagte Anna-Maria und glitt in die

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