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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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geworden.«
    »Wie reizbar?«, fragte Anna-Maria.
    »Zum Beispiel mag er hier oben keine Eindringlinge. Und er hat sich doch heimlich dein Gewehr ausgeliehen, Göran. Und hat einige Angler verjagt. War das nicht vor zwei Jahren?«
    Göran Sillfors warf seiner Frau einen warnenden Blick zu. Sei jetzt still, sagte dieser Blick.
    Anna-Maria Mella sagte nichts. Sie hatte nicht vor, Ärger zu machen, weil Göran Sillfors sein Gewehr nicht im Waffenschrank verschlossen hielt.
    Berit Sillfors redete ungerührt weiter.
    »Ich geh manchmal zu ihm und kaufe ihm sein selbst zubereitetes Mückenöl ab und plaudere ein wenig mit ihm. Im Sommer, als ich bei ihm war, hing sein Ziegenbock im Baum.«
    »Wie meinen Sie das, dass der im Baum hing?«
    »Ich habe gefragt: Aber was ist denn passiert, Hjörleifur? Und er sagte, dass der Bock ihn angegriffen hatte, und da war er so wütend geworden, dass er ihn totgeschlagen und mit aller Kraft weggeschleudert hatte. Ja, der arme Bock war in der Hofbirke gelandet und mit den Hörnern hängen geblieben. Ich habe geholfen, ihn da runterzuholen. Sonst hätten die Krähen ihn zerhackt. Und Hjörleifur hat das alles so bereut. Der Bock war doch einfach nur brünftig. Da sind sie eben ein bisschen stürmisch.«
    Berit warf Anna-Maria einen vielsagenden Blick zu.
    »Aber niemals würde er einem Menschen etwas tun, so habe ich das nicht gemeint. Ich sehe das so wie Göran. Er tickt nicht ganz richtig, aber er würde niemals etwas Böses tun. Seien Sie einfach ein bisschen vorsichtig. Sollen wir mitkommen?«
    Anna-Maria schaute auf die Uhr.
    »Ich muss jetzt nach Hause«, sagte sie lächelnd. »Sonst schmeißt mein Mann mich in die Birke.«
    Sonntagabend in der LKW -Garage. Ich sitze auf der Fahrerkabine und schaute Hjalmar Krekula an. Er hat die Ladefläche eines Wagens aufgeklappt und schmiert die hydraulischen Kolben. Er führt die Schmierspritze an die Nippel und füllt nach. Hört nicht, dass Tore hereinkommt. Plötzlich steht Tore neben dem Wagen und brüllt: »Was zum Teufel soll das denn?«
    Hjalmar schielt zu ihm hinüber, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Tore holt Stützen, die er unter der Ladefläche verkeilt.
    »Was für ein Blödsinn«, sagt er. »Du kannst nicht unter der Ladefläche arbeiten, ohne sie zu sichern, das musst du doch kapieren.«
    Hjalmar gibt keine Antwort. Was sollte er auch sagen?
    »Ich kann die Firma nicht allein weiterleiten«, schimpft Tore. »Es reicht ja wohl, dass der Alte im Bett liegt und nicht mal mehr bei der Buchführung helfen kann. Und du kannst mir weder als Krüppel noch als Toter helfen. Verstehst du?«
    Tore ist außer sich. Er spuckt beim Reden.
    »Du lässt mich jetzt nicht im Stich!«, sagt er und richtet den Zeigefinger auf Hjalmar.
    Und als Hjalmar keine Antwort gibt, sagt er: »Idiot! Verdammter Idiot!«
    Und macht auf dem Absatz kehrt und geht.
    Nein, denkt Hjalmar. Nicht im Stich lassen. Nicht schon wieder.

TORE WIRD FÜNF Tage und fünf Nächte hindurch gesucht. Freiwillige aus dem alten Sicherheitsdienst und von der Bergwache durchkämmen die Gegend. Die Polizei und eine Kompanie der Armeeeinheit I 19 aus Boden suchen ebenfalls. Ein Flugzeug dreht zwei Runden über dem nördlich des Piilijärvi gelegenen Waldgebiet. Keine Spur von Tore. Die ganze Zeit stehen Männer auf dem Hofplatz. Sie trinken Kaffee. Sie sind auf dem Weg in den Wald oder kommen von dort. Sie möchten mit Hjalmar sprechen, ihn fragen, wo er und sein Bruder eigentlich gewesen sind, wie sah es dort aus? Was war das für ein Sumpfgebiet, an dem sie gestanden haben? Hjalmar will nicht, versucht, aus dem Weg zu gehen, aber ihm bleibt nichts anderes übrig. Er wohnt jetzt zu Hause, nachdem er die ersten beiden Nächte bei Elmina Salmi verbracht hat. Am Morgen des zweiten Tages ist Elmina mit ihm nach Hause gegangen und hat zu Kerttu gesagt: »Du hast noch einen Jungen am Leben. Sei dafür dankbar.«
    Kerttu gab ihm Grütze, sagte aber kein einziges Wort.
    Wenn die Männer ihre Fragen stellen, gibt er sich alle Mühe, um zu antworten. Er weiß es nicht. Kann sich nicht erinnern. Am Ende fängt er an, zu erfinden und zu lügen, um den Fragenden etwas liefern zu können. Haben sie den Berg Hanhivaara gesehen? Ja, vielleicht. Hatten sie die Sonne im Nacken, als sie gegangen sind? Ja, das glaubt er schon. War der Wald ausgedünnt? Nein, das bestimmt nicht.
    Sie suchen im Wald nördlich des Dorfes. Von dort aus hat Hjalmar die Landstraße erreicht. Und alles, was er berichtet,

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