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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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auf dem Dach des Holzschuppens war geschmolzen und danach wieder gefroren. Ein riesiger Klumpen Eis hing unheilverkündend vom Rand des Daches herab.
    Anna-Maria zog sich die Mütze vom Kopf und öffnete den Schneemobil-Overall. Sie war viel zu warm angezogen.
    »Sie wissen, was ich meine«, sagte sie mit freundlichem Lächeln. »Zeigen Sie mir, wo die Tür war. Hinten vielleicht?«
    Die Türöffnung befand sich an der Schmalseite und war mit Brettern zugenagelt.
    »Zum Frühjahr besorge ich eine neue Tür«, sagte Göran Sillfors. »Im Winter sind wir ja doch nicht hier, und da ist es eben ein Profissorium geworden.«
    Anna-Maria betrachtete den Türrahmen. Keine Spur von der grünen Farbe. Und von der schwarzen auch nicht.
    »Ich wünschte, Sie könnten die Bretter entfernen«, sagte sie. »Nur, damit ich mich drinnen ein bisschen umsehen kann.«
    »Darf man fragen, was Sie dort suchen wollen?«
    »Ich hoffe natürlich, dass ich innen am Türrahmen noch einen Rest von der grünen Farbe finde. Damit wir davon eine Probe nehmen können.«
    »Nein, gibt es nicht. Ich habe die Tür vor, ach, sicher vor fünfzehn Jahren grün gestrichen. Aber dazu hatte ich sie ausgehoben und auf Böcke gelegt. Deshalb gibt es nicht einen Farbtupfer mehr.«
    Göran Sillfors’ Miene wechselte von Stolz, weil er so sorgfältig gearbeitet und nicht gekleckert hatte, zu Besorgnis, als er Anna-Marias Enttäuschung sah.
    »Aber hören Sie«, sagte er dann. »Eine von den Türen im Haus ist mit derselben Farbe gestrichen. Aus derselben Dose. Ich glaube, ich habe das sogar am selben Tag gemacht. Könnte das helfen?«
    Anna-Maria strahlte und umarmte dann den verblüfften Göran Sillfors ganz spontan.
    »Ob das hilft?«, rief sie glücklich. »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Sollen wir dann mal ins Haus gehen?«, fragte Berit Sillfors. »Ich fände das gut, ich würde nämlich gern die Mausefallen überprüfen, wo wir ohnehin schon hier sind.«
    Anna-Maria Mella kratzte vorsichtig Farbe von der grün gestrichenen Tür zwischen dem Windfang und der Diele. Sie legte die Farbflocken sorgfältig in einen Briefumschlag.
    »Kratzen Sie nur«, sagte Göran Sillfors großzügig. »Die muss ohnehin neu angestrichen werden.«
    Berit Sillfors untersuchte die Mausefallen in den Schränken im Obergeschoss und unter der Spüle. Als sie fertig war, zeigte sie Anna-Maria und Göran die Ausbeute. Fünf gefrorene tote Mäuse in einem Plastikeimer.
    »Ich werf die mal eben weg«, sagte sie.
    »Und ich bin so weit«, sagte Anna-Maria.
    Sie schaute aus dem Dielenfenster. Das Eis schien noch den ganzen See zu bedecken. Mit einer dicken Lage Schnee darüber.
    Wenn sie ein Loch ins Eis gehackt haben und getaucht sind, dachte Anna-Maria. Und wenn jemand die Tür über das Loch gelegt hat, damit sie ertrinken sollten … so kann es doch gewesen sein. Aber warum ist sie dann zum Fluss gebracht worden? Und wo ist er? Ob die Tür wohl noch draußen unter dem Schnee auf dem Eis liegt?
    »Kann ich mal auf dem Eis nachsehen?«, fragte sie.
    »Das würde ich lassen«, sagte Göran Sillfors. »Das ist brüchig und tückisch.«
    »Ist im Winter sonst irgendwer hier draußen?«, fragte Anna-Maria weiter. »Wem gehört das andere Haus? Ich dachte nur, vielleicht kann doch noch irgendwer etwas gesehen oder Wilma und Simon getroffen haben?«
    »Nein, auf dem Nachbarhof ist nie jemand«, sagte Berit traurig. »Der Besitzer ist zu alt und krank, und seine Neffen und Nichten haben kein Interesse. Aber natürlich, vielleicht könnte Hjörleifur …«
    »Jetzt hör aber auf!«, rief Göran. »Du kannst sie doch nicht zu Hjörleifur schicken.«
    »Aber sie hat doch gefragt!«
    »Lass Hjörleifur aus der Sache raus! Der kann die Obrigkeit nicht ertragen.«
    »Also«, sagte Berit und schüttelte ein wenig ihren Eimer mit den toten Mäusen, wie um auf sich aufmerksam zu machen. »Hjörleifur Arnarson wohnt auf einem Einödhof, ungefähr einen Kilometer von hier entfernt. Wissen Sie, wer er ist?«
    Anna-Maria Mella nickte.
    »Er badet ja im See. Geht durch den Wald, sommers wie winters. Hält sich gleich bei unserem Steg ein Eisloch zum Baden offen. Und kann ja nun ganz schön wütend werden. Das musst du zugeben, Göran.«
    »Hjörleifur hat nichts mit der Sache zu tun«, erklärte Göran. »Er tickt nicht ganz richtig , aber er würde niemals etwas Böses tun.«
    »Ich sage doch auch nicht, dass er etwas Böses tun würde«, verteidigte Berit sich. »Aber er ist reizbar

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