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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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Wiesen stehen die Heuhaufen in Reih und Glied, und man spürt richtig den Duft des sonnenwarmen Heus. Auf den Wiesen, von denen das Heu schon weggebracht worden ist, weiden die Kühe das letzte Spätsommergras ab. Immer wieder muss der Fahrer bremsen, weil die Bauern mit Pferd und Wagen unterwegs sind. Die Ebereschen biegen sich unter leuchtend roten Beerendolden. Ein Vater und seine beiden Töchter kommen vom Beerensuchen aus dem Wald. Dem Gang des Vaters ist anzusehen, dass die Kiepe auf seinem Rücken schwer ist. Die Mädchen tragen kleine Metalleimer voller Blaubeeren.
    Das letzte Stück gehen sie zu Fuß. Der Pfad führt durch den Wald und an einigen Mooren vorbei. Am Ende haben sie die Holzfällerhütte von Axel Viebkes Onkel erreicht. Sie ist klein und nicht angestrichen. Aber in diesem Sonnenschein ist alles schön. Die Hütte leuchtet wie Silber, wie sie so mitten auf der Lichtung steht.
    William Schörner ermahnt die anderen zum Schweigen und zieht seine Waffe, als er sich der Hütte nähert.
    Erst jetzt, als er das tut, geht es Kerttu vage auf, dass Axel Viebke sich von ihr verraten fühlen wird. So weit hat sie bisher nicht gedacht. Bisher war alles eher wie ein Abenteuer.
    Schörner und die anderen Soldaten nähern sich der Hütte. Am Ende gehen sie hinein. Bald darauf kommen sie wieder heraus.
    »Da war keiner«, sagt Schörner verärgert.
    Er sieht Kerttu vorwurfsvoll an.
    Sie öffnet den Mund, um sich zu verteidigen. Am Vortag war sie doch mit Axel hier und hat die Dänen kennengelernt. Übrigens allesamt nette Burschen.
    In diesem Moment hören sie Stimmen aus dem Wald. Lachen. Sie kommen näher. Schörner und die anderen weichen rasch zwischen die Bäume zurück. Schörner zieht Kerttu mit sich und flüstert ihr ins Ohr, sie solle sich hinlegen und still verhalten.
    Dann kommen sie zwischen den Bäumen hervor. Axel und die Dänen. Er ist so schön mit seinen Locken und seinem fröhlichen Lachen. Sie waren angeln. Axel trägt einen Hecht und drei Barsche. Er hat die Fische an den Kiemen auf einen Weidenzweig gezogen. In der anderen Hand hält er eine Pfeife. Die Dänen tragen Angelruten aus Birke.
    Kerttu freut sich, als sie Axel sieht. Dann krampft sich ihr der Magen zusammen.

SONJA VON DER Zentrale stellt zu Rebeckas Mobiltelefon durch.
    Rebecka ist mit den Hunden spazieren gewesen. Die Nachmittagssonne wärmt. Tintin und Vera traben umher und machen sich mit dem Hofplatz bekannt. Vera wühlt eifrig am Holzstapel, feuchte Erde und Moos stieben um sie herum auf. Jetzt sitzt irgendeine arme verängstigte Wühlmaus mit hämmerndem Herzen unter dem Holzstapel und hält ihr letztes Stündlein für gekommen. Tintin stürzt zum Pferch weiter, wo die Pferde des Nachbarn stehen. Die Pferde sind an Hunde gewöhnt und würdigen Tintin keines Blickes. Sie findet einen wunderbaren Haufen Pferdeäpfel, verschlingt gierig die Hälfte und wälzt sich im Rest. Rebecka beschließt, sich nicht darum zu kümmern. Sie wird eben beide Hunde abduschen müssen, wenn sie später ins Haus gehen. Danach können sie dann vor dem Kamin trocknen. Sie spielt mit dem Gedanken, Krister Eriksson anzurufen und ihm zu erzählen, wie seine feine Dame sich aufführt, sowie er ihr den Rücken kehrt. Darüber Witze zu machen, dass Tintin bestimmt Urlaub brauchte und die Hundeseele baumeln lassen wollte.
    Kaum hat sie das gedacht, da klingelt das Telefon. Zuerst glaubt sie, es sei Krister, der gespürt habe, dass sie an ihn gedacht hat, aber es ist die Wache. Sonja von der Zentrale sagt, hier sei ein Gespräch für Rebecka, dann ist ein Mann zu hören, der sich räuspert.
    »Also, hallo. Hier ist Hjalmar Krekula. Ich möchte bekennen«, sagt er.
    Korrigiert sich: »Gestehen.«
    »Ach«, sagt sie.
    Oh, verdammt, denkt sie. Natürlich kein Tondbandgerät und nichts griffbereit.
    »Ich habe sie umgebracht. Wilma Persson. Und Simon Kyrö.«
    Etwas stimmt hier nicht, Rebecka spürt das mit jeder Faser ihres Wesens. Sie hört, dass er im Auto sitzt. Wohin ist er unterwegs?
    Gedanken. Rasch wie schwimmende Kreuzottern. Lisa Stöckel, die in einen Lastwagen gefahren ist, Teddys Vater, der sich erschossen hat.
    »Okay«, sagt sie gelassen. »Das möchte ich auf Band aufnehmen. Kannst du zur Wache kommen?«
    Sie hält das Telefon von sich ab und schluckt. Er darf nicht hören, dass sie besorgt oder ängstlich ist.
    »Nein.«
    »Wir können zu dir kommen. Bist du zu Hause?«
    »Nein. Das hier muss reichen. Jetzt habe ich es gesagt. Jetzt weißt du

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