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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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eine harmlose Entwicklung, aber irgendwann haben einige von ihnen angefangen, Versuchslabore niederzubrennen und die Tiere zu befreien. Vielleicht haben wir es hier mit einer ähnlichen Entwicklung zu tun.«
    »Sie meinen, aus der Kritik an Tempus Fugit könnte sich ein gewalttätiger Widerstand entwickeln?«
    »Wir schließen keine Möglichkeit aus, Frau Simms. Und Sie sollten das auch nicht tun.«
    Er griff in seine Jackentasche und zog einen Briefumschlag hervor. »Hierin finden Sie einen ersten Scheck für Ihre Auslagen sowie eine Internetadresse mitsamt Passwörtern für eine Website, auf der alle Informationen zu dieser Sache zusammenlaufen. Sie können dort jederzeit sehen, wie der Stand der Ermittlungen ist.« Er legte den Umschlag auf den Tisch.
    Karelia hatte sich das alles ohne Kommentar angehört. Nun konnte sie nicht mehr an sich halten. »Und wer sagt Ihnen, dass ich diesen Auftrag annehme?«, fragte sie. »Vielleicht möchte ich mich damit gar nicht befassen.«
    Grech blickte sie erstaunt an. »Dann sehen Sie vielleicht einmal in den Umschlag«, sagte er.
    Karelia zog das Kuvert mit spitzen Fingern zu sich hin und öffnete es. Sie fischte einen Scheck hervor, der auf drei Millionen ausgestellt war. Jetzt war es an ihr, erstaunt zu gucken.
    Grech stand auf und nahm seinen Aktenkoffer. »Das wäre dann wohl alles. Ich erwarte von Ihnen täglich einen Bericht über Ihre Fortschritte. Falls Sie etwas benötigen, können Sie das über die Website anfordern. Bemühen Sie sich nicht, ich finde selbst hinaus.«
    Mit offenem Mund starrte ihm Karelia hinterher. Ihre Überraschung lag zum einen an der unglaublichen Summe, die sie auf dem Scheck gelesen hatte, zum anderen an der Selbstverständlichkeit, mit der Grech ihre Mitarbeit voraussetzte. Sie wollte ihm etwas nachrufen, aber es hatte ihr für einen Moment die Sprache verschlagen. Diese Zeit reichte Grech, um aus ihrem Büro zu verschwinden.
    Karelia warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und sprang auf. Sie hatte noch eine halbe Stunde, bis sie im Gerichtssaal dem Staatsanwalt die Beweise vorlegen musste, die sich bislang nicht in ihrem Besitz befanden. Sie konnte nur hoffen, dass der Kurier schon unterwegs war. Das Gespräch mit Grech hatte ihr wertvolle Zeit gestohlen, die es jetzt wettzumachen galt. Während sie die Treppen zur Tiefgarage herunterhastete, drückte sie die Kurzwahltaste ihres Mobiltelefons.
    »City Kurierservice – was können wir für Sie tun?«, antwortete eine Frauenstimme am anderen Ende.
    »Ich habe eine Sendung zum Gericht bestellt«, sagte Karelia, ohne ihre Schritte zu verlangsamen. »Auf den Namen Simms. Ist die Lieferung schon unterwegs?«
    »Einen Moment bitte, Frau Simms.« Die Stimme wurde durch eine dünne Warteschleifenmusik abgelöst. Karelia hatte bereits die Tiefgarage erreicht, als sich die Frau wieder meldete.
    »Ihre Sendung wird pünktlich da sein, Frau Simms«, sagte sie. »Können wir sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Nein, danke.« Karelia beendete das Gespräch. Sie blieb vor einem verbeulten roten Pick-up stehen und fischte die Fahrzeugschlüssel aus ihrer Tasche.
    Wenige Minuten später war sie bereits drei Blocks von ihrem Büro entfernt. Verfluchter Grech! Nur wegen dieses Schnösels musste sie jetzt so hetzen! Andererseits war sein Auftrag mehr als lukrativ, und wenn der Staatsanwalt heute dank ihres Materials eine Verurteilung erreichte, würde sie nicht lange überlegen, ob sie sich Zeit für Tempus Fugit nehmen wollte.
    Die Straße, auf der sie fuhr, führte leicht bergab und mündete in eine Kreuzung. Karelia sah, dass die Ampel auf Grün stand, und gab noch ein bisschen mehr Gas. Sie war nur noch wenige Meter von der Kreuzung entfernt, als eine junge Frau vor ihr auf die Fahrbahn lief. Karelia stieg auf die Bremse und hämmerte auf die Hupe.
    Die Frau schaute überrascht auf, bewegte sich aber nicht von der Stelle. Wie ein Kaninchen, das ins Scheinwerferlicht starrt , schoss es Karelia durch den Kopf. Sie wusste, dass sie den schweren Pick-up nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen würde. Aus Leibeskräften schrie sie: »Weg! Weg!« Wie in Zeitlupe glitt der wuchtige Kühler ihres Fahrzeugs auf die Frau zu. Karelia sah noch, dass es sich bei der Frau in Wirklichkeit um ein junges Mädchen handelte, das nicht älter als 18 Jahre sein konnte. Es hatte sich halb gedreht und starrte Karelia mit schreckgeweiteten Augen an.
    Dann machte es Whump , und von dem Mädchen war nichts mehr zu sehen.
    Im

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