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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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reichte ihr die Fernbedienung. Sie schaltete den Fernseher ein und klickte sich bis zu CNN durch. Auf dem Bildschirm erschienen eine Frau und ein Mann, die vor einer blauen Wand mit dem Logo des Senders saßen.
    »Guten Tag, liebe Zuschauer«, sagte die Frau. »Mein Name ist Trudi Goldstein von CNN, und ich gehe den seltsamen Vorfällen nach, die sich seit einiger Zeit bei uns ereignen und die vielen von Ihnen Angst machen. Bei mir ist Dr. Peter Martinu, Leiter der Notaufnahme einer psychiatrischen Klinik. Bevor wir aber mit unserem Gespräch beginnen, hier eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse des Tages. Ich gebe weiter an Curt Witter im Nachrichtenstudio.«
    Das Bild wechselte zu einem Nachrichtensprecher, der mit ernstem Gesicht in die Kamera blickte. »Danke, Trudi. Auch heute häufen sich wieder die Meldungen über unerklärliche Phänomene.«
    Auf der Wand hinter ihm erschien das Foto eines startenden Superjets.
    »Auf dem Flughafen von Qatar wäre es beinahe zu einem fatalen Unfall gekommen. Ein Superjet der Air Arabic befand sich gerade auf der Startbahn, als wie aus dem Nichts ein weiterer Superjet im Landeanflug auf dieselbe Bahn auftauchte. Nur der schnellen Reaktion der Fluglotsen war es zu verdanken, dass der Air-Arabic -Jet seinen Start noch rechtzeitig abbrechen und auf eine Nebenbahn ausweichen konnte. Wie der Leiter der Flugsicherungsbehörde von Qatar erklärte, sei der landende Jet zuvor nicht auf den Bildschirmen der Fluglotsen zu sehen gewesen. Wie sich nach der glücklichen Landung herausstellte, war die ankommende Maschine angeblich im Landeanflug auf den Flughafen von Kairo. Weder der Pilot noch die Behörden können sich erklären, aus welchem Grund sie plötzlich über Qatar auftauchte.«
    Das Foto des Jets wurde durch einen Film abgelöst, der eine Rangelei zwischen behelmten Bobbys und einer Gruppe von Zivilisten vor einem schmalen Wohnhaus zeigte.
    »In London kam es zu tumultartigen Auseinandersetzungen, als eine Gruppe von Oppositionspolitikern in den Sitz des Premierministers in 10 Downing Street eindringen wollte. Wie der britische Premierminister später bei einer Pressekonferenz erklärte, habe es sich offenbar um eine Art Massenhysterie gehandelt, denn die befragten Parlamentarier behaupteten, ihr Parteivorsitzender sei das wahre Staatsoberhaupt und sie Minister in seinem Kabinett, die zu einer Besprechung geladen waren. Allerdings wussten die Politiker schon wenige Stunden später nicht mehr zu erklären, warum sie von dieser Annahme ausgegangen waren. Sie befinden sich derzeit unter psychiatrischer Beobachtung im Krankenhaus. Das wiederum hat bei der Opposition den Vorwurf laut werden lassen, der Premier wolle sich auf diese Weise lästiger Widersacher entledigen. Für den heutigen Abend hat sie zu Massendemonstrationen gegen die Regierung aufgerufen.«
    Ein weiteres Hintergrundbild: ein Haufen aufeinandergestürzter, zerquetschter Pkws.
    »Und schließlich wird aus Norditalien ein schrecklicher Verkehrsunfall mit mindestens 73 Toten gemeldet. Mehrere Dutzend Fahrzeuge stürzten in Südtirol von einer im Bau befindlichen Autobahnbrücke in ein Tal. Ein Sprecher der Verkehrspolizei teilte mit, es handele sich um einen noch gesperrten Autobahnabschnitt. Mit der Fertigstellung der Brücke werde erst Ende nächsten Jahres gerechnet. Warum die Fahrer auf beiden Seiten der Baustelle die Sperrung missachteten und offenbar mit voller Geschwindigkeit in ihren Tod rasten, müsse nun geklärt werden. Und damit zurück zu dir, Trudi.«
    Auf dem Bildschirm waren wieder die Frau und der ältere Mann zu sehen.
    »Vielen Dank, Curt«, sagte Trudi Goldstein. »Doktor Martinu, seit einigen Tagen registrieren Sie eine erhöhte Anzahl von Notfällen. Können Sie uns etwas zu den Hintergründen sagen?«
    »Das kann ich, Frau Goldstein. Es begann vor einigen Wochen, als wir die ersten Patienten bekamen, die gewisse Dislokationserlebnisse hatten.«
    »Können Sie unseren Zuschauern bitte erläutern, was das bedeutet?«
    »Gerne. Ein Dislokationserlebnis ist eine Empfindung, sich selbst oder Dinge in seiner Umgebung plötzlich an einem völlig anderen Ort wiederzufinden. Wir alle kennen das aus dem Alltag: Die Autoschlüssel liegen nicht da, wo man sie hingelegt hat, die Rechnung, von der man genau weiß, wo man sie archiviert hat, ist verschwunden. Dabei haben wir es mit ganz einfachen Erinnerungsaussetzern zu tun. Schwieriger ist der Fall, wenn man das Gefühl hat, in einer völlig fremden Straße

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