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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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bleibst«, kommentierte sie resigniert. »Na schön. Du kommst gerade richtig. Soeben habe ich mit diesem Maggiore telefoniert. Er möchte, dass du so schnell wie möglich zu Tempus Fugit kommst.«
    »Ich allein?«, fragte Willis. »Was wollen die von mir?«
    »Das hat er nicht gesagt. Ich nehme mal an, dass es um die Vorfälle gestern in der Brückenvorstadt geht. Ich habe ihm natürlich mitgeteilt, dass du im Bett liegst. Du musst also nicht hin, wenn du nicht willst.«
    »Nein, nein, schon in Ordnung. Ich bin froh, wenn ich etwas tun kann.«
    »Hast du die Nachrichten gehört?«, fragte Valerie.
    »Du meinst diese merkwürdigen Vorfälle überall in der Welt?« Karelia verzog spöttisch die Mundwinkel. »Ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker und Weltuntergangspropheten.«
    »Du glaubst also, da ist nichts dran?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Karelia deutete auf die Zeitung neben ihrem Rechner. Kommt das Ende der Welt? stand dort in großen Lettern auf der Titelseite. »Aber ich weiß auch, wie die Medien jedes Thema aufbauschen, nur um ihre Verkaufszahlen zu erhöhen. Bislang ist noch nicht ausgeschlossen, dass alle diese Vorfälle eine natürliche Ursache haben.«
    »Aber was ist, wenn du dich irrst?«
    »Dann haben wir Pech gehabt. Denn ändern können wir daran nichts.«
    »Ist das echt deine Überzeugung?«, fragte Willis. »Das hört sich so an, als würdest du dich kampflos in dein Schicksal ergeben.«
    »Ich verstehe ebenso wenig von Quantenphysik wie ihr. Wenn diese Vorfälle also wirklich etwas mit Quantentechnologie zu tun haben, dann kann ich nichts dagegen unternehmen.«
    »Aber falls das so ist, würde das denn nicht bedeuten, dass wir für die falsche Seite arbeiten?«
    Karelia zog fragend die Augenbrauen hoch. »Du meinst Tempus Fugit ?«
    Willis nickte.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Dafür müsste ich erst einmal Beweise sehen. Aber wenn du gleich dort bist, kannst du dich ja mal danach erkundigen, was sie zu diesen Vorfällen zu sagen haben. Falls du dich fit genug fühlst, um rüberzufahren.«
    »Das geht schon.« Willis war neugierig, was Maggiore von ihm wollte. Zugleich verspürte er auch ein leichtes Unbehagen, denn der Hüne war ihm nicht ganz geheuer.
    Aber alles war besser, als im Bett zu liegen und Däumchen zu drehen.

16.
    Das Taxi setzte Willis vor dem Seiteneingang von Tempus Fugit ab. Den Weg zum Aufzug kannte er bereits von seinem ersten Besuch. Dort warteten er und der Sicherheitsmann, der ihn begleitete, bis der Fahrstuhl sich öffnete und den Blick auf Maggiore freigab. Er winkte Willis wortlos zu sich herein und legte seinen rechten Zeigefinger auf eine kleine Fläche über den Knöpfen für die einzelnen Stockwerke.
    Wie beim letzten Mal war die Bewegung des Aufzugs kaum spürbar. Die Türen gingen wieder auf und entließen Willis und seinen Begleiter in einen verglasten Flur, an dessen einem Ende eine Holztür den Durchgang versperrte.
    Maggiore klopfte an die Tür und schob sie dann auf. Sie traten in einen riesigen Raum, an dessen gegenüberliegendem Ende eine Kopie der Sanduhr aus dem Kundenraum von Tempus Fugit angebracht war, die sich ebenfalls langsam drehte. Davor saß ein Mann an einem bestimmt drei Meter breiten Schreibtisch, der lediglich aus einer in der Luft schwebenden Glasplatte zu bestehen schien.
    Der Mann sprang auf, sobald sie eingetreten waren, und kam ihnen entgegen. Auf den ersten Blick kam er Willis wie der Zwillingsbruder des Sicherheitschefs vor. Wie Maggiore trug er einen Maßanzug und hatte die schwarzen Haare im Nacken zusammengebunden. Als er näher kam, sah man allerdings die Unterschiede. Sein Gesicht war anders geschnitten, und der Körper unter dem Anzugstoff suggerierte nicht die Muskelmassen, die den Hünen auszeichneten.
    Das war also Ricardo Reming.
    Natürlich hatte Willis schon Fotos des Inhabers von Tempus Fugit gesehen, aber sie wiesen, wie so oft, nur eine begrenzte Ähnlichkeit mit der lebenden Person auf.
    »Willis!«, rief der Mann, der inzwischen vor ihnen stand. Er fasste Willis mit beiden Händen an den Schultern und blickte ihm ernst in die Augen. »Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dich gefunden zu haben.«
    Dann streckte er Maggiore die Hand hin. »Danke, alter Freund, dass du das für mich getan hast. Ich werde ewig in deiner Schuld stehen.«
    Der Hüne ergriff kurz die Hand seines Chefs. »Nicht der Rede wert, Rick«, murmelte er.
    Willis fragte sich, was hier vorging. Wieso wurde

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