Rebellion der Verlorenen
Ihre Manier standen offen. Sie grinsten.
Sie grinsten ihn an.
»Was gibt's denn da zu glotzen?« fragte Lando, zu benommen, um sich eine zupackende Beleidigung einfallen zu lassen.
»Sie natürlich, Mensch«., antwortete Nandreeson hinter ihm. »Mir war nie bewußt, daß die Kreaturen Ihrer Gattung so wasserscheu sind.«
»Lügner.« Lando trat Wasser. Er drehte sich langsam um und starrte Nandreeson an. »Und das hier ist kein Wasser, sondern eine widerwärtige schlammige Brühe.«
Nandreesons winzige Augen folgten jeder seiner Bewegungen. »Das Produkt jahrelanger Experimente«, sagte er stolz. »Ich kann nur hoffen, daß ihre Körperchemie das empfindliche Gleichgewicht meines Schwimmbeckens nicht zerstört hat.«
»Daran hätten Sie vorher denken sollen, ehe diese Gummimänner mich auf Ihren Befehl hin hier reingeworfen haben«, entgegnete Lando. Er suchte die Ränder des Teichs ab, den Felsbrocken säumten, jeder einzelne größer als sein Kopf, die mit einem grünlichen, schlüpfrig aussehenden Moos bedeckt waren. Die einzige Treppe befand sich in der Nähe des Höhleneingangs auf der ihm abgewandten Seite des Teichs, hinter den Wachen. Aber das war jetzt unwichtig. Er wollte mit seinen Kräften haushalten und nicht Wasser treten, bis seine Energie aufgezehrt war.
Lando drehte sich um, schlug mit den Beinen und begann elegant zu kraulen, wie er es als junge gelernt hatte. Eine Flammenzunge zuckte vor ihm über die Wasserfläche, Dampf stieg auf und nahm ihm die Sicht. Dann schlug eine Hitzewelle über ihm zusammen. Er hielt inne.
»Ah, Calrissian. Sie sehen, was es ihnen einbringt, mir nicht zu gehorchen.«
»Sie haben mit keinem Wort gesagt, daß ich in diesem Schlammloch bleiben muß.« Lando schwamm von der Dampfschwade weg und hielt auf Nandreeson zu.
Nandreesons Maul klappte auf, die Zunge kam zum Vorschein und schnappte sich einen Mundvoll Mücken. Er schluckte und stöhnte wohlig. »Ich habe aber auch nicht gesagt, daß Sie sich von der Stelle rühren dürfen. Sie gehören jetzt mir, Calrissian. Daran sollten Sie sich besser gewöhnen.«
»Also gut«, sagte Lando. »Lassen Sie mich aus diesem
Tümpel raus, dann können wir über den Preis meiner Freiheit diskutieren.«
Aus Nandreesons Nasenloch züngelte eine kleine Flamme. Lando hatte vor langer Zeit gelernt, daß solche winzigen Flammenzungen Einblick in die Gemütsverfassung eines Glottalphibs gestatteten. »Der Preis Ihrer Freiheit, Calrissian, ist Ihr Tod.«
Landos Arme schmerzten. Er stellte die Armbewegungen ein und hielt sich mit Beinstößen über Wasser. Die Zähflüssigkeit der schlammigen Brühe verlieh ihm Auftrieb. Aber wenn er noch lange hier bleiben sollte, würde er einen Teil seiner schwereren Kleidung ablegen müssen. »Jetzt dramatisieren Sie die Dinge ein wenig, Nandreeson. Ich war ein junger Schmuggler und wollte zeigen, was ich drauf hatte. Ich hatte damals keine Ahnung, wen ich bestohlen habe. Ich habe über die Jahre versucht, alles an Sie zurückzuzahlen, aber Ihre Schergen waren nicht bereit, eine Nachricht an Sie weiterzuleiten. Jetzt bin ich hier. Lassen Sie uns vernünftig miteinander reden. Ich werde Ihnen zurückzahlen, was ich Ihnen weggenommen habe, und die Zinsen dazu. Bei zehn Prozent Zins über zwanzig Jahre mit Zinseszins machen Sie einen beträchtlichen Gewinn.«
»Ich bin nicht an Gewinn interessiert«, erklärte Nandreeson. Die Flammen, die aus seiner Nase fuhren, waren jetzt länger.
»Machen Sie keine Witze«, antwortete Lando. Er war bis zum Kinn in die Brühe eingesunken und mußte den Hals recken, um den Mund über Wasser zu halten. »Sie sind immer an Gewinn interessiert.«
»Na schön.« Nandreeson zog seinen langen schuppigen Körper aus dem Wasser. »Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Calrissian, da Sie ja nicht mehr lange zu leben haben. Ich bin an Profit interessiert, und ich werde Profit aus Ihnen schlagen. Nachdem Sie tot sind, wird alles, was Sie besitzen, mir gehören. Sie haben keine Erben, keine Lebensgefährtin und keine Familie. Niemand wird mir daher irgend etwas streitig machen. Niemand wird das wagen.«
»Ich glaube nicht, daß das der Neuen Republik gefallen wird.«
»Ich glaube nicht, daß man mich hindern wird.« Nandreeson saß auf dem schlammbedeckten Felsvorsprung und ließ die großen Füße im Wasser baumeln; mit einer seiner winzigen Hände schnappte er sich eine Fliege von der Wand. »Die werden mehr als genug damit zu tun haben, sich gegen eine neue Rebellion zu
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