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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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breite Prachtstraßen, breit genug, um einen X-Flügler darauf zu landen.
    Leere Straßen.
    Ein seltsamer Schauder lief über Lukes Rücken, Er übernahm die Kontrollen vom Navcomputer und leitete das Landemanöver manuell ein. Diese Landung erforderte seine erfahrene Hand, selbst die automatischen Lenksysteme würden ihm hier nicht helfen.
    Auf dem Bildschirm blitzte ein Licht auf. Doch als er hinsah, war es bereits wieder verschwunden. Er runzelte die Stirn, wünschte sich für einen Moment einmal mehr seinen alten X-Flügler zurück und richtete dann seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf die Landung; eine Präzisionslandung, wie er sie seit Jahren nicht mehr durchgeführt hatte. Er zog den Knüppel zu sich heran ...
    ... und spürte, wie der X-Flügler unter ihm erbebte.
    Die Gebäude zu beiden Seiten waren jetzt ganz nahe. Wieder lief ein Zittern durch das Schiff, und der Computer schaltete sich ab. Die Bildschirme wurden dunkel. Luke tastete nach dem Hebel für den Schleudersitz und stellte fest, daß keiner da war.
    Und ein Notkatapult für Droiden fehlte natürlich ebenfalls. Luke griff nach der Kabinenkuppel. Er würde sie von Hand öffnen müssen. Eine andere Wahl hatte er nicht. Der Boden raste ihm entgegen ...
    ... und der X-Flügler explodierte.

26
    Diesmal war es Leia, die den Inneren Rat einberief. Sie entschied sich dafür, die Sitzung im Speisesaal der Gesandten abzuhalten. Das X-Flügler-Problem erforderte eine schnelle Entscheidung, und deshalb hatte sie Räumlichkeiten gewählt, die dicht bei den Wartungshangars lagen.
    Der Boden der Eingangshalle war auf Hochglanz poliert und die um die Säulen angeordneten Pflanzen liebevoll gepflegt. Der Speisesaal wurde häufig für Staatsbankette benutzt, und deshalb achtete man darauf, daß besonders der Eingangsbereich stets einen repräsentativen Eindruck machte.
    Leia war der förmliche Charakter dieses Gebäudeteils zuwider, obwohl sie an seiner Gestaltung mitgewirkt hatte.
    Als sie und Wedge vor der Freitreppe standen, die in den Speisesaal hinaufführte, überkam sie plötzlich ein Gefühl eisiger Kälte. Ihr wurde schwarz vor Augen, sie taumelte und mußte sich am Mahagonigeländer festhalten, um nicht zu straucheln.
    Dann bildete sich vor ihr in der Luft ein Gesicht. Dasselbe bleiche Gesicht, das sie unmittelbar vor dem Bombenattentat gesehen hatte. Die schwarzen, leeren Augen erweckten den Eindruck eines amüsierten Lächelns.
    Leia. vernahm sie eine ihr fremde Stimme. Leia.
    Dann brach sie zusammen, ihre Ellbogen und Knie trafen hart auf die Marmorstufen der Freitreppe. Sie hatte keine Gewalt mehr über sich, sank ganz zu Boden und spürte, wie die Marmorkanten sich in ihre schon etwas fadenscheinige Uniformhose drückten.
    »Leia!« rief Wedge. Er beugte sich über sie, seine starken Hände packten ihre Schultern. »Fehlt dir was?«
    Ihre Zähne klapperten. »Du mußt sofort das Gebäude evakuieren.«
    »Was?«
    »Das Gebäude evakuieren«, wiederholte sie eindringlich.
    »Und weshalb soll ich das tun?«
    »Dieses Gesicht.« Sie richtete sich auf. Ihre Hände zitterten. »Ich hatte dieselbe Vision, ehe die Bombe in der Senatshalle hochging.«
    Aber beim ersten Mal war es anders gewesen. Sie hatte Schreie gehört, und eine Woge eisiger Kälte war über ihr zusammengeschlagen, das Echo der Zerstörung, die Luke nach Coruscant geführt hatte, vor dem Bombenanschlag.
    »Also gut«, sagte Wedge. »Ich ...«
    »Nein, warte!« Leia fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Wer auch immer hinter jener Totenkopfmaske steckte, wollte, daß sie in Panik geriet. Sie mußte überlegen. Sie mußte ihre Gefühle in den Griff bekommen, mußte logisch denken. »Das ist eine außerplanmäßige Unterredung. Niemand kann wissen, daß wir hier sind.«
    »Trotzdem«, meinte Wedge, »könnten wir den Sitzungsort wechseln.«
    Leia schüttelte den Kopf. Sie war immer noch desorientiert, aber es war nicht mehr so schlimm wie noch vor Sekunden. Sie zog sich an Wedges Arm in die Höhe. »Nein. Das Gefühl war diesmal anders. Dieses Gesicht ... es hat mich vor etwas anderem gewarnt.«
    Und dann war ihr, als brauchte sie bloß zuzufassen, um dieses andere mit Händen zu greifen. Beinahe, aber nicht ganz. Doch sie war sich sicher, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis sie es erkennen würde.
    »Laß uns die Sitzung abhalten«, sagte sie.
    »Also gut.« Wedges Stimme klang verwirrt, aber er hatte sich offenbar damit abgefunden, daß es jetzt keinen Sinn hatte, weitere Fragen

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