Rebellion der Verlorenen
spielen. Nun, ich sage Ihnen, daß Sie damit nicht durchkommen. Dies ist nicht das Imperium. Wir spielen hier mit offenen Karten.«
»Außer«, murmelte Meido, »wenn es um Sabotage geht.«
»Präsidentin Leia Organa Solo hat nichts Unrechtes getan«, sagte Gno.
»Und Han auch nicht«, fügte Leia hinzu.
»Die Beweise, die wir besitzen, sprechen eine andere Sprache.«
»Diese Beweise könnten gefälscht sein. Wenn man bedenkt, mit welcher Selbstverständlichkeit Sie sich über die Regeln des Senats hinwegsetzen, würde es mich nicht wundern, wenn Sie sich genauso über die Gesetze hier auf Coruscant hinweggesetzt hätten.«
»Zu einem solchen Vorwurf haben Sie kein Recht, Prinzessin«, fuhr Meido auf.
»Und Sie hatten nicht das Recht, geheime Dokumente aus diesem Kreis weiterzugeben, Senator.« Leia ignorierte die Verwendung ihres früheren Titels, wenngleich sie wußte, daß Meido damit auf die Arroganz anspielte, die die Aristokratie in der Vergangenheit häufig an den Tag gelegt hatte - auch wenn das Herrscherhaus von Alderaan diesem Vorwurf niemals ausgesetzt war.
»Dieser Streit führt uns nicht weiter«, mahnte Fey'lya. »Es gibt wichtige Dinge, die wir besprechen müssen: die Sabotage der X-Flügler, das Bombenattentat auf die Senatshalle, das Mißtrauensvotum und die Indiskretionen einiger Ratsmitglieder.« Er wandte sich den neuen Mitgliedern zu. »Ich stelle den Antrag, die neuen Mitglieder aus diesem Kreis auszuschließen, wenn es noch einmal zu Indiskretionen dieser Art kommen sollte.«
»Ich unterstütze den Antrag«, sagte Gno.
»Gut«, erklärte Leia. »Wer für den Antrag ist, soll mit Ja stimmen.«
Sämtliche Mitglieder des Rates mit Ausnahme der drei Neuzugänge riefen im Chor: »Ja!«
»Gegenstimmen?« fragte Leia mit zuckersüßer Stimme.
Leise kam Meidos Nein, ebenso das von R'yet Coome und Wwebyls.
»Der Antrag ist angenommen. Falls weitere Informationen in falsche Hände gelangen, werden Sie umgehend aus diesem Gremium verwiesen. Ist das klar?«
»O ja, und ob das klar ist«, erwiderte Meido. »Sie geben uns die Schuld für alles, Prinzessin, weil wir unter Ihren früheren Feinden gelebt haben. Jetzt braucht nur irgend jemand eine Indiskretion zu begehen, und wir werden ausgestoßen. Wie bequem für Sie. Genauso bequem, wie es diese mit imperialen Siegeln versehenen Sprengkapseln sind. Was wird Ihnen noch alles einfallen, um den Wandel im Senat zu behindern?«
»Das ist nicht fair«, erklärte C-Gosf.
»Nein, ist es das nicht?« Die weißen Linien in Meidos Gesicht leuchteten. »Ich denke, das ist eigentlich ohne Belang, weil die verehrte Prinzessin diesem erlauchten Kreis nicht mehr angehören wird, wenn er das nächste Mal zusammentritt. Sie wird abgewählt, und mit ihrer Führung wird Schluß sein. Aber das ist ein geringer Preis dafür, Prinzessin, daß Sie Ihre Kollegen getötet haben.«
»Das habe ich nicht getan«, erwiderte Leia. Sie zitterte und verbarg die Hände unter dem Tisch, damit niemand es bemerkte. »Ich kann nicht glauben, daß Sie mir gegenüber einen solchen Vorwurf erheben.«
»Und ich kann nicht glauben, daß Sie uns wirklich für einfältig genug halten, zu glauben, daß Sie Ihre feindselige Haltung gegenüber Ihren ehemaligen Feinden jemals aufgeben könnten. Wie viele imperiale Soldaten haben Sie auf Endor getötet, Prinzessin? Wie viele subalterne Bürokraten sind bei der Explosion des Todessterns umgekommen?«
»Das waren keine Unschuldigen«, wandte Bel Iblis ein. »Nein?« rief Meido. »Sehr viele von ihnen haben nur getan, was man ihnen befohlen hat.«
»Wenn ihre Aufgabe darin bestand, eine Mordmaschine zu lenken, dann haben sie den Tod verdient«, sagte C-Gosf.
»Hoffentlich glauben Sie das nicht wirklich«, entgegnete Fey'lya. »Sonst müßte nämlich logischerweise auch jeder Sternjäger-Pilot sterben. Die X-Flügler sind Sternjäger. Sie sind dafür gebaut, andere Raumschiffe zu zerstören und Fühlende zu töten. Ebenso wie der Todesstern, der konstruiert war, um Planeten zu zerstören. Daß man sowohl einen X-Flügler als auch einen Todesstern auch dazu benutzen kann, um Reisende von einem Ort zum anderen zu transportieren, ist dabei nebensächlich.«
Leia stockte der Atem. Sie schüttelte den Kopf. Die Zwietracht, die in diesem Raum herrschte, ging ihr nahe, und sie fühlte sich schuldig. »Senator Meido hat nicht ganz unrecht. Die Dinge sind nicht so einfach, wie sie scheinen. Nicht einmal, wenn ein Mitglied dieses Rates der
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