Rebellion der Verlorenen
Meido glaubt, daß ich plötzlich zur Verräterin an der Neuen Republik geworden bin.«
»Ihr Ehemann, Frau Präsidentin, und sein Attentat auf die Senatshalle. Sie haben ja selbst gesagt, daß er nichts ohne Ihre Billigung unternimmt.«
»Was werfen die Han denn vor?« flüsterte Wedge.
»Hochverrat«, zischte ChoFi.
»Han Solo?« Wedge schrie das förmlich hinaus. »Das ist ja wohl das Dümmste, was ich je gehört habe. Han Solo hat sein Leben für die Rebellen-Allianz eingesetzt, als diese Feiglinge sich noch hinter dem Imperium versteckt haben. Sie, Meido, haben nicht das Recht ...«
»Wedge«, unterbrach Leia ihn mit leiser Stimme, »du bist Gast hier. Niemand hat dir das Wort erteilt.«
»Ich kann einfach nicht glauben, daß du dir diesen Blödsinn gefallen läßt«, sagte Wedge.
»Nicht jeder hier ist der Ansicht, daß das Blödsinn ist«, erklärte Meido. »Wer wäre besser imstande, die Neue Republik zu verraten, als jemand, der das Vertrauen aller genießt? Sie vergessen anscheinend, daß Palpatine Senator war, als er die Alte Republik gestürzt hat.«
»Das hat niemand von uns vergessen«, widersprach Gno. »Aber darum geht es hier nicht.«
»Tatsächlich?«
»Ich glaube, Sie sind einfach übereifrig«, sagte Fey'lya an Meido gewandt. »Ich weiß, Sie wollen allen beweisen, daß Sie Ihres Ratssitzes würdig sind, aber Angriffe auf Präsidentin
Organa Solo sind dazu nicht die richtige Methode. Die Staatschefin und ich waren in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung« - dabei schickte er ein Lächeln in Leias Richtung -, »aber ich würde ihre Integrität niemals in Zweifel ziehen.«
»Das ist auch gar nicht notwendig«, erwiderte Meido. »Ich bin froh, daß Sie diese Sitzung einberufen haben, Frau Präsidentin. Ich selbst stand kurz davor, den Rat anzurufen. Sie sollten wissen, daß man sich im Senat mit einem Mißtrauensantrag befaßt. Es wird in Kürze zu einer Abstimmung kommen.«
»Was meint er mit Mißtrauensantrag?« fragte Wedge.
»Das bedeutet«, erklärte C-Gosf, »daß die Regierung erklären wird, daß sie zu Leias Führung kein Vertrauen mehr hat Wenn das Mißtrauensvotum durchkommt, wird Leia zurücktreten müssen, die Mehrheit wird ihren Rücktritt erzwingen.«
»Das können sie nicht«, erregte sich Wedge und wandte sich an Leia. »Du bist die gewählte Nachfolgerin Mon Mothmas.«
»Doch, das können sie«, korrigierte Gno ihn. »Gewählt oder nicht, der Mißtrauensantrag wurde durch eine Abstimmung im Senat ratifiziert.«
Das alles ging für Leia viel zu schnell, und sie hatte das Gefühl, als würde ihr die Kontrolle über die Situation entgleiten. Mit den großen, offenkundigen Gefahren konnte sie sich auseinandersetzen, aber all diese kleinen Ränke und Fallstricke, die überall versteckt waren - selbst in kleinen Sprengkapseln, die jemand in Computer eingebaut hatte -, das war ihr einfach zuviel. Leias Fingernägel bohrten sich in ihre Handflächen - zum Glück war sie imstande, wenigstens den Anschein von Ruhe und Gelassenheit zu wahren, selbst wenn in ihrem Innern ein Aufruhr tobte. Sie würde das Heft wieder in die Hand bekommen. Und hier und jetzt würde sie damit anfangen.
Sie sah Meido an. »Worauf stützt sich der Mißtrauensantrag?«
»Auf die vorläufigen Erkenntnisse hinsichtlich des Bomben-attentats«, entgegnete er.
»Tatsächlich?« Leias Stimme war jetzt kalt und schneidend. Es gelang ihr, hochmütig und majestätisch zu wirken, obwohl sie Meido am liebsten in Stücke gerissen hätte. »Und wie ist der Senat an diese Ergebnisse gekommen, die doch einzig und allein im Inneren Rat diskutiert wurden?« Plötzlich trat Totenstille ein.
»Ich - äh - ich weiß nicht, Frau Präsidentin«, stotterte Meido. Jetzt verblaßte die purpurne Färbung seines Gesichts. Diese Eigenart seiner Rasse gefiel Leia. Sie verriet seine wahren Empfindungen.
»Sie wissen es nicht?« fragte sie. »Und doch wird der Senat eine Abstimmung abhalten, die auf Dingen beruht, die in einer geschlossenen Sitzung des Inneren Rats behandelt wurden? Eine Abstimmung, von der ich nichts gewußt habe. Wie haben Sie davon erfahren?«
»Frau Präsidentin«, sagte R'yet leise, »Meido, Wwebyls und ich sind neu im Inneren Rat. Wir kennen nicht alle Regeln.«
»Bei der letzten Sitzung habe ich dieses Argument noch gelten lassen«, erwiderte Leia grimmig. »Diesmal akzeptiere ich es nicht. Sie kennen die Regeln, doch Sie haben sich ganz offensichtlich dazu entschlossen, ein anderes Spiel zu
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