Rebellion der Verlorenen
hat.«
3PO bog um die Ecke. R2 stand an einem Schutthaufen, der dicht vor der Tür des großen Versammlungsraums aufgetürmt war. Der Boden war hier bereits einigermaßen von Trümmern befreit, und man konnte Elektronikteile, Metallstücke und zerstörte Kommunikationsgeräte herumliegen sehen. Gesplitterte Möbel lagen oben auf dem Schutthaufen: Schreibtische für vielgliedrige Senatoren, Sitzstangen für vogelähnliche Repräsentanten und Translatoren für diejenigen, die nicht Basic sprachen.
R2 hatte einen Manipulatorarm mitten in den Schutthaufen hineingeschoben, sein Scanner war ausgeklappt und blitzte, während er sich hin und her bewegte, der Scheinwerfer an seinem runden Kopf war auf den Schutthaufen gerichtet.
»Die Ermittlerteams haben sich die Trümmer ganz bestimmt angesehen«, meinte 3PO. »Das ist wieder typisch für dich. Du nimmst das alles zu wichtig. Manchmal frage ich mich wirklich, R2, wie Master Luke dich ertragen kann. Du bist viel zu exzentrisch geworden,«
R2 trillerte.
»Nein, natürlich will ich nicht, daß er dich gegen einen neuen Droiden austauscht. Diese neuen Droiden sind alle so überspannt.« 3 PO trat neben den Schutthaufen, an dem R2 sich zu schaffen machte.
Der kleine Droide gab einen verhaltenen Klagelaut von sich.
»Du hast recht gehabt?« fragte 3PO. »Womit denn?«
R2 zog den Manipulatorarm aus dem Schutthaufen. Die seitlich daran befestigte Klaue hielt eine kleine Sprengkapsel desselben Typs, wie er in den X-Flüglern gefunden worden war.
»Der Mechanismus trägt ein imperiales Siegel«, bemerkte 3PO. »O du meine Güte. Das wird Mistress Leia aber gar nicht gefallen.«
R2 pieptse einmal mehr.
»Nein, mir gefällt das auch nicht. Werden uns diese imperialen Ungeheuer denn nie in Frieden lassen?«
R2 gab keine Antwort. Er legte die Sprengkapsel auf ein von Schutt befreites Stück des Bodens und stocherte erneut in den Trümmern herum.
»Ich dachte, du hättest gefunden, was du suchst. Wir sollten jetzt von hier verschwinden und jemanden über unseren Fund informieren.« 3PO bewegte sich auf die Tür zu. Als er in die Dunkelheit trat, drehte er sich um. R2 durchsuchte immer noch den Schutthaufen. »R2, du hast getan, was du konntest. Wir müssen Mistress Leia verständigen.«
R2 zwitscherte lang und laut.
»Was meinst du damit, ich würde das nicht verstehen? Ich verstehe ganz genau.«
R2 zirpte.
Der Protokolldroide kehrte um. Ein Steinbrocken fiel von der Decke, und er duckte sich. »Hier ist es gefährlich. Es reicht jetzt.«
R2 piepste.
»Wovon muß es mehr geben? Die Sprengkapsel ist alles, was du ... oje.« 3PO lehnte sich an einen Schutthaufen und sprang im nächsten Moment, als der ins Rutschen kam, mit einem Satz zurück. »Ich verstehe. Die Sprengkapsel in den X-Flüglern war an die Steuerungscomputer angeschlossen. Du mußt wissen, womit dieser Mechanismus gekoppelt war. Dann mach Platz. Wir werden gemeinsam nachsehen. Und ich kann nur hoffen«, fügte er nach kurzer Pause hinzu, »daß wir dabei nicht in die Luft fliegen.«
Luke schlang beide Arme schützend um den Kopf, während er durch die Luft geschleudert wurde. Rings um ihn schossen brennende Trümmerstücke durch die Atmosphäre von Pydyr. Er hatte das Cockpit des X-Flüglers bereits aufgeklappt gehabt, als das kleine Schiff explodierte, sonst hätte er sich wahrscheinlich an dem bruchsicheren Glas der Kabine den Schädel eingeschlagen.
Luke hatte das Gefühl, eine Ewigkeit lang zu fallen. An einigen Stellen, wo ihn glühende Trümmerstücke getroffen hatten, brannte seine Haut. Er konnte seinen Sturz nicht kontrollieren, und es gab auch nirgends eine weiche Stelle, auf der er hätte landen können. Er spannte seine Muskeln an und setzte alle Kräfte ein, die die Macht ihm verlieh. Aber irgend etwas behinderte ihn. ihm war, als würde er durch Watte sinken.
Und dann landete er. Mit den Beinen voran. Er hörte das Knacken, als die Knochen in seinem linken Fußgelenk splitterten. Er zog den Kopf ein, ließ sich abrollen, spürte das harte Pflaster am Rücken, an den Schultern. Er rollte weiter, bis er gegen ein Gebäude prallte und einen Augenblick liegen blieb. Der Schock des Aufpralls nahm ihm den Atem.
Das Rumpfteil des X-Flüglers war ganz in seiner Nähe aufgeschlagen. Weitere Wrackteile regneten rings um ihn vom Himmel herab. Funken flogen. Das Gebäude, neben dem er abgestürzt war, hatte Feuer gefangen: Vorhänge brannten, Rauch stieg dicht an den Ziegelmauern empor, schwärzte
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